FREAKWAVE - Personal Thrill

 


VÖ: bereits erschienen
(7Hard)

Homepage:
www.freakwaveband.de

 

FREAKWAVE aus Aachen sind zwar erst seit 2007 aktiv, die Mucke der vier Groovecoreler könnte aber auch direkt aus den jungen Neunzigern stammen. Personal Thrill ist nach einem Demo und der Debütscheibe Does It Hurt? der dritte Versuch, die Nostalgiker unter uns zum hüpfen zu bringen. Ich attestiere den Jungs eher eine schwierige Zukunft und eine Stilkorrektur. FREAKWAVE ("Monsterwelle") beschwören den heutzutage mehr denn je in Ungnade gefallenen Geist des Neunziger Corssover, der damals hippen wie peinlichen Klamotten, prolliges Hardcore-Gehabe (Texte), voll-auf-die-Glocke Grooves, Gitarrenriffs, die als einzigen Zweck rhythmische bis fiepende Begleitung haben (Soli, was ist das?) und Songs, welche eine Halbwertszeit einer Fruchtfliege haben. Namen wie frühe EMIL BULLS, RAGE AGAINST THE MACHINE (alles abfallende Albumgut nach dem formidablen Debüt) oder auch die frühen deutschen H-BLOCKX grooven einem beim Hören von Personal Thrill durch den Magen, leider ohne deren Hits. Es ist nicht so, dass die Aachener ihre Instrumente nicht beherrschen, der Groovecore mitsamt der Energie stimmt größtenteils, auch wenn mein Körper über leichtes Kopfnicken nicht hinaus motiviert wird. Fronter Sascha Balduin gefällt mir mit seinem John Bush-mäßigen Gebrülle auch ganz gut, schiebt den Sound sogar dadurch etwas in thrashige ANTHRAX- Gefilde. Personal Thrill zündet trotz seines gutklassigen Drilling-Einstiges ("Back In Time", This Is Not To Entertain" und "Personal Thrill") nicht, da das folgende Songmaterial nichts aufregendes mehr zu bieten hat, was nicht schon in diesen drei Stücken gesagt wurde- oder eben vor knapp 15 Jahren. Das Riffing wird immer schrammeliger und uninspirierter, ohnehin rar gesäte eingängige Melodien sind kaum noch auszumachen und zuletzt krepiert die "Monsterwelle" mit den saudoofen "If You Want Me" (Text!) und dem absolut schwach-gerifften "My Revenge" endgültig im Sande des trockengelegten Trendlandes namens Crossover. Bei FREAKWAVE scheint die Zeit im musikalischen Sinne stehen geblieben zu sein. Schaut man sich im Booklet die Fotos der Herren (von jungen Kerlen kann man hier ja schon nicht mehr sprechen), dann bleibt entweder eine gewisse Respekt zollende Achtung zurück, da sich die Band bewusst einer Musik verschrieben hat, die ihre goldenen Tage schon lange hinter sich hat, was ja dann schon wieder Gegen den Strom bedeutet. Oder aber man hat schlicht Mitleid mit diesem musikalischen Anachronismus, da die Jugend von Heute nach Nu Metal mit Metal/Deathcore eh schon längst neue Trendufer erschlossen hat und bei Personal Thrill nur verständnislos dreinblickt...

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