BLINDSIDE BLUES BAND - Live At The Crossroads: Rockpalast

VÖ: 04.05.12
(Grooveyard/Just for Kicks)

Homepage:
www.mikeoneskoband.com

Der WDR Rockpalast. Ein Gütesiegel in Sachen erstklassiger Live-Dokumenationen insbesondere im Blues-Rock Sektor. Auch wenn dieser Mitschnitt von Mike Oneskos BLINDSIDE BLUES BAND aus dem Bonner Crossroads kein offiziell vom WDR veröffentlichter ist, so hält er doch das hohe Niveau und die mit dem Namen Rockpalast verbundenen Ansprüche. Die dem Digipack beiliegende DVD trumpft mit angenehmem Schnitt und weiß mit dem Umstand zu gefallen, dass jeder Musiker ausreichend Zeit im Fokus verbringts so dass kein handwerkliches Highlight ungesehen bleiben muss. Doch auch der Sound geht da mit und zwar über die volle Distanz. Schön ausbalanciert und für eine Live-Scheibe angenehm transparent, ohne überproduziert zu klingen, kommt jede Frequenz, jedes Instrument, jedes Vibe voll zur Geltung. Das ist auch notwendig, da es sich bei der BLINDSIDE BLUES BAND keineswegs um eine Mike Onesko One-Man-Show handelt. Das Powerdrumming von Emery Ceo kommt live noch deutlicher zur Geltung als auf Platte und verleiht dem Blues-Power-House noch zusätzliche Durchschlagskraft, Basser Fletch Little versteckt sich keineswegs hinter den feurigen Gitarrenduellen zwischen Onesko und Scott Johnson, sondern setzt seinerseits noch zusätzliche Akzente, ohne sich aufzuzwingen. Die Band erscheint ungemein eingespielt und vor allem spielfreudig, was dazu führt, dass Nummern wie "Night train", "Renegade" oder "Raised on rock" mit einer Vehemenz dargeboten werden, die man den Studionummern niemals zugetraut hätte. Doch für alle Blueser sei gesagt, dass hier nicht ausnahmslos gerockt wird. Schwermütige und tief blaue Nummern wie "Crying shame" oder "Born with the blues" werden in andächtig reduzierter Lautstärke, aber nicht weniger intensiv und emotional, dargeboten, so dass auch kein Bruch, sondern zusätzliche Abwechslung entsteht. Selbstredend gibt es im Hause Onesko keine Experimente, aber dafür auch keine Gefangenen, so dass man ihm zwar vorwerfen kann, Musik wie Tausend andere zu spielen, nicht aber dies nicht mit vollster Hingabe zu tun. Die musikalische Umsetzung steht ohnehin außer Frage.