LATE - Imagination Of An Angel
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VÖ: bereits erschienen
(7Hard)
Vielleicht kennt der eine oder andere Altrocker ja noch die deutsche Prog/Krautrock Formation PANCAKE aus Baden-Württemberg. National relativ bekannt in den späten 70ern bis frühen 80ern, brachte die Formation drei Alben heraus und schrieb nach ihrer Auflösung 1981 in der Besetzung Walter Negele (Gitarre), Uli Frank (Keyboards, Bass) und Hans Derer (Schlagzeug) noch ein paar Semi-Hits für Sampler (u.a. "Der Mann aus Eis", "Märchenfee"). PANCKAE gibt es zwar bis heute nicht mehr, dafür kollaborieren Negele und Frank erneut unter dem neuen Banner LATE. So ganz vergessen ist das Schaffen der alten Band PANCAKE allerdings auch nicht, da auf der aktuellen Scheibe Imagination Of An Angel einige Songs der PANCAKE-Ära in aktualisierten Versionen auftauchen. Im Promoschreiben werden da die Songs "Mann aus Eis", "Panmade" und die balladesken "2x1000 Watts" und "Volcano`s Peak" genannt, welche auf dem Album aber andere Titel haben. Verstärkt hat sich das Duo mit Schlagzeiger Helmut Kipp und Sänger Jürgen Schneider, welcher vorher in einer Coverband gesungen hatte und dessen Stimme so in etwa in die Richtung von Heep`s Bernie Shaw zu Sea Of Light Zeiten tendiert. Die Mucke der Stuttgarter ist prinzipiell immer noch ziemlich in den 80ern verankert, speziell die öfters auftretenden unterkühlt klingenden Keyboards Uli Frank`s lassen darauf schließen. Hart gerockt wird auf I.O.A.A. relativ selten, höchstens im temporeichen Opener "Paradise" (treibender Melodic Rock bis AOR) und beim von deutschen und englischen Texten durchzogenen "Du Sagst", bei dem es neben einem amtlichen Gitarrensolo auch die weibliche Sängerin Regine Riegel zu hören gibt, die hier rockig röhrt wie Weinhold. Neben zwei balladesken Stücken gibt es ansonsten einen interessanten Mix aus gediegenem AOR, Melodic Rock, Pop, etwas Wave und Prog zu hören. Verzerrte Gitarren gretschen eher selten durchs Songgut, dafür blitzen aber alle beteiligten Musiker mit detailreichem Spiel auf. Man merkt den Herren die spielerische Erfahrung deutlich an ohne dass sie es irgendjemanden beweisen müssten. Es wird schlicht mehr Wert auf gute poppige Melodien, tolle Refrains und größtenteils griffige Arrangements gelegt. Dies gelingt LATE über weite Strecken gut, nur gegen Ende schleichen sich mit "Fly Into Rage" und "Your Time" leichte Belanglosigkeiten ein. Erfrischend finde ich das Album aber trotzdem, da es sich soundtechnisch auch mal auf die, wie schon gesagt, etwas unterkühlten Achtziger bezieht. Auch wenn`s natürlich geil ist: Retro Hardrock der Siebziger gibt es momentan ohnehin zuhauf.