ABIGAIL WILLIAMS - Becoming
VÖ: 23.01.12
(Candlelight Records)
Homepage:
www.myspace.com/abigailwilliams
Bei dem neuen ABIGAIL WILLIAMS Album sitzt ich irgendwo zwischen den Stühlen, auf der einen Seite packt es mich mit seinen Ideen, ist richtig stark gemacht und holt ziemlich viel aus dem Black Metal Genre raus. Auf der anderen Seite ist es doch teils erschreckend, welch breiiger Sound einem hier vorgesetzt wird. Der Opener "Ascension Sickness" ist mit über elf Minuten Spielzeit zwar ein Songwriting Juwel für sich, aber gerade in den prügelnden Passagen klingt das, als hätte man irgendwo einen Schrottplatz auseinander genommen, es scheppert nur und es klingt nach Krach. In den akustischen Parts und im Mid Tempo ist das ja noch o.K., aber beim Geballer auf keinen Fall. Dagegen zieht sich "Radiance" ganz zäh durchs Gebälk, der Gesang ist auch mit vielen Growls untermauert, der dem Stück noch einen Touch mehr Düsterheit verleiht. Mit "Elestal" werden wir in ein Wechselbad der Gefühle geschickt, zumeist ist hier Suicide Black Metal der verzweifelten Art Programm, doch hier und da erfolgt ein brachialer Gewaltausbruch, der sich gewaschen hat, das wir in dieser Form auch bei "Infinite Fields Of Mind" geboten bekommen. Doch dieser Track hat noch viel mehr, hier kommen sogar klassisch angehauchte Riffs mit hinzu und man ist der Depression noch ein Stück näher als beim Song zuvor. Leider sind die "Three Days Of Darkness" eine reine, aber zum Glück kurze Ambient Nummer, auf die ich verzichten kann, doch der orientalisch angehauchte Start von "Beyond The Veil" versprüht wieder etwas Neugier. Die verfliegt aber mit der Zeit, weil das Stück zwar nicht schlecht aufgebaut ist, aber der gewisse Spannungsbogen doch nicht so gepusht wird, wie man es eigentlich erwartet hätte. Da sind eher die sanften Violinen Programm, anstatt mal richtig auf die Kacke zu hauen.
Wie gesagt, ein zweischneidiges Schwert, diese CD, bei der man vielleicht doch eher erst rein hören sollte.