MOJO FILTER - Mrs Love Revolution
VÖ: 04.05.12
(Club de Musique Records/Just For Kicks)
Homepage:
www.mojofilter.it
Revolutionär ist es keineswegs, was MOJO FILTER auf "Mrs love revolution" abliefern. Weder fasst man den Mut zu Experimentellem noch kommt man laut und rebellisch daher. Die Italiener halten sich an bewährte Blaupausen aus dem klassischen Blues-Rock, wie sie bereits von Bands CREEDANCE CLEARWATER REVIVAL als Maßstab gesetzt wurden. Der schön relaxte Groove in "The River" legt von diesem Einfluss unüberhörbares Zeugnis ab, während "No comment please" beispielsweise die heiligen LED ZEPPELIN rezitiert, ohne auch nur ansatzweise deren Intensität zu erreichen. Musikalisch beschränkt sich das Quartett dazu viel zu sehr auf die Basics, als das hierbei ein wildes Jamming entstehen könnte. Der Sound ist dementsprechend gleichwohl transparent wenn auch retro-getrimmt. MOJO FILTER bieten nur wenige Ecken und Kanten, an denen man sich stoßen könnte, alles klingt wohl bekannt und angenehm, so dass man der Band gerne bei einem abendlichen Bierchen in der Kneipe um die Ecke lauschen möchte, ohne am nächsten Morgen in Begleitung eines fiesen Tinnitus zur Arbeit fahren zu müssen. Nummern von CREAM, Hendrix und den ROLLING STONES würden sich problemlos in ihr Set einbinden lassen und diese Einflüsse versteckt die Band bei ihren 10 Eigenkompositionen auch keineswegs. Den großen Vorteil, den MOJO FILTER gegenüber ähnlich gearteten Bands (von denen es inzwischen abertausende zu geben scheint) ist ihr Sänger Alessandro Battisini, der wirklich eine atemberaubende Bandbreite von bluesigem Timbre über harmonischen Gesang hin zu vereinzelten Ausbrüchen à la Robert Plant vorweisen kann. Letztgenannte Stärke des Sängers kommt aufgrund der zurückhaltenden musikalischen Ausrichtung seiner Band leider viel zu selten zur Geltung. Wem Bands wie THE BREW zu laut, energetisch und experimentell sind, der ist mit MOJO FILTER gut beraten, was nicht unbedingt negativ gemeint ist, sondern eine Ermessensfrage darstellt.