ALIAS EYE - In-Between
VÖ: bereits erschienen
(Quixote Music / ProgRock Records)
Homepage:
www.aliaseye.com
Lange ist`s her, nun aber gibt es Neues aus Mannheim: Die progigen Artrocker von ALIAS EYE spendieren der Gemeinde nach knapp fünf Jahren den nötigen Nachschub in Form von In-Between. Das vierte Werk verspricht eine Rückbesinnung auf die rockigeren Anfangstage der Band und präsentiert sich gitarrenlastiger als zuletzt bei In Focus. Die Riffs können stellenweise sogar einen ticken moderner tönen, was In-Between letztlich frisch klingen lässt. Neben der ohnehin charakteristischen melodischen Verspieltheit, sorgt das Quintett auch mit allerlei Ausflügen in Funk und Jazz Bereiche, als auch der Einsatz verschiedenstem Instrumentariums (Didgeridoo, Bläser, Saxophon, Trommel-Perkussion) für interessante Arrangements. Schön, dass die Mannheimer auch ihr Gespür für Songdienlichkeit nicht verloren haben, Soloeskapaden bleiben Mangelware und wenn es dann doch mal ausbricht, wie beispielsweise im funkigen "Break What We Know", dann geschmackvoll kurz. Sänger Philip Griffiths eilt seinen Bandmitgliedern in Punkto Gefühl mit seiner höchst emotionalen Stimme voraus ("Stars Shall Fall"!). Mit seinem Vater und Ex-Frontmann der BEGGARS OPERA Martin Griffiths, steigt der Sohn im Beggars Song "Time Machine" (von 1972) ins Duett. Das Stück ist im übrigem recht episch mit seinem einprägsamen Gitarren Lead, dem getragenen Tempo und der RAINBOW- Schlagseite. Weniger gelungen finde ich dagegen die fast gerappten Gesangseinlagen im mit Abstand experimentellsten und synthielastigsten Stück des Albums "All The Rage". Das Gegenstück zum quasi Tiefpunkt des Albums stellt das pomprockige "Indentured Pride" mit seiner "düsteren" Keyboardbegleitung da, hier gelingt ein echter Ohrwurm. Außerdem ein Beispiel für die etwas modernere, ja metallischerer und kantigere Seite von ALIAS EYE. Dies ist ebenfalls nachzuhören im abschließenden Prog/Art Gemisch "The Blink Of An Eye". Leider muss ich aber auch gestehen, dass mir beim Durchlauf der Scheibe öfters mal die meist durchgehende "weiche" Feingeistigkeit auf- und missfiel. In seiner Gänze ist das Album irgendwie nicht packend genug, gewinnt aber durch seine große Abwechslung zumindest über jeden Anfall von Langeweile. Wer mit den vorherigen Alben und speziell der rockkompatibleren Frühphase von ALIAS EYE konform geht, wird mit In-Between sicherlich kein falsches Album am Ohr haben. Mir ist das Ganze manchmal nur etwas zu handzahm...