IN MOURNING - The Weight Of Oceans


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VÖ: 20.04.2012
(Spinefarm Records)

Homepage:
www.inmourning.net


IN MOURNING sind nun zum dritten Streich bereit und bei den Prog Deathern aus Schweden muss ich ganz ehrlich sagen, dass sich für mein Gefühl die Songs einfach zu lange ziehen. Der Opener "Colossus" bewegt sich über zwei Minuten in sphärischen Regionen, bevor sich so langsam die Gitarren härter mit einblenden. Klar, die Growls, die Sänger / Gitarrist Tobias Netzell bringt, sind absolut stark, doch auch in den härteren Passagen bleibt trotz guter Breaks immer so eine Art "Grundriff" stehen, der sich meiner Meinung nach zu oft wiederholt. Dass aber trotzdem ordentlich Abwechslung in den über neun Minuten Spielzeit steckt, steht außer Frage, aber für mich ist das eben einfach zu lang. Druckvoller und vor allem härter startet "A Vow to Conquer the Ocean", klar, dass auch hier bei einer Spielzeit von über sieben die Abwechslung absolute Priorität hat, doch auch hier, knappe fünf Minuten hätten es auch getan. Mit "From a Tidal Sleep" ist es zu Beginn etwas melancholisch, versprüht so was von einem einlullenden, warmen Gefühl, doch mit den Growls steigt auch die Härte und das Riff lastige Spiel ist hier ein phantastisches Spektakel, vor allem wenn die Double Bass einsetzen und wenn dann auch noch diese melancholischen und mit Sprach / Clean Gesang unterlegten Passagen an Bord sind, ist das klasse und es kommen sogar noch heftige Prügelparts am Ende hinzu, die dem Ganzen noch eine gewisse Note verleihen. Wenn man sich danach den Anfang von "Celestial Tear" anhört, meint man, im Tal der Wehklagen zu sein, so eine Art Verzweiflung hört man da im (klaren) Gesang, diese Stück ist eigentlich dafür gemacht, um unter die Haut zu gehen. Das Stück hat einen total Tiefgang, wahnsinnige Emotion, ein Track, der einem ans Gemüt geht. "Convergence" hat dagegen schon wieder mehr an Härte zu bieten, da kommt es einem so vor als würden Crematory einen treibenden Song vorstellen, auch wenn im Mittelpart wieder etwas Ruhe einkehrt und auch vermehrt die Melodien ans Tageslicht gelangen. Nach dem braven Intrumental "Sirens" wird es bei "Isle of Solace" erst mal richtig heftig, zu Beginn wird man als Hörer von einem Blast Gewitter überrascht, doch dann spielen IN MOURNING ihren Trumpf, das technisch vertrsckte Spiel wieder aus und es kommen gerade beim Gesang nicht nur die bekannten Growls zum Zug, nein, auch die derben Screams passen hier Punkt genau. Verspielt, technisch, progig, das ist bei "The Drowning Sun" wieder Programm, doch am Ende kommt auch noch der heavy stampfende Part hinzu.
Also ehrlich gesagt, IN MOURNING haben eine klasse Scheibe mit einer Spielzeit von über 61 Minuten erschaffen, die total klasse ist, für meinen Geschmack aber einfach eine knappe viertel Stunde zu lang ausgefallen ist. Wie heißt das schöne Sprichwort ? In der Kürze liegt die Würze. Klar, bei solchen komplexen Songs klappt das nicht immer, aber für meinen Geschmack ziehen sich einige Stücke einfach zu lang. Ansonsten ist bei IN MOURNING alles bestens.