NIGHTWISH - Imaginarium


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VÖ: 02.12.2011
(Nuclear Blast Records)

Homepage:
www.nightwish.com

Die Spieluhr wird aufgezogen, männlicher, sanfter Gesang, weiches Pianospiel und gegen Ende des Intros "Taikatalvi" aufkommendes, hymnisches Flair. So beginnt das lang erwartete, neue Album von NIGHTWISH, das hier schon eine besondere Magie ausstrahlt. Dann wird es aber richtig fett, mit einem Keysound, der sich wie ein roter Faden durch das Album zieht, weil er immer an ein paar Horror / Grusel Filme erinnert und mit einigen harten Riffs und dominierendem Drumming kommt in "Storytime" der Megasound zum Vorschein. Und nicht nur da, die Stimme von Anette Olzon geht einem unter die Haut, die Dame hat so ein bezirzendes Organ, da bleibt einem die Spucke weg. Hier kommt trotz des treibendem Riffing eine riesige Portion Bombast und episches Spiel auf, das sich gewaschen hat und gegen Ende des Stücks kommen auch herrliche orchestrale Parts zum Tragen. Bombast und Härte vermischen sich in "Ghost River", was besonders daran liegt, dass Marco Hietala hier zu Anettes lieblichen Gesang auch mal ein paar aggressive Vocals beisteuert, die man fast schon als moderne und harte Version einer Rock Oper bezeichnen könnte. Bei "Slow, Love, Slow" bin ich fast geneigt zu sagen, dass man diese Nummer auch locker in einem zugequalmten Jazzkeller hören könnte, aber auch hier kommt dieses sphärische Keyboardspiel richtig düster und geheimnisvoll zur Geltung. Phantastisch, wie bei "I Want My Tears Back" zu der sanft rockenden Musik das eingebaute Violinenspiel passt. Der Track wird zwar riffmäßig noch ein wenig härter und auch der männliche Gesangpart ist clean gesungen und somit wird dies am Ende ein super eingängiger Song. Voller Bombast, voller epischer Elemente und mit Chören zu Beginn meint man bei "Scaretale", in einer Rock Oper zu sein, die aber dank der rollenden und treibenden Doublebass von Jukka Nevalainen einen gehörigen Schub bekommt und dann auch die Riffs etwas härter werden, wie auch der Gesang, der hier sogar von Anette etwas deftiger klingt. Doch dann wird es mit "Hu,ha,hu,ha" Gesang und einem weit öffnenden Keyspiel wieder voller Bombast. Dieser Bombast hält sich auch bei dem intrumentalen "Arabesque", dem mit "Turn Loose the Mermaids" eine ganz verträumte, balladeske Nummer folgt, bei der Anettes Stimme einem in andere Sphären transportiert. Tragend eröffnet "Rest Calm", das sich dann zu einem Mix aus rockigem Flair und Gothictouch mit einem Hauch Ballade vereint. Eine weitere, ganz sanfte Nummer kriegen wir mit "The Crow, the Owl and the Dove". Nur ab und an gesellt sich mal etwas Härte zu dem weichen Pianospiel. Voller symphonischer und orchestraler Elemente beginnt "Last Ride of the Day", das dann aber um einiges treibender wird und total eingängig wirkt. Der Hammer kommt jetzt, denn "Song of Myself" kommt mit über 13 Minuten Spielzeit an und beginnt mit symphonischer Power ohne Ende, doch das Stück hat verdammt viel zu bieten. Neben seinem Bombast wird es dann fast sogar wie eine erzählende Sage aufgebaut. Am Schluß kommt noch das instrumentale Titelstück, das den Charakter eines Soundtracks besitzt.
Hammer, dass NIGHTWISH so eine grandiose Scheibe heraus bringen würden, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Das ist ein heldenhaftes Epos voller Bombast. Ein kleiner Tipp: Hört das Album über Kopfhörer, da sind immer wieder Feinheiten zu erkennen, die man beim ersten Durchlauf gar nicht alle wahrnehmen kann.

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