SONS OF OTIS - Seismic
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VÖ: 24.08.12
(Small Stone Recordings)
Homepage:
www.myspace.com/sonsofotis
Sich nach dem Film eines Serienkillers zu benennen ist schon reichlich schräg. SONS OF OTIS aus Detroid (US-Bundesstaat Michigan) haben's getan. Zunächst hießen sie THE OTIS. Um rechtlichen Konflikten mit einer gleichlautenden Band aus dem Wege zu gehen, tauschten sie das Begleitwort THE gegen die Bezeichnung SONS OF aus. Nun wäre man geneigt, es mit einem Newcomer zu tun haben, - doch weit gefehlt! Seit 20 Jahren bestehend, muss die heute als Trio agierende Band zu den dienstältesten Vertretern des Stoner/Sludge Genres gezählt werden, wobei sie unter das genannte Grundgerüst immer auch eine kräftige Prise Doom mischt. Schwer Psychedelisch gefärbter mit weit ausholend langgezogenen Spacerock-Verzerr-Effekten unterlegte beständig Aggressivität, Trauer, Hoffnungslosigkeit und Depression verbreitetende Stoner Sludge Doom Teppiche ins Weltuntergangsblues Gewand gepackt beherrschen ausnahmslos das Geschehen. Wer so locker unheilsschwanger bedrohlich düstere Stimmungen schaffend zu Werke geht, wie dieses Ahornblatttrio, (dessen durchschnittliche Songlänge sich im Regelfall etwa bei sieben Minuten einpendelt), kennt seine innere Welt, weiß, wo die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche verborgen liegen. Nummern wie „Far from Fine“, „Lessons, „Guilt oder „Never in my life“ gewinnen zwar keinen Innovationspreis, dafür haben sie mehr Tiefgang als 90 % aller Stoner-Sludge-Doomacts, weil es SONS OF OTIS sehr gut gelingt, die dunkle Aura ihrer Songs derart kraftvoll kompakt auf den Punkt zu bringen, eine Kunst die nur die allerwenigsten Vertreter des hartmetallischen Spektrums so gekonnt beherrschen. Anhänger von den MELVINS, KYUSS, CLUTCH, BLACK SABBATH, ELECTRIC WIZARD, (frühe MONSTER MAGNET nicht zu vergessen!) sowie 40 WATT SUN wissen spätestens damit, wie der Hase läuft und was bei nächster Gelegenheit zu tun ist. Sieben Tonnenschwer zähflüssige, das Tageslicht unter sich zermalmende Psychedelic/ Stoner Dommwalzen zum lieben oder Hassen. Wer von Grund auf schon immer mal wissen wollte, wie Stoner-Sludge-Doom im Zeitlupenformat klingt, sollte es riskieren, in das Tiefklangwerk reinzuhören. Leute, die mit dem Stil erfahrungsgemäß generell nicht können, werden um Seismic einen Riesenbogen machen. Kommerziell geeichte Hörerschichten bleiben chancenlos.Definitiv nichts für Otto-Normal-Metaller und Feingeister. Fünf Worte zu diesem Extremalbum sagen so gut wie alles über seinen Inhalt: Krankhaft kaputt kauzig killende Klangmonumente...