BRYCE JANEY - Game Of Life
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VÖ: bereits erschienen
(Grooveyard)
Homepage:
www.thejaneys.com
Nach dem Feuerwerk, welches Bryce Janey auf seinem Vorgängerwerk "Blues in my soul" abgeliefert hat, durfte man zu Recht gespannt auf den jetzt vorliegenden Nachfolger sein. Eines vorweg: Das Feuer lodert noch immer, doch Bryce brennt nicht mehr so lichterloh. Für "Game of life" hat er sich selbst anscheinend ein wenig gezügelt, um ein traditionelleres Southern Blues Album mit überwiegend 12 Taktern und relaxter Stimmung abzuliefern. Wenn dies sein Ziel war, so hat er es erreicht. Die Songs gehen allesamt gut ins Ohr und viele haben gar einen echten Hymnencharakter, welcher zum Mitsingen einlädt. Bereits in den beiden eröffnenden Tracks "Down home blues" und "Kicked like a dog" bekundet Bryce seine unsterbliche Liebe zum Blues auch in lyrischer Fasson. Selbstverständlich sind diese auch entsprechend traditionell konzipiert und dürften das Herz eines jeden Blues Puristen höher schlagen lassen. Keine Experimente und keine unnötigen Schnörkel: Blues von der Basis, ehrlich und beseelt. Ausgerechnet im Titeltrack durchbricht der Mastermind mit seinem Trio das scheinbare Konzept des Albums und schwingt sich zum Axeman in bester SRV oder Johnny Winter Tradition auf. Tolle Nummer, nicht nur weil sie derart aus dem Rahmen fällt. An seine letzte Scheibe erinnern eher rauhere und flottere Nummern wie "Going down to the river" und "Stone cold & crazy", welches ebenso wenig ein QUEEN Cover darstellt wie die herzzerreißende Ballade "Faithfully" zum Abschluss des Albums aus dem Hause JOURNEY stammt. Ohnehin würden diese Songs im Janey Gewand nicht funktionieren. Da treffen es die gewählten Coverversionen "Waitin for the bus" von ZZ-TOP (sehr relaxte aber gelungene Version) und vor allem der "Come and go blues" von den ALLMAN BROTHERS ist mehr als gelungen und passt sich perfekt in die Eigenkompositionen ein. Es bleibt festzuhalten, dass Bryce Janey entgegen der Marschrichtung seines alten Herrn Billy Lee Janey der sich immer weiter vom Blues entfernt und seiner Experimentierfreude Platz einräumt stets traditioneller zu Werke zu gehen beliebt. Wer auf Southern Blues steht wird das Album sofort in's Herz schließen, wer hingegen den großen Knall sucht, sollte diesen woanders suchen.