DRUCKFARBEN - Druckfarben
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VÖ: bereits erschienen
(Eigenproduktion/Just For Kicks)
Homepage:
www.druckfarben.ca
Diese Platte macht glücklich wie ein heißer Sonnenstrahl an einem trüben Wintermorgen! DRUCKFARBEN sind fünf hochtalentierte und ausgebildete Musiker aus Kanada und spielen auf ihrem Debüt erstklassigen Progressive Rock alter Schule. Gelernt wurde nur von den Besten, was man jeder einzelnen Note dieses knapp dreiviertelstündigen Drehers anhört: YES, RUSH, GENTLE GIANT, KING CRIMSON und KANSAS. Die Jungs machen erst gar keinen Hehl daraus, ihre neun Songs stilistisch nahe am Vermächtnis der genannten Gruppen anzulehnen, da die fünf Berufsmusiker schlicht und ergreifend die Liebe zur progressiven Musik überhaupt erst zusammengeführt hatte. Wenn dann, wie in diesem Fall zutreffend, Songs herauskommen, die quasi von den Proggöttern selbst hätten stammen können, dann spricht kein Mensch mehr von billigem Plagiat. Zudem agieren DRUCKFARBEN äußerst frisch, bieten neben technischem Hochglanz auch ein Gespür für Dynamik, Gefühl und spritzig heiteres Melodiebewusstsein. Attribute, welche von vielen anderen Progern leider kaum erreicht werden, da man oft und gerne zu sehr mit dem eigenen Ego beschäftigt ist. Reines Skalengedudel und Halsbruch-Breaks statt echten Songs. DRUCKFARBEN können zwar auch frickelig, lassen dies aber zugunsten geradezu knackig kurzer Songs (alle zwischen zweieinhalb und siebeneinhalb Minuten) nur selten aufblitzen. Die Scheibe enthält gar mit "Influenza" (rockige RUSH treffen auf YES Melodienseeligkeit) einen kleinen Prog-Hit, dessen Eingängigkeit geradezu hervorsticht und trotzdem nicht mit instrumentalen Auffälligkeiten geizt. Vor allem Schlagzeug und Bass sind hier tight wie ein gefrorener Entenarsch! Dazu die zwischen einem jungen Geddy Lee und Jon Anderson pendelnde Stimme von Sänger Phil Naro (spielte bereits mit Basslegende Billy Sheehan bei TALAS!), die obendrein noch das gewisse Quäntchen Kraft und Rauheit besitzt, welche die Stimme meiner Ansicht nach sogar besser als die der beiden Fronter wirken lässt. In Punkto Gefühl und tollen Harmonien hat das bedächtige "Nat Nayah" die Nase vor allen anderen Songs des Albums vorn. Zwischendurch wird geswing-progt ("Sons Of Anakim"), vertrackt und leicht dissonant ge-crimsont ("Smaller Wooden Frog"), als Aufwärmübung zu Beginn des Albums "ELPO" rein instrumental eingeleitet (aber nur zweieinhalb Minuten!) und als Abschluss mit Violine, Mandoline, der Akustischen und Trommelperkussion leicht folkig Richtung KANSAS gesegelt. DRUCKFARBEN sind also bunt gemischt, nicht nur vom Namen her. Der stammt im Übrigen von Drumer Troy Feener und Gitarrist Ed Bernard, die sich bereits von der Highschool kennen. Der Legende nach haben die beiden Buben im gemeinsamen Schulunterricht ominöse Fässer mit der "mystischen" deutschen Aufschrift entdeckt und gewitzelt, dass ihre Band irgendwann auch mal so heißen würde. Wie es manchmal so kommt...