TANZWUT - Weiße Nächte
VÖ: 16.09.11
(Soulfood/T. Fell Records)
Homepage:
www.tanzwut.com
TANZWUT, die Hauptband des ex CORVUS CORAX Mitglied Teufel, meldet sich mit dem Album „Weiße Nächte“ in der Szene zurück. Geboten werden 12 Songs, die allesamt dem puren Mittelalter-Rock Genre zuzuordnen sind. Elektrische Gitarren spielen hier neben traditionellen Dudelsäcken zu einem guten, rockigen harmonischen Klang auf. Über allem thront die Teufel eigene Stimme, die man entweder lieben lernt oder hasst. Ähnlich wie Eric Fish von SUBWAY TO SALLY besitzt Teufel eben seine eigene Art, die außergewöhnlich und gewöhnungsbedüftig ist und mit der sich der Hörer eben anfreunden muss.
Wenn man dies aber tut, wird man mit Songs belohnt, die ordentlichen Ohrwurmcharakter besitzen, allesamt gut nach vorne losegehen und ein schönes Flair versprühen. Und zwar eigentlich genau jenes Flair, das die derzeit größte Band dieses Genres, IN EXTREMO, in ihren Frühjahren perfekt etablierten. Wem als IN EX in letzter Zeit zu poppig oder zu weit vom Mittelalter entfernt liegen, der sollte hier mal ein Ohr riskieren. Und gerade „La filha dau ladre“, der (leider) einzige Nicht-deutsch gesungene Song, könnte als legitimer Nachfolger von „Pavan“ gelten. Und hier passt meines Erachtens auch die Stimme von Teufel richtig gut hin, wohingegen z.B. auf der Negativ Seite der Song „Gift“ steht, bei dem man das Gefühl nicht los wird, der Text sei einfach zu viel und in die kurzen Zeilen regelrecht rein gepresst worden.
Wer Mittelalter-Rock mag sollte auf jeden Fall mal reinhören und mit etwas Offenheit und Eingewöhnung (sofern nicht schon vorhanden denn TANZWUT und der Teufel sind ja schließlich keine Neulinge mehr) mag die Scheibe gut zu gefallen und füllt die Lücke, die IN EX durch ihren musikalischen Wandel geschaffen haben.