FILM - VARG VEUM

VÖ: 31.10.14
(EDEL MOTION)

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EDEL

 

Klapptext:

Hartnäckig, unangepasst und dickköpfig – das ist Varg Veum. Als Privatdetektiv ermittelte er in düsteren Fällen, auf eigene Faust und der örtlichen Polizei immer einen Schritt voraus. Um mehr Zeit mit seiner Freundin Karin verbringen zu können, hatte er sich von seinem risikoreichen Ermittler-Dasein abgewandt. Doch die Idylle währt nicht lange. Seine Vergangenheit holt ihn immer wieder ein. Als sein erbitterter Feind „Das Messer“ aus dem Gefängnis entlassen wird, muss sich Varg Veum nicht nur den brutalen Attacken eines Mörders erwehren, sondern sich auch den Abgründen seiner eigenen Seele stellen. In den sechs packenden norwegischen Thrillern, bekommt es Varg Veum mit einem düsteren Rachefeldzug, brutalen Morden, einem Anschlag auf ein Rüstungsunternehmen und skrupellosen Menschenhändlern zu tun und setzt alles daran, die Täter zu überführen. Als jedoch ein Drogendealer Vargs Freundin und ihr ungeborenes Kind bedroht, muss er eine folgenschwere Entscheidung treffen …Kritik:

Mit Varg Veum wird ein neuer skandinavischer Romanheld TV-tauglich gemacht. Schweden und Dänemark scheinen als Schauplätze langsam ausgenudelt, deshalb verlegt man das Geschehen ins benachbarte Norwegen und bedient sich dort der Romane von Gunnar Staatlesen und dessen Helden aus den 80´er Jahren. Und hier greift bereits ein Kritikpunkt. Denn den Vorlagen fehlt es deutlich an den heutzutage fast schon zwingenden abgründigen, perfiden  und wendungsreichen Szenarien, die den nordischen Krimi in den letzten Jahren so groß gemacht haben. So skizziert man mit Varg Veum einen zwar eigenwilligen und sehr unkonventionellen Privatermittler, der aber über weite Strecken ein wenig blass bleibt. So bleiben diverse Beweggründe teilweise genauso unergründlich und unglaubwürdig, genau wie das sonderbare, fast freundschaftliche Verhältnis zum Bergner Hauptkommissar Hamren. Der smarte Detektiv darf ungestraft Ermittlungen verschleppen, Verdächtige verstecken oder völlig ungestört durch Tatorte stolpern. Was an Hintergrund zu den Hauptcharakteren fehlt wird leider und gerade in den ersten beiden Folgen in vielen Nebensächlichkeiten unnötig lang ausgewalzt. Gerade hier entstehen sehr viele Längen, wie unnötige zu  ausführliche Gespräche. Hätte ich Varg Veum an der ersten Folge "Zeichen an der Wand" messen müssen, weiß ich nicht ob ich mich zu einer Folge 2 hätte durchringen können. Packend geht definitiv anders. Zäh träge und spannungsarm trifft es in den Kritikpunkten wohl am besten. Dass es doch noch geht anders geht, zeigt man "leider" erst ab Folge 4 "Geschäft mit dem Tod". Ab da nimmt der Wolf abrupt ja fast schon rasant Fahrt auf. Wie ausgewechselt dreht man nun an der Spannungsschraube, bietet Rasanz, Action und nahezu perfekte Krimiunterhaltung. Diese steigert sich bis zum Staffelende sehr stetig und nachhaltig. Nun kann nicht immer alles knallen und in schnellen Schnitten am Zuschauer vorbeihasten. So werden, da bin ich mir sicher, zum Beispiel gerade die von mir angeprangerten ersten Folgen durchaus ihre Liebhaber finden. Denn Varg Veum hat auch einige Stärken. Mit Trond Espen Seim hat man die eigentlich perfekte Hauptrolle besetzt. Auch viele andere unverbrauchte Gesichter und durch die Bank weg tolle Schauspieler bereichern die Reihe deutlich. Auch die deutsche Synchro ist wirklich perfekt gelungen und umgesetzt. Ein weiteres Highlight ist die Optik. Bergen und sein Umland fängt man immer wieder in tollen, imposanten Landschaftsbildern ein. Präsentiert  urige Orte, oder wundervolle Panoramen. Zu den toll gefilmten Szenen und Blickwinkeln gesellt sich zudem ein sehr variabler und sehr stilvoller Soundtrack der vielen der Bilder Tiefe und Dynamik verleiht. So erwarten den Krimifreund 6 verschiedene Fälle, die in Spielfilmlänge zu Buche schlagen. Ein kurzes Making Of erfüllt außerdem den Zwang diverser extra Goodies. Fazit: Inhaltlich durchwachsen und gerade zu Beginn sehr träge. Varg Veum wirkt zudem des Öfteren sehr oberflächlich gezeichnet. So wirkt der einsame Wolf oft ein wenig unglaubwürdig und polizeilich unantastbar. Dem gegenüber steht eine optisch perfekte Verfilmung und tolle charismatische Schauspieler, die Varg Veum am Ende doch äußerst interessant machen. Bild und Ton können über weite Strecken kritikfrei durchgewunken werden. Unter dem Strich bleiben schlussendlich 7 von 10 Punkten

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