LIESEGANG / WHITE - "Visual Surveillance Of Extremities"

Verfasst von Mike Langer am 25. Februar 2005.

Was kann rauskommen, wenn sich ein Gitarrist wie Bill Liesegang (u. a. Nina Hagen, Rod Stewart) und einer der für mich besten Hardrock Sänger wie Doogie White (Cornerstone, Ex-Rainbow, -Malmsteen) zusammen tun? Eben, eine Scheibe wie „Visual Surveillance of Extremities“.

Als ich das erste Mal den Rundling komplett durchgehört hatte, war ich mehr als nur irritiert. Das Album beginnt mit „A Prayer for the Dying“, einem Rainbow anmutenden Hardrock-Stampfer der Meisterklasse, um dann mit „Snake Eye“ in einen mit bluesigen Elementen untersetzten, an Whitesnake angelehnten Rocker überzuwechseln. Düster und groovend folgt dann „Last Temptation“, dass an Ozzy trifft auf Moderne erinnert. So ist ein Song anders als der andere und ein wahrer Ohrenschmaus, der aber mehrere Durchläufe benötigt, um richtig zu zünden. Liesegang zeigt ebenso die ganze Bandbreite seines Könnens an den Saiten, wie White die seiner Stimme. Die Ballade „Worls Collide“ ist so einfühlsam eingespielt und gesungen, dass sie selbst mir als Balladenverächter eine Gänsehaut über den Rücken laufen lässt. So könnte ich mich jetzt weiter über jeden Song auslassen, da sich in jedem irgendwelche Erinnerungen aus den guten alten 80ern rein interpretieren lassen.

Es gibt ihn also doch noch, den guten alten Hardrock, der sich neuen, sowie modernen Einflüssen nicht verschließt und diese geschickt einfliesen lässt. Das Album haben u. a. auch PJ Phillipson (Vanessa Mae’s Band Si Mulvey) und Harlan Cage Frontmann Roger Scott Craig am Keyboard mit eingespielt. Klasse Scheibe, aber es sei ausdrücklich darauf hingewiesen: Nix für Fastfood Junkies!

Anspieltipps:
A Prayer fort he Dying
Snake Eyes
World Collide