STEVE HEYDEN - ...And If It Takes Forever
VÖ: bereits erschienen
(Eigenproduktion)
Der Kölner Gitarrist Steve Heyden schwingt normalerweise in diversen anderen Kombos wie NYTE SYTE, FIRESIGN oder SEX ATTACK die elektrische Axt. Auf ...And If It Takes Forever gibt er sich hingegen ganz intim, rein akustisch, im typischen Singer/Songwriter Gewand. Neun Songs ganz persönlicher Natur, textlich wie musikalisch, ohne kaschierendes Beiwerk - und dies gelingt dem blonden Saitenzupfer, welcher hier optisch auf dem Backcover einem gewissen Johnny Winter gar nicht so unähnlich erscheint, auch erstaunlich gut. Simple Aufnahmen mit hörbarem Live-Charakter, mal melancholisch und sehnsuchtsvoll mit Blues und Southern Feeling in den Noten, als auch heiter aufspielend, gibt sich Steve Heyden in seinen Kompositionen sehr nahbar. Zusätzlich aufgelockert wird das Album durch drei kurze Instrumentals, zwei davon im melodischen Latin-Stil, welchen man die Spontanität beim Einspielen geradezu anhört. Gesanglich passt die leicht angeraute Stimme Heydens sehr gut zur Songatmosphäre, auch wenn bei ihm deutlich wird, dass sein gesungenes Englisch nicht gerade die Muttersprache des Baden Württembergers ist. Dieser "Denglisch" Akzent fiel mir vor kurzem bereits bei Heydens Rockband NYTE SYTE auf, auch dort klingt der Gesang von Sängerin Chris Wils sprachlich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Wer sich aber an solchen Kleinigkeiten nicht stört, hat sich mit ...And If It Takes Forever aber letztlich eine gute Akustikplatte in den Schrank gestellt. Solche Singer/Songwriter Scheiben funktionieren immer dann am besten, wenn der Protagonist natürlich, glaubhaft und in keinster Weise ungekünstelt herummusiziert. Genau das hat Steve Heyden auf seinem Soloalbum erreicht!