COLD IN BERLIN - And Yet

London's Untergrund treibt seltsame Blüten. Eine davon schimpft sich COLD IN BERLIN. Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieses Album hat soviel mit Heavy Metal zu tun, wie Schmierseife mit Leberkäse und Kartoffelchips.  Pop Musik, New Wave und Rock werden von der Band kombiniert. Hinzu kommen eine gesunde Portion Gothicflair und Kinosoundtrackklänge. Woher allerdings die  BLACK SABBATH und ELECTRIC WIZARD Einflüsse kommen sollen, ist mir schleierhaft. Vom Stoner/Doom ist dieser Newcomer von der Insel mit dem recht kultig klingenden Namen COLD IN BERLIN ebenfalls so weit entfernt, wie der Mond von der Magellanschen Wolke. Wenn nichts da ist, muss eben irgend etwas artfremdes aus dem Hut gezaubert werden, um neue Hörerschichten zu erschließen. Eine rein kapitalistisch gesteuerte Verkaufsmasche, die mir gewaltig auf den Sack geht! Dennoch wäre es fatal, bei diesem Album von einer Mogelpackung zu sprechen, weil andere, im Infoblatt genannte Einflüsse ausreichend zur Genüge vorhanden sind. Für den Pop/Punk/Rock/New bzw. (Dark) Wave/Electrogothic-Sektor geht die Musik schwer in Ordnung, da die Band stilistisch von klassischer 80er Jahre New Wave Musik beeinflußt ist, siehe THE CURE, SISTERS OF MERCY usw., ebenso von frühen Punkbands wie THE CLASH.  Für den waschechten Metaller hingegen erschließt sich das Album nicht wirklich, doch wenn man sich öffnet, und über den Tellerrand hinaus blickt, wird klar, das hier ein facettenreiches Werk veröffentlicht wurde, das Pop, Punk, Rock, Electro-Gothic und New Wave-Fans gleicher maßen anspricht, da es all diese Einflüsse wechselweise passend miteinander kombiniert. Fans genannter Stilrichtungen sollten unbedingt in dieses inbrünstig,  leidenschaftlich vom Spirit der 80er Dark Wave, Rock, Punk und DarkWave/Electrogothicbewegung inspirierte Silbertellerchen reinhören!