QUANTUM FANTAY - Bridges Of The Old Fishing Mine

 


VÖ: bereits erschienen
(Bassick Records)

Myspace:
www.myspace.com/quantumfantay

 

Es gibt Live Alben, die dermaßen nachkorrigiert wurden, so dass sie professioneller als die Studioscheiben klingen, was eigentlich jeglicher Logik einer echten Liveproduktion und deren Veröffentlichung widerspricht. Es gibt die rohen, unverfälschten Mitschnitte, welche trotzdem mit einem Sahne-Sound gesegnet sind. Und es gibt Konzertdosen, die igrendwo dazwischen liegen- und den Rezensenten etwas ratlos zurücklassen. Bridges Of The Old Fishing Mine der belgischen Space-Rocker (im weitesten Sinne) QUANTUM FANTAY ist so ein Zwischending. Außerdem ist es "from outer Space", also die eventuelle Vorstellung eines futuristischen biomechnischen Bastards der Rockmusik, welche völlig mit synthetischen Klängen verschmolzen ist. Wer die bisherigen, rein instrumentalen, Weltraum-Trips der Truppe kennt oder deren Brüder im Geiste, OZRIC TENTACLES, der weiß, was ich damit andeuten will. Jedenfalls klingt das Tondokument, welches beim letztjährigen Fonnefeesten aus der belgischen Heimatstadt des Quintetts aufgenommen wurde, wie ein authentisches Album, was man aber so einfach nicht heraushört. Gut, die Flöten von Charles Ra wurden nachträglich eingespielt, ansonsten gab es aber wohl keine Overdubs.Trotzdem fallen zunächst die spärlichen Publikumsreaktionen zwischen den elf Stücken auf, so als ob gerade mal zehn Nasen vor der Bühne gestanden hätten. Der Sound selbst ist beinahe so transparent wie auf den vier Studioalben, die Synthie- und Electronica Flirrereien sorgen für eine ähnlich klinische Kälte, die Gitarren/Drums/Bass Fraktion bietet dagegen das Mindestmaß an natürlicher Wärme. Bedingt durch diesen ohnehin überwiegend digitalen Musikstil, wird man innerhalb der Stücke kaum an eine livehaftige Aufnahme erinnert. Diejenigen, die mit einer Fusion aus spacigen Goa, (Prog)Rock und Psychedelic gerne den Soundtrack beim Flug zur Milchstraße auflegen, haben wahrscheinlich ihre helle Freude an Bridges...Mir ist die Scheibe vor allem eines: zu lang. Beinahe achtzig Minuten instrumentaler Elektronik-Vollrausch mit ein "paar" Gitarrensoli sind ein paar digitale Bites zu viel. Außerdem hat die, zugegeben, spielerisch einwandfreie Darbietung der Flämen auch einen weiteren Nachteil bei der langen Spielzeit: die Stücke nutzen sich aufgrund ihres stilistisch enggesteckten Rahmens schnell ab. Zu ähnlich ist hier ein Song dem Nächsten. Viel interessanter wäre sicherlich ein visueller Mitschnitt gewesen, da man der Band nachsagt, sie hätte spektakuläre Lightshows und Projektionen am Start. Rein akustisch, ohne selbst vor der Bühne berauscht zu stehen und ohne begleitende Bilder ist Bridges... höchstens für Fans wirklich relevant.

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