AFTER - ...No Attachments
VÖ: bereits erschienen
(Metal Mind Productions)
Homepage:
www.after.art.pl
Myspace:
www.myspace.com/afterpl
Die polnische Band AFTER standen der Recherche nach bisher für progigen Artrock. Ihre Alben Endless Lunatic und Hideout positionierten sich stilistisch zwischen der Musik ihrer Landsleute von RIVERSIDE und QUIDAM, was zur Folge hatte, auch in deren Schatten zu stehen. Jedenfalls sind mir die beiden Gruppierungen, speziell RIVERSIDE, wohlwollend zu Ohren gekommen, AFTER dagegen nicht. Album Nummer drei erweckt dagegen den Anschein, dass sich AFTER aus dem Fahrwasser ihrer Kollegen lösen wollen. Dazu kooperierte das Qunitett beim Songwriting mit Bruce Soordden von den britischen Alternative Rockern PINEAPPLE THIEF. Der Entwicklungsschritt ist zunächst nicht völlig abwegig- wenn denn das Ergebnis nicht so durchwachsen ausgefallen wäre. Den Sound von PORCUPINE TREE (Haupteinfluss), etwas DREAM THEATER sowie OPETH mit melancholisch durchzogenen Alternative Rock zu kombinieren, funktioniert im Falle von ...No Attachements leider nur bedingt. Auf der gelungenen Habenseite stehen eine handvoll Songs wie "Resurrection", "My Straight Path" und "The Mention", welche durch stimmige Arrangements aufzeigen, wohin AFTER mit ihrer Vision laufen wollen. Auf der anderen Seite skizzieren mindestens vier Stücke ("Enchanted", "Summer Fuss", "Good Things Are Worth Waiting For", "Hope`s Still Alive") lediglich den Versuch, neue musikalische Ufer mit dem alten Bandsound zu verbinden und geraten dabei allenfalls unspektakulär. Dazwischen stehen dann noch drei Songs, die geschickterweise etwas aus dem Rahmen fallen. Der Opener "All Left Behind" ist der "alternativste" Rock Song des Albums, und hat das höchste Tempo. "Carried By The Wind" ist ebenfalls spritzig alternativ-rockig und erinnert mit seinen akustischen Passagen am ehesten an OPETH. Der Schlusspunkt, "Happiness", ist dann tatsächlich ein Ausreißer: ein sehr chilliger und atmosphärischer Ausklang mit viel Ambientcharakter (elektronischer Beat). Insgesamt kann man ...No Attachements als Neuanfang werten, der allerdings noch zu viel unfertiges Baustellen-Flair innehat. Ob AFTER nun diesen eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen werden, bleibt denkbar offen und hängt von den eigenen Fähigkeiten ab, die neue Linie beim nächsten Album noch fokussierter anzugehen. Eines kann man AFTER aber attestieren: Die Vergleiche mit RIVERSIDE und QUIDAM gehören nun der Vergangenheit an.