GUGUN POWER TRIO - Solid Ground

VÖ: bereits erschienen
(Grooveyard Records)

Homepage:
www.blues-shelter.com

Indonesien ist nicht unbedingt als Rock'n'Roll Mekka bekannt. Was aber mehr an einem allzu militanten Regime, denn an mangelnden Talenten liegt. Sextourismus ja, Rockmusik nein - aber wollen wir das Review an dieser Stelle entpolitisieren und uns dem Wichtigen widmen. Das GUGUN POWER TRIO rockt!!! Und zwar ganz in der Tradition von amerikanischer Vorbilder wie z. B. MOXY. Deren einstiger Gitarrist Tommy Bolin wird mit dem einzigen, nicht vollständig selbst komponierten Track des Albums geehrt. "Marching strut" enthält Songfragmente aus Bolins Solo Hits "Marching powder" und "Homeward strut" und Guguns 6Saitenkunst hört man den Einfluss Bolins deutlich an. Noch mehr allerdings sein Faible für Jimi Hendrix und das wird über die volle Distanz jeder erkennen können, der auch nur einmal einen Hendrix-Lick gehört hat. Ist nichts Schlimmes. Immerhin bekennen sich viele Gitarristen zu ihrem Hendrix-Faible und das ist auch vollkommen gerechtfertigt. Allerdings ist der Sound von Guguns Band deutlich besser. Ordentlich druckvoll und zeitgemäß powert sein Trio in bester Heavy Blues Manier aus den Speakern und hat dabei auch kompositorisch noch so einiges auf dem Kasten. Immer wieder jazzige und funkige Einflüsse lockern das Geschehen auf. Songs wie "Vixen eyes" und "Funky chicken" funktionieren unter diesen Gesichtspunkten vorzüglich und Bassfiguren wie in "Silent rider" stünden auch einem Flea (RED HOT CHILI PEPPERS) gut zu Gesicht. An dieser Stelle sollte noch erwähnt werden, dass - auch wenn die Band nach Gitarrist und Sänger Gugun benannt ist - keine One-Man-Show darstellt. Basser Jono und Drummer Bowie liefern ihrer Zunft auch genügend Highlights und wissen sich geschickt und unaufdringlich in Szene zu setzen. Das Zusammenspiel des Trios funktioniert auf höchstem Niveau und muss keinen internationalen Vergleich scheuen. Genügend Abwechslung bietet "Solid Ground" ebenfalls. Neben den funkigen und jazzigen Momenten gibt es selbstverständlich dem Bandnamen entsprechend reichlich Power Blues auf die Lauscher. Doch das hohe Energielevel von Songs wie dem Opener und Titeltrack wäre weniger bewegend, wenn es nicht auch ruhigere Momente gäbe, die eine Blues Band eben auch beherrschen muss. Und in Songs wie "Trambled rose" oder "Soul on fire" zeigt Gugun, dass er auch schön und nicht nur kraftvoll singen kann. Eine rundum gelungene Sache also, die uns da aus Indonesien angeschwemmt wurde. Bleibt zu hoffen, dass wir das Trio auch bald auf deutschen Bühnen begrüßen dürfen. Die Bluesgemeinde dürfte sie mit offenen Armen empfangen.

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