69 CHAMBERS - Torque

VÖ: 27.04.12
(Massacre Records)

Homepage:
www.69chambers.com

Nina Vetterli-Treml bittet zum zweiten Mal zum Tanze auf dem Minenfeld der Widersprüche. 3 Jahre nach dem bereits gelungenen Debut "War on the inside" präsentiert sich das Trio um die singende Augenweide runderneuert. Nina selbst übernimmt neben dem Gesang nun den Bass und hat die Gitarre an Tommy Vetterli weitergereicht, welcher für die Produktion des Debuts als auch der aktuellen Scheibe "Torque" verantwortlich zeichnet. Der Ex-CORONER und Ex-Kreator Gitarrenhexer bringt noch eine heftige zusätzliche Schippe Metal in den brodelnden Stilmix ein. So packt der bereits im Opener "Cause and effect" die Thrash-Keule aus, was mit dem harten Powerdrumming des neuen Schlagwerkers Diego Rappachietti mehr als gut harmoniert. Weiterer Pluspunkt des Songs ist das Gastspiel von ELUVEITIE Röhre Chrigel Glanzmann, welcher mit wütenden Growls die süße, fast poppige Stimme von Nina kontrastiert. Wer an dieser nicht wirklich neuen Kombinatin gefallen gefunden hat, braucht keine Angst zu haben, dass dieses Stilelement nach dem fulminanten Auftakt wegbrechen würde. Ähnlich wie Sabina Classen (HOLY MOSES) oder Andrea Gossow (ARCH ENEMY) versteht sich auch Frau Vetterli-Treml auf die hohe Kunst des gutturalen Gesangs und besteht in dieser einstigen Männerdomäne. So birgt das Album noch viele Momente, die jedem Hartwurstler das Schimpfen auf female fronted Bands austreiben wird. Allem voran sei hier die Übernummer "And there was silence" benannt, die zusätzlich noch mit einer wahnsinnigen Gitarrenarbeit von Tommy Vetterli zu begeistern weiß. In balladesken Momenten wie "Elegy" oder mainstreamigen Anbiederungen wie "Burn some gasoline" zeigt sich eine weitere Qualität der Band und vor allem ihrer Frontrau. Wo eben noch wütender Metal zelebriert wurde, klingen die 69CHAMBERS nun zerbrechlich und introvertiert. Dieses Wechselspiel ist zwar wie eingangs erwähnt keine wirkliche Innovation, aber kaum eine Band aus dieser Schublade versteht es so wie die Schweizer beide Seiten der Medaille scheinen zu lassen. Das Trio harmoniert vorbildlich und das hört man sowohl den Kompositionen als auch der Umsetzung an. Leider hat das Album auch seine Längen. Den ein oder anderen Song hätte man vllcht. doch aussparen sollen. "Temple down" und "Your fool" zum Beispiel kommen einfach nicht an das hohe Niveau ihrer Nachbarn in der Tracklist heran und fallen merklich ab. Lückenfüller hätte ein Album mit gut 64 Minuten Spielzeit nun wirklich nicht nötig gehabt. Aber das ist auch schon das einzige Manko. Ansonsten ist alles mehr als stimmig und eine Empfehlung wert.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.