DEEP BLACK SEES - Inside Outside

VÖ: 05.08.2011
(Rising Records)

Homepage:
www.deepblacksees.com

Ihre ersten Gehversuche unternahmen die Italiener im zarten Alter von 13-14 Jahren und heute da sich alle Bandmitgliedern in de frühen Zwanzigern befinden unternehmen sie große Sprünge - manchmal jedoch zu große! "Inside Outside" ist ein wahrer Marathon durch die musikalischen Klangwelten geworden wobei vielen Hörern (wenn es sich nicht gerade um Hochleistungsproggies handelt) schon nach der ersten Runde die Luft wegbleiben dürfte. Bereits der Opener "Wind of pain" vereint neben progressiven und verträumt bekifften Momenten auch orchestrale und eher unterkühlte Arrangements was einem schonmal schwer im Magen liegt. Wer sich jedoch von der überschwänglichen Energie der jungen Truppe anstecken lässt der wird sich daran weniger stören. Eher daran das bereits der zweite Track "I liked that" die Bremsscheiben zum Glühen bringt. Progressiver Stadion Rock aus einem Jahrzehnt in welchem die einzelnen Bandmitglieder noch in die Windeln ge.... haben. Wunderschön bewegend umgesetzt doch im Kontext zum vorangegangenen Track ein ziemlicher Stilbruch. Kaum hat man sich als Hörer auf die ruhigeren und entspannteren Nuancen eingestellt ziehen DEEP BLACK SEES an als ginge es auf die Zielgerade: das folgende "Ashes from my eyes" grooved sich anfangs ordentlich ein, packt die Metalaxt aus und fällt dann zurück in einen Piano/Gesangspart welcher eigentlich gar nicht passen dürfte und dennoch oder gerade deshalb doch passt und nach dem ersten Hördurchgang nicht wieder wegzudenken ist. Insgesamt überraschen die Italiener uns immer wieder auf's Neue mit ihren steten Wechseln zwischen harten und ruhigen Passagen, zwischen Groove und Melodie, zwischen Metal und Rock und und und.... DEEP BLACK SEES setzen sich gewollt zwischen alle Stühle - machen sich dadurch einzigartig aber eben auch schwer zu packen. Auf ganzer Linie können sie mit "Inside outside" sicherlich nur Jene überzeugen die sich die Zeit nehmen um alle Songs als einzelnes Kunstwerk zu betrachten und vollends zu ergründen. Doch leider fehlt dem Album als Gesamtkunstwerk der rote Faden welche auch die beiden Gitarristen Antonio und Walter mit ihren sehr variablen vocals nicht aufgreifen können. Häufig stehen sie neben dem eigentlichen Song und verwirren den Hörer noch zusätzlich. Als Anspieltipp möchte ich an dieser Stelle "Before dying" anpreisen welcher am ehesten alle Facetten von DEEP BLACK SEES zu einen versteht und zudem im Refrain eine nette Verbeugung vor OZZY'S "Diary of a madman" bereit hält.