SOULFLY - Enslaved
VÖ: 09.03.12
(Roadrunner Records)
Homepage:
www.soulfly.com
Ich muss zugeben, dass ich bei den Veröffentlichungen von „Conquer“ und „Dark Ages“ schon ein wenig Bammel hatte, wohin SOULFLYs Reise wohl hingehen würde. Schließlich waren diese beiden Alben nicht gerade die Paradebeispiele für die hohe Kunst des ausgefallenen Metals, wie ihn die Truppe um Aushängeschild Max Cavalera vier Alben zuvor zelebriert hat. Sie waren nicht schlecht, aber durchaus austauschbar. Glücklicherweise wurde diese Marschroute mit dem siebten Album „Omen“ korrigiert und in deutlich bessere Bahnen gelenkt. Das Ganze ist allerdings auch schon wieder knappe zwei Jahre her, so dass ich doch heilfroh bin, dass nun Album Nummer acht mit dem Namen „Enslaved“ erhältlich ist. Elf Songs beherbergt dieses Werk, wobei mal wieder deutlich die Thrash-Keule ausgepackt wurde. Daher passt der Albumtitel eigentlich gar nicht, denn Gefangene werden hier definitiv keine gemacht. Eins sollte man sich jedoch immer vor Augen halten, die experimentelle Phase hat die Band nach dem vierten Album abgelegt, danach folgten nur reine Thrash/Death Platten ohne irgendwelche Tribal Einflüsse, wobei die anfangs genannten Scheiben echt verzichtbar sind. Aber wie gesagt, mit „Omen“ wurde neue Fahrt aufgenommen und der dargebotene Thrash/Death-Metal wurde klar auf den Punkt gebracht. Und so verhält es sich auch bei „Enslaved“. Nach einem knapp zweiminütigen Intro wird der Knüppel aus dem Sack gelassen und neben Max unverwechselbarer Stimme kann man noch das Geröchel des Sängers der amerikanischen Deathgrind Band CATTLE DECAPITATION bewundern. Wow, was für ein heftiger, aber genialer Beginn. Dennoch gefällt mir der nächste Track„Intervention“ doch ein Tacken besser, da er doch eher nach SOULFLY klingt. Das darauf folgende „Gladiator“ setzt noch einen drauf und ist für mich eins der stärksten Stücke auf dieser CD. Saustark finde ich auch den siebten Track„Redemption Of Man By God“, bei dem Max erneut nicht die einzige Stimme zum Besten gibt, denn hier ist auch DEVILDRIVERs Dez Fafara am Werke. Und wo ich schon mal bei Gastmusikern bin, möchte ich auch noch speziell den letzten Song der Scheibe erwähnen, da dort einige Cavalers zugange sind, denn Zyon sitzt am Schlagzeug, Igor bedient die Gitarre und Richie schreit sich die Seele aus dem Leib. Gute Umsetzung, geiler Song! Textlich handelt er übrigens vom Tod des Familienmitglieds Dana Wells vor etlichen Jahren. „Enslaved“ ist ein großartiges Werk und absolut empfehlenswert, auch wenn es nicht nach den anfänglichen SOULFLY klingt. Basta!