GUITAR PETE - Raw Deal
VÖ: bereits erschienen
(Grooveyard Records)
Homepage:
www.theoriginalguitarpete.com
Zu kurz kommt "Guitar Pete" Brasino im Opener und Titelsong "Raw deal" keineswegs. Die Band kommt in klassischer Triobesetzung mit einem singenden Gitarristen als Frontmann daher und gibt sich zunächst auch recht konservativ. Der fast schon überlange Song gibt dem Namensgeber der Band ausreichend Platz, sein Können an den 6-Saiten zu demonstrieren und ein traditionell ausgerichteter Blues-Rocker mit vielen Instrumental- und vor allem Solopassagen ist da die beste Wahl. Der Sound klingt nach Heavy Blues und die Stimme des New Yorkers nach Bad Ass Attitude - und das gibt es dann auch im Folgenden nicht weniger langen "Battle cry". Dieser wäre die bessere Wahl für den Opener gewesen, da hier das Gaspedal durch die rostige Karosserie des Bluesmobils gedrückt wird und metallische Funken auf dem Highway sprüht. Eine deftige HardRock-Kante und messerscharfes Riffing zeichnen den Song aus und die rauhe Whiskeyröhre des Frontmannes passt perfekt zu den Tough Guy Lyrics, die man ihm ohne zu zögern abkauft. Auch wenn das folgende "All fired up" mit angezogener Handbremse fährt, heult der Motor des dynamischen Trios bedrohlich auf und klingt wie ein V8 in der Fußgängerzone. Anschließend bekehrt sich Guitar Pete wieder auf seine bluesigen Roots und gibt eine dreckige Interpretation des LYNYRD SKYNYRD Klassikers "Gimme back my bullets" zum Besten. Eine gelungene Version, die auch im Kontext des Albums keineswegs negativ in Erscheinung tritt - eher im Gegenteil. "Born to loose" hingegen ist keine MOTÖRHEAD Coverversion und ganz so eine Dreckschleuder wie sein Titelvetter ist der Song zwar nicht, aber von Saubermann-Image ist Guitar Pete auch hier meilenweit entfernt. "Too far gone" und sein instrumentales Reprise "Dead and gone" kommen wieder ähnlich schleppend und fast schon doomig daher wie zuvor "All fired up" bevor das ebenfalls instrumentale "Mudslinger" wieder etwas basischer auftritt und mit einem jammigen Blues ein wunderschön dreckiges und rauhbeiniges Bad Ass Heavy Blues Album hätte beschließen können. Doch Guitar Pete und seine Mannen setzen noch einen drauf. Eine weitere Coverversion setzt den Schlusspunkt. "Love me or I'll kill you" von Bluesikone Nick Gravenites ist auch in der angerauhten Version von Pete ein Ohrenschmaus, doch passt er stilistich nicht wirklich zum restlichen Album und darf von daher mehr als Bonustrack verstanden werden. Sei es drum: Ein überraschend starkes Album für alle, die ihren Blues gerne blutig serviert bekommen und auch wenn der Protagonist seine Soloeinlagen hin und wieder etwas zu exzessiv aufbläst, eine Empfehlung wert.