CANDLEMASS - Psalms For The Dead

Zeit, Abschied zu nehmen. Damit wird "Psalms For The Dead" das letzte Studioalbum einer in ihrer zuletzt aktuellen Besetzung einzigartigen Formation bleiben. Ob CANDLEMASS, die seit ihrem superben Erstschlag Epicus Doomicus Metallicus 1986 als Gründerväter des Doom Metals gelten und bis heute reihenweise Genremeilensteine produzierten, sich vielleicht irgendwann im Original Line Up mit Messiah Marcolin oder möglicherweise SOLITUDE AETURNUS Frontröhre Rob Lowe reformieren (der auf dem Abschiedsalbum wiederholt einen Bombenjob abgeliefert,) steht in den Sternen. Auch auf dem Abschieds Doomhammer glänzt das Quartett mit untrüglichem Gespür für geniale Hooks, tonnenschwer in Toni Iommi (Black Sabbath) Manier drückende Grooveriffs, traumhafte Lead Soli, superbe Melodien gebettet in geradezu magisch dunkle Düsteratmosphäre. Alle neun Stücke besitzen durch die Bank weg Kult-Charakter! Allein der mächtig in die vollen gehend sämtliche Häuserwände sprengend endgeil killende Opener "Prophet" dessen herrlich brutal sägende Gitarrenattacke einen gewaltig bei den Eingeweiden packt, zeigt sofort, wo es langgeht. Endgeil! Das mitreißende Überstück "Dancing In the Temple (Of the Mad Queen Bee)" besitzt unglaubliches Hitpotential, es kann ohne Übertreibung als zeitloser Klassiker bezeichnet werden. Weitere genial arrangierte Düsterdoom Epen im Up- und Mid Tempo Format z. B. "Waterwitch, "The Lights of Thebe" oder "The Killing of the Sun" lassen gar nicht erst auch nur den geringsten Zweifel daran aufkommen, das hier ein geniales Abschlußwerk vorliegt, dessen Klasse sämtlichen für die Nachfolge vermeintlich in Frage (?) kommenden Bands in gewohnter Form gnadenlos zeigt, was Sache ist. Mit ihrem Abschiedsalbum haben die Schwedischen ‚Masters of Doom’ die Messlatte enorm hoch angelegt. Wer den Epic-Doom Thron erklimmen will, muss gewaltig über sich hinauswachsen! Mit ihrem (vorläufig oder endgültig?) letzten Studioalbum hat die schwedische Ausnahmeformation ihren Kultstatus für die gesamte Doom Szene fett in Stein gemeißelt, sich würdig von ihrer treuen Fangemeinde verabschiedet und dabei selbst noch ein Denkmal gesetzt! Diese Formation war, ist und bleibt in jeder Hinsicht einzigartig!