BEN JACKSON GROUP - "All Over You"

Verfasst am 22. Juni 2005.

Ben Jackson ist wahrlich kein unbeschriebenes Blatt in der Musikszene. In den 80er Jahren machte er sich einen Namen mit der Prog-Metalband Crimson Glory, in der er die sechs Saiten bediente und auf Tourneen mit Metallica, Anthrax, Metal Church und vielen anderen zurück schauen kann. Nach dem Ende der Band gründete Jackson 1995 das Projekt Parish, das sich aber auf Grund mangelnden Erfolgs in den USA schnell wieder auflöste. 2001 erschien sein erstes Soloalbum Here I come, bei dem er erstmals auch den Gesang übernahm. Anno 2005 gibt er mit seinem neuen Projekt, der Ben Jackson Group, wieder ein Lebenszeichen von sich. Das Album beginnt mit Turn it on sehr vielversprechend. Es rockt, es drückt und es macht Laune. Klingt wie eine Kreuzung aus Judas Priest und Lynyrd Skynyrd im Musik-Genlabor von Black Sabbaths Iron Man, unter Zugabe der Zakk Wyldeschen Lässigkeitschromosomen. Ein Hardrock-Hybrid, der sich hören lassen kann. Mit dem Titelsog All over you (Track 3) erschafft die Band ein emotionales Soundgebilde, wozu vor allem der weibliche Backgroundgesang einen wichtigen Teil beiträgt. Die Chorgesänge sind durchgehend sehr angenehm, allerdings nehmen sie den Songs auch etwas den Druck. Leider scheint es auch, als sei der Band nach dem dritten Song nicht mehr besonders viel eingefallen. Wo am Anfang noch Ideen waren und es gerockt hat, entsteht langsam kreatives Ödland. Durchaus keine schlecht gemachte Musik, aber belanglos. Glücklicherweise fangen sich die fünf Musiker ab Track 8 wieder etwas und schaffen es, sich mit der melodiösen Hardrocknummer Rock & Roll Heaven (or bust) recht elegant zu verabschieden. Was mich an All over you sofort überzeugt hat, ist der fette Sound, was nicht wirklich ein Wunder ist, da die Ben Jackson Group in die Morrisound Studios in Tampa, Florida einkehrte und mit den Gebrüdern Morris zwei der weltweit fähigsten Produzenten ins Boot geholt hat. All over you ist ein nettes Hardrockalbum, das man sich mal anhören kann, ohne, dass es nervt, dem nach einem erfolgreichen Anfang aber leider die Ideen und die Power ausgehen.

Anspieltipps:
Turn it on
All over you