THE MORNING AFTER - The Legacy
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VÖ: 23.12.11
(Rising Records)
Homepage:
www.myspace.com/themorningafterrock
Ja leck mich doch einer am Arsch … Da geht man ganz unbedarft an die nächste Review Scheibe und denkt sich nix böses und dann so was. Aber mal von Anfang an. „The Legacy“ heißt die mir hier vorliegende dritte Scheibe der mir bis Dato unbekannten britischen Jungspunde THE MOURNING AFTER und der Albumtitel kann durchaus Programm werden, so versuchen die vier Jungs doch offenbar tatsächlich das Erbe solche glorreicher Bands wie DEF LEPPARD, DANGER DANGER, WHITE LION und der anderen unzähligen Bands der Achtziger ins neue Jahrtausend zu transportieren. So weit, so unspektakulär, dennoch klingen THE MORNING AFTER ausgesprochen eigenständig. Gelegentlich tauchen natürlich unvermeidliche Parallelen zu aktuellen Szenehelden wie STEEL PANTHER, RECKLESS LOVE, CRASHDIET oder den juvenilen Kollegen von KISSIN‘ DYNAMITE auf, THE MORNING AFTER versuchen jedoch sich eine eigene Nische zu schaffen in dem sie moderne Einflüsse der Marke SONIC SYNDICATE in absolut therapeutischen Dosen in den Sound einfließen lassen. Und so unglaublich es klingen mag, die Rechnung geht voll auf. Die modernen Einsprengsel trüben den Musikgenuss in keinster Form, denn es stinkt an allen Ecken und Ende derart nach obercoolem Retro Stoff, dass selbst Metal Traditionalisten problemlos damit leben können werden. Die besagten Einflüsse sind wirklich nur marginal und sorgen doch zugleich für die nötige Eigenständigkeit die heutzutage in dieser Sparte für einen dauerhaften Erfolg unbedingt von Nöten ist. Handwerklich gibt’s ebenfalls nix zu meckern, bis auf die vielleicht etwas unspektakulären Vocals von Sänger Sam Ryder, dessen Gesangslinien sich vielleicht ein wenig zu häufig an den offensichtlichen Vorbildern BULLET FOR MY VALENTINE orientieren. Dafür brilliert er mit seinem Partner in Crime Phil Maher als technisch hervorragendes Gitarrenduo welches von den Arrangements her oft an die mächtigen DRAGONFORCE erinnert. Die sehr kompakte Produktion geht ebenfalls in Ordnung, klingt allerdings nicht annähernd so retrolastig wie man vielleicht erwarten würde. Unterm Strich für mich DIE Neuentdeckung des Jahres, Anspieltips sind der Opener „Into The Fire“, das meiner Ansicht nach extrem von den britischen Bombast Rockern TEN beeinflusste „Powerdrive“ oder das überlange Epos „Stream Of Stars“. Zum Ende hin baut die Scheibe jedoch etwas ab und so gibt’s mit dem abschließenden „I Walk With Giants“ und der vollkommen überflüssigen Pseudo Ballade „Seasons“ leider auch zwei Ausfälle zu vermelden. Etwas weniger wäre bei 13 Songs vielleicht mehr gewesen. Dennoch ein absoluter Hit Kandidat, KAUFEN!