DIE BRÜCKE - Transit in den Tod - Staffel 2
VÖ: 09.05.14
(Edel:Motion)
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Klapptext:
Ein Frachter kommt vom Kurs ab und läuft unter der Öresundbrücke auf Grund. Der Fund der Küstenwache ist nicht die erwartete Besatzung, sondern betäubte Jugendliche, angekettet unter Deck. Als die schwedischen und dänischen Teenager schließlich erkranken, wendet sich die Furcht erregende Situation in einen tödlichen Fall: Sie wurden mit einer extrem aggressiven und ansteckenden Form der Lungenpest infiziert. Und das ist erst der Anfang einer Reihe von Vergiftungsmorden in Kopenhagen und Malmö, denen sich erneut die beiden Kommissare Saga Norén (Sofia Helin) und Martin Rohde (Kim Bodnia) stellen. Ihre widersprüchlichen Arbeitsweisen sowie familiäre Probleme erschweren die Aufklärung der schrecklichen Morde. Werden sie es dennoch schaffen, diese grausamen Verbrechen aufzuklären?
Kritik:
Völlig zu Recht spendiert man "Der Brücke" einen weiteren Fall, beziehungsweise eine zweite Staffel. Denn wie schon in Teil 1 ist es die Mischung, die den größten Reiz an diesem Skandinavien Krimi ausmacht. Kaputte und sonderbare Ermittler hat die Krimi-Welt ja mittlerweile genug, die Idee aber gleich ein Duo, das verschiedener nicht sein könnte, zu vereinen ist definitiv das größte Plus der Brücke. Auch macht man nicht den Fehler vieler Krimireihen, bereits Bekanntes neu aufzukochen sondern schickt sich an, Eigenes und Neues zu präsentieren. So schließt die Brücke Teil II 13 Monate später an die vergangenen Geschehnisse des Vorgängers an. Kommissar Martin Rhode ist nach dem Tod seines Sohnes ein gebrochener Mann, den Psychologen oder sein zerrüttetes Familienverhältnis nicht wirklich aus seiner Lethargie reißen können. Erst ein weiterer Landesübergreifender schwedisch / dänischer Fall bringt ihn mit seiner ehemaligen Kollegin Saga Norén zusammen. Und ihre völlig fehlenden, absonderlichen sozialen Umgangsformen sind es, die Martin wieder in die Spur und somit das ungleiche Paar bei den aktuellen Ermittlungen nach vorne bringen. Wieder sind es die völlig gegensätzlichen Vorgehensweisen des Duos, die am Ende zum Erfolg führen. Wie eines zweiten Teiles würdig setzt man in puncto Spannung, Größe und Umfang noch einen drauf. Sehr positiv, dass man nötige Nebenstränge schnell mit der Haupthandlung verquickt und diese nicht ganz so lang wie im ersten Teil auswalzt. Das Ergebnis ist ein 9 Stündiger Krimi, der kaum Längen besitzt, viele völlig unerwartete Wendungen bietet und zudem auf sehr cleverem, hohem Niveau zu unterhalten weiß.Dabei bleibt man der Grundart der Reihe treu, benutzt sterile, kühle Farbfilter und Bilder und setzt den eher spärlichen Synthysoundtrack sehr dosiert und dezent ein. Auch glänzt das Bild der normalen DVD Version bereits eine sehr zufriedenstellende Schärfe, so dass man nicht zwingend auf das Upgrade zur Bluray setzen muss. Die Specials sind mit kurzen Interviews vielleicht ein wenig dünn gesät, nehmen diesem ausgezeichneten Krimi nichts was einem an Bonusmaterial fehlen würde. Fazit: Die Brücke ist und bleibt toll und ergreifend. Entgegen zu vielen Krimikollegen wie zum Beispiel Kommissarin Lund, lebt die Brücke von ihren tollen Darstellern und deren Eigenarten. Sozialkrüppel und Umgangslegasthenikerin Saga und Familienmensch Martin ergänzen sich perfekt, denn gerade das Aufeinanderprallen zweier Welten macht die Brücke so stark und sorgt zudem das ein oder andere mal für einen Hauch Komik. Das Leben der Ermittler wird perfekt dosiert mit dem aktuellen Fall vermischt und lässt so innerhalb der 9 Stunden nie Langeweile aufkommen. Sucht man das Haar in der Suppe würde ich sagen, dass man mit der Lösung des Falles und dem Einlegen von DVD 5 immer wieder ein wenig das Tempo aufgibt, um dann mehrfach noch einmal zu dramatischen Ereignissen zu führen, die zwar überraschen aber den toll gewobenen Spannungsbogen nicht mehr gänzlich erhalten können. Hier wiederholt man leider den Fehler aus der ersten Staffel. Sei es drum, denn dies ist definitiv Meckern auf hohem Niveau. Der ständige Wechsel zwischen Schweden und Dänemark bringt ebenfalls große Abwechslung. Nothing more to say. In der Reihe der vielen ZDF Ermittler hat die Brücke bei mir klar und mit weiten Abstand die Nase vorn. Erfrischend, kühl, anders und teilweise sehr spannend für mich ein klarer Grund 9 von 10 Punkten zu zücken. Nun kann man nur noch hoffen, dass mit der 3. Und letzten Staffel der Reihe die gute Saga Norén zumindest einmal eine neue Hose und Jacke spendiert bekommt. Diese dürften nach 14 Monaten schweißtreibender Krimikost so langsam ein wenig riechen ;)