CRYSTAL VIPER - Crimen Excepta

Endlich! Neues von den Polen CRYSTAL VIPER (lechz*). Auf dieses längst fällige Konzeptalbum habe ich mich bereits im Vorfeld wahnsinnig gefreut und wie mir beim reviewen des Silberdeckels bewußt wird, völlig zu Recht! Auf CRYSTAL VIPER ist und bleibt ohne geringste Bedenken zu hegen, auch bei diesem Konzeptalbum über das dunkle Zeitalter der Inquisition Verlass, welches zugleich als härtestes, düsterstes und aggressivstes Werk innerhalb der Bandgeschichte angesehen werden kann. Düster, heavy, klassisch old school, hymnenhaft und gewohnt hoch melodisch geht’s auf "Crimen Excepta" zur Sache. Noch immer haben sich die Polen um ihre charismatische Frontfrau, deren Organ mehr an eine Mischung aus weiblicher Schwester von Leather Leone und Jutta Weinhold erinnert als auch nur in irgendeiner Form an Doro Pesch zu Warlock Zeiten (!) neben vielen anderen u. a. die Stil prägend wichtigen Teutonenstahl Einflüsse von ACCEPT/ZED YAGO/GRAVE DIGGER/RUNNING WILD beibehalten. Ebenfalls gut gefällt mir die MERCYFUL FATE Schlagseite auf dem Album, (beim von Bass Riff und Schlagzeug dominierten Stampf Part von Stück zwei, "Child of the Flame" fühle ich mich sogleich an Metallica’s "Harvester of Sorrow" vom "...and Justice for all" Album erinnert, so wie viele weitere auf dem Album verarbeitete, bislang nicht vorhandene klassische Heavy Metal Einflüsse. Unabhängig davon, welches Stück man auch nimmt, (beim flotten Eingangsopener "Witch’s Mark" hat HELL Sänger David Bower als Gast mitgemischt), dieses Album trifft nicht nur aufgrund seiner massenhaft darauf enthaltenen zuckersüß im Ohr hängen bleibenden Melodien und Martha’s ohnehin gewohnt brillantem Gesang mitten ins Herz klassischer Metal Heads. Das bisherige Gitarrenspektrum konnte um ein immens gewaltiges bislang unbeackertes Feld angereichert, kontinuierlich ausgebaut werden. Das harte Arbeit sich lohnt, zeigen Edelhymnen wie der schnelle Power Metal Kracher "Sould of the Night" Mighty and pride... allein dieser Chorus... hell yeah! - Textzeilen, bei denen das Blut in Wallung gerät, der kleine Rebell erwacht, allerhöchste Zeit, Leder, Nieten und Kette aus dem Schrank zu holen! Nicht weniger genial der ausnahmslos fett groovende Melodic Metal Burner "Crimen Excepta") zugleich Titeltrack einer weiteren Glanzleistung der Polen, die aus meiner Sicht schon seit ihren Frühwerken zu den besten auf dem klassischem Heavy Metal Sektor gehören! Mit "Ghosts of Sherwood" wurde der Theme Song des bald erscheinenden 3d-Kino-Horrorfilms "Robin Hood: Ghosts of Sherwood" als weiteres Higlight aufs Album gepackt, die traumhaft becircende Stimme von Frontsängerin Martha erzeugt hier eimerweise wohlige Gänsehautschauer! Vinyl Fans dürfen sich über die gelungene Verbeugung vor der englischen NWOBHM Kultlegende DEMON freuen, die mit einem als Bonus beigefügten Cover des Underground Klassikers "Night of the Demon" gekrönt wird. Wer hingegen auf die CD-Variante schwört, bekommt das Duett von VADER Frontmann Piotr "Peter" Wiwczarek mit CRYSTAL VIPER Frontfrau Martha geboten, die beim Cover des VADER Songs "Tyrani Piekiel" ("Tyrands of Hell") zeigen, dass auch gestandene Melodic Metal Combos wie CRYSTAL VIPER hin und wieder mal ein Faible für Death Metal haben! Abgerundet durch das phantastische Cover von Zeichner Chris Moyen (Kunst interessierten Metal Heads durch seine Arbeiten für SLAYER, TRIVIUM, BEHERIT oder BLASPHEMIE nicht unbekannt), dreht sich das reifste CRYSTAL VIPER Album im Playerschacht, welches wie schon der starke Vorgänger bestätigt, das es für die begnadete Classic Metal/Power Metal Band, aus Polen immer weiter unaufhaltsam bergauf geht. Bei solch zentnerweise hochgradiger Melodic Metal Feinkost ist fast permanent mit bis zum obersten Punkt der Mess-Skala hinauf kletternden mehrfach Gefühlsorgasmen zu rechnen!