EPYSODE - Obsessions
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VÖ: 26.08.2011
(AFM Records)
Homepage:
www.epysode.com
Die belgischen Prog Metaller VIRUS IV sind wohl eher nur den Genre-Experten ein Begriff. Für deren Gitarrist Samuel Arkan sollte sich das im Zuge der ersten Veröffentlichung seines Projekts EPYSODE schon bald ändern. "Obsessions" ist soviel darf ich vorweg nehmen eine ausgesprochene Empfehlung wert und da wir uns dem Ende des Jahres in großen Schritten nähern ist der Ausspruch "Prog Überraschung des Jahres 2011" wohl nicht verfrüht getroffen. Arkan glänzt nicht nur mit einer aufregenden Geschichte und einer vielseitigen musikalischen Umsetzung des konzeptionellen lyrischen roten Fadens sondern eben auch mit großartigen Songs welche trotz aller progressiven Ausrichtung hübsch eingängig bleiben. Umgesetzt wurden seine Songs u.a. von den beiden einstigen PAIN OF SALVATION Muckern Kristoffer Gildenlöw (Bass) und Leo Margarit (Drums) was schon mal für eine versierte und unheimlich tighte Rhytmusfraktion steht. Auch die übrigen Mucker erweisen sich als handwerklich mehr als geschickt und liefern ein spektakuläres Fundament für das Aushängeschild des Albums. Jede Figur von Arkans Geschichte über einen Profiler der einer mysteriösen Mordserie auf den Grund geht wurde mit seiner eigenen Stimme bedacht. Rich Altzi (THUNDERSTONE, AT VANCE), Oddleif Stensland (COMMUNIC), Magali Luyten (AYEREON, BEUATIFULL SIN), Kelly Sundown (BEYOND TWILIGHT) und Liselotte Hegt (AYEREON) duellieren sich fast schon und erfüllen ihre zugeteilten Figuren mit Leben. So hochkarätig hinter dem Mikrofon besetzt rutscht der Fokus trotz der wirklich phänomenalen Leistung der instrumentalen Fraktion schnell in Richung Gesangsleistung und diese ist über alle Maße erhaben. Auch abwechslungsreich ist das Debutalbum von EPYSODE: Die überwiegend im melodisch sphärischen Power Prog Metal angesiedelten Songs werden des öfteren durch Ausreißer in ruhige fast schon romantische Gefilde wie im sensationellen "Gemini Syndrome" oder oppulent arrangierte epische Nummern wie "Last sunset" oder "March of ghosts" unterbrochen. Auch düster bedrohliche Momente wie "Fallen's Portrait" oder Experimentelles wie in "Invisible nations" fehlen dem Album nicht. Zudem stellt Samuel Arkan noch zusätzlich seine Qualitäten als Sound Engineer unter Beweis und verpasst dem Album einen druckvollen Sound der den Staub aus der Anlage zu schütteln vermag. Wie gemacht zum laut hören! Eigentlich fehlt dem Album nur noch eines: Der Film zum hier vorliegenden Soundtrack! Genial!