KOMISSARIN LUND - Das Verbrechen III
VÖ: 12.04.13
(Edel Motion)
Homepage:
www.komissarin-lund.de
Klapptext:
Zehn Tage vor den Parlamentswahlen - Premierminister Kristian Kamper steckt mitten im turbulenten Wahlkampf. Seine Wiederwahl ist durch die Finanzkrise gefährdet. Erschwerend kommt für ihn hinzu, dass der Vorstand der finanzstarken Reederei Zeeland unter Leitung von Robert Zeuthen beratschlagt, ob der Firmensitz ins Ausland verlegt werden soll.
Kommissarin Sarah Lund ist derweil mit einem vermeintlichen Routinemordfall beschäftigt, der bald jedoch eine weitaus größere Tragweite gewinnt, als weitere Leichen gefunden werden. Lund wird daraufhin ein alter Bekannter an die Seite gestellt, der für den dänischen Geheimdienst PET arbeitet. Die scheinbar voneinander nicht betroffenen Ereignisse werden auf dramatische Weise verknüpft, als Zeuthens Tochter Emilie entführt wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Kritik:
„Das Verbrechen III“: Der 3. und wohl letzte Fall der recht eigenwilligen und wortkargen dänischen Kommissarin. Entwickelten sich die Staffeln 1 und 2 noch zum Straßenfeger, stellen sich mit Staffel 3 erste leichte Verschleißerscheinungen ein. Dabei ist „Das Verbrechen 3“ beileibe kein schlechter Skandinavien Krimi geworden, der gute, leicht düster angehauchte Krimiunterhaltung bietet. So entwickeln sich die 3 Eckpfeiler der Reihe, Ermittlungen, Privatleben und mannigfaliges Politikgeschacher nach drei Fällen so langsam zu einem ideenlosen Hemmschuh und verpassen dem Staffel Finale das ein oder andere Deja Vu bzw. produzieren die ein oder andere merkliche Länge innerhalb der Handlung. Eine gerafftere Handlung hätte das ein oder andere mal merklich gut getan und einen schnittigen wie spannenden Abschluss geschaffen. Auch das brilliante 2 ½ Jahre in der Vergangenheit liegende Gedächtnis vieler Verdächtiger erscheint sehr unglaubwürdig. Denn seien wir ehrlich, welcher Ottonormalverbraucher weiß noch was vor 4 Wochen um 8 Uhr morgens geschah und kann dies, wie aus der Pistole geschossen wiedergeben. Eine Tatsache an der viele Krimis kränkeln. Auf der anderen Seite muss man aber den Stab für die Produzenten brechen und sagen, dass gerade durch viele längere Szenen die Figuren und Protagonisten wesentlich mehr an Tiefe und Profil gewinnen und der Zuschauer merklich intensiver in die Handlung einbinden. Fakt ist, die Mischung machts. Sei es die kalte, fast emotionslose und teilweise sehr melancholische Musikuntermalung, die TV technisch sehr unverbrauchten Gesichter, oder schlussendlich viele interessante Kamerablickwinkel, das nordische Krimiflair kann jederzeit überzeugen. Rein inhaltlich sehr solide kann man bei „Das Verbrechen III“ von einem gelungenen, aber leider nicht übermäßigen spektakulären 10 stündigen Serien Finale sprechen, das gerade gegen Ende ein wenig zäh wird. Fans der Reihe dürften aber auch hier hervorragend und zufriedenstellend unterhalten werden. Auch hervor zu heben wäre hier die ausgesprochen gute Synchronisation.
Fazit: Kühler, melancholischer Skandinavien Krimi der trotz diversen Längen und Verschleißerscheinungen grundsolide unterhalten kann.