GATES OF DAWN – Sepia
(Echozone/BOB-Media)
VÖ: 26.10.12
Homepage:
www.gates-of-dawn.de
2006 fiel mir durch Zufall die CD „Into The White Light“ der hessischen Dark Rock Kombo GATES OF DAWN in die Hände und diese Scheibe hat mich damals voll in ihren Bann gezogen. Über die Jahre hab ich die Band, warum auch immer, dann wieder aus den Augen verloren. So gingen mir zunächst zwei weitere gute Alben („Parasite“ 2009 und „Lucid Dreaming“ 2011) durch, bis ich die Band in diesem Jahr erstmals live erleben durfte und mir den Backkatalog umgehend aktualisiert habe. Jetzt liegt der neue Longplayer „Sepia“ vor. Eine Band mit einem hohen Widererkennungswert und Stiltreue, was man dem Hanauer Septett eindeutig bescheinigen muss. Hier wird nicht kopiert und es werden auch keine großen Experimente gestartet. Klar man klingt so ab und an sich selbst etwas ähnlich, aber man verändert sich musikalisch und inhaltlich auch nach vorne. Da werden Ecken und Kanten abgefeilt und die Songs inhaltlich in einigen Bereichen perfektioniert. So z. B. auch an der jetzt zum Vorgänger differenzierten Produktion (Sebastian Kraus, git.), die hier deutlich besser ausfällt. So stehen die 12 Songs auf „Sepia“ einmal mehr für eine 56-minütige facettenreiche Klangreise aus Dark Rock/Metal mit einem Schuss Gothic und Wave. Atmosphärische, teils orchestrale Keyboardsounds paaren sich mit abwechslungsreichen Gitarrenlicks und druckvollen Riffwänden, die durch den Wechselgesang von Martina Lenz und Matthias Abel perfekt abgerundet werden. Gerade bei den schnelleren Songs wie „Hypothermia“, „Naked“ oder „A Mirror Shattered“ geht das Konzept für mich am deutlichsten auf. Anchecken sollte man auf jeden Fall auch das zusammenhängende Konzept aus den geschwindigkeitstechnisch aber völlig unterschiedlich gestalteten „The City Sleeps“ und „The City Awakes“ sowie das düster melodische „Ferocity“, um den Einstieg in die emotionsgeladenen und anspruchsvollen, aber auch sehr eingängigen Werke von GATES OF DAWN zu finden.
Punkte: 4/5