GRAVEWORM - "(N)utopia"

Verfasst am 01. Januar 2005.

Meine Südtiroler Freunde sind wieder da, und wie. Gleich der Opener „I-The Machine“ beginnt mit harten Riffs, dann geht gleich die Post ab,erst Doublebass mit Keyboard Parts, dann rasende Drums, Black und Death Metal mäßiger, von Stefan Fiori wie immer mit einer ungeheuren Härte, Charisma und Präzision vorgetragener Gesang, bis der Song dann in richtig atmosphärische und düstere Passagen in sich birgt, aber nur, um dann gegen Ende wieder loszuballern bis zum Umfallen.

Der Titeltrack, „Timeless“ und  "Which Way“ sind wie immer richtig phantastische Graveworm Mid Tempo Nummern mit vielen Arrangements aus Keyboards und herrlich treibenden Riffs, für die sich auch der neue Gitarrist Lukas Flarer mit einbringt und sich mit Eric Righi umwerfende Duelle liefert. Das auf der einen Seite verträumte, aber auch düsteren und beklemmende Instrumental „Deep Inside“, wie immer hervorragend von Sabine Mair an den Keyboards vorgetragen, geht nahtlos in die Klassenummer „Outside Down“ über, die neben dem typischen Mid Tempo Spiel auch ein paar überraschende Knüppelpassagen in sich birgt. „MCMXCII“ ist dann wieder eine eingängige und flottere Nummer.

Aber es gibt auch Graveworm untypischen Stoff, so ist „Never Enough“ doch sehr technisch und modern gehalten und „Hateful Disign“ wartet sogar mit einem Slayer mäßigen Part auf. Auch neu an Bord ist Drummer Moritz Neuner, der den privat verhinderten Martin „Maschtl“ Innerbichler in nichts nachsteht und auch für sein geniales Drumming bei Darkwell und Dornenreich bekannt ist. Mit „(N) Utopia“ ist das schier für unmöglich gehaltene eingetreten, der Vorgänger „Engraved In Black“ wurde nochmals in Puncto Abwechslung und Ideenreichtum überboten, was Graveworm für mich zur Besten Black/Gothic Band macht und ein Top Highlight gleich zu Jahresbeginn locker aus der Hüfte schießt.

Die Produktion ist vom Allerfeinsten und ist so unbeschreiblich fett, dass einem Hören und sehen vergeht. Graveworm sind in der Szene für mich das Nonplusultra und mit dieser Scheibe haben sie ihr bisheriges Sahnestück vollbracht.