SACRED HEART - The Vision


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VÖ: 27.04.12
(Pure Underground Records)

Homepage:
www.facebook.com/SacredHeart2012

Achtung, vergessenes Juwel neu aufgelegt! 1989 veröffentlichten die US Melodic Metaller SACRED HEART (wer hier bei der Namensgebung Pate stand, muss wohl kaum besonders erwähnt werden), das Drei Track Demo "The Vision", welches um zwei weitere Tracks aufgestockt wurde, die in die "vergessene Raritäten Kiste" gehören, verstärkt die freudigen Aspekte des Demos zusätzlich. Bei den zwei hinzugekommenen Tracks handelt es sich um "Time after Time" vom Heavy Artillery Sampler 1991, sowie das jahrelang verschollene Sahnehäppchen "Take Hold". US Metal Fans, die sich zumindest für die ersten Fünf Tracks der leicht abgeschwächten Variante der genialen Kult US Underground Metal Bands SHOK PARIS und FIFTH ANGEL, deren Klasse auf dem Elftracker in wundersamer Weise gekreuzt, auf ganzer Linie begeistert, erwärmen können, liegen zumindest mit Teil 1 des Zehntrackers genau richtig. Würde das Album mit diesen fünf Tracks enden, gäbe es für die blanke Seite der Medaille von meiner Warte nichts auszusetzen, alles wäre in Butter, der Käse gelutscht und die Sache gegessen, doch wie es bei Medaillen in aller Regel so ist, besitzt diese auch eine Kehrseite, sprich einen zweiten Teil. Darin wurde besagtes, erstmals in digitaler Form erhältliches Demo um eine erst 2010 aufgenommene Sechstrack EP ergänzt, deren progressive und modern vertontes, bei weitem nicht mehr so extrem US metallisch ausgerichtetes Material durch Hinzunahme eines Keyboards, High-Pitched Schreien und Violinen auf einmal völlig anders klingt. Hier wird ein deutlicher Stilwechsel sichtbar, der bedauerlicherweise sehr zu Lasten des US metallischen Faktors geht und nicht jeden erfreut. Trotz herausragender Gitarrenarbeit der Seitenhexer, die sich wie ein roter Faden durchs Album zieht, geht mir die EP binnen weniger Minuten voll auf den Zeiger. Die Kombination klinischen Keyboard Geschwurbels mit künstlich klingenden Drums deren unkoordiniert dazwischenfunkende Klangtupfer den Top Gitarren Sound penetrant stören, fängt schon beim ersten Track von Teil 2 gewaltig an, zu nerven. Igitt, solch ekelerregend künstlicher Mucke werde ich wohl nie auch nur irgend etwas abgewinnen können. Progressive Fans, die Melodic Metal mit modernem Prog Einschlag mögen, werden den zweiten Teil von "The Vision" vielleicht um einiges freudestrahlender in ihre Arme schließen, als ich. Festzuhalten bleibt, das die herausragende Gitarrenarbeit als echtes Nonplusultra des gesamten Elftackers durchgeht, der mit einem Cover des Whitesnake Hits "Slip of the Tongue" stilgerecht abgerundet wird. Der angenehm klare Gesang und die wunderschön transparente Produktion des US-Fünfers mögen zwar auch ihre Vorteile haben, zumindest für den zweiten Teil des Tonträgers, allerdings hätte man den auch gern weglassen und besser separat veröffentlichen können, damit wäre jeder Seite am besten gedient, und ich müsste mir spätestens an dieser Stelle gar nicht erst das Prädikat "Zwiespältig" aus den Rippen leiern!