SERIE - Clan
VÖ: 19.06.15
(Edel Motion)
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EDEL
Klapptext:
Nach dem frühen Tod ihrer Eltern waren die fünf Goethal-Mädels ein Herz und eine Seele, ein eingeschworener Clan, den nichts und niemand auseinanderbringen konnte. Bis Goedele zum Entsetzen ihrer vier Schwestern den nervtötenden Widerling Jean-Claude heiratet, der mit schlechten Witzen und seinem herablassenden Verhalten schnell den geballten Hass seiner Schwägerinnen auf sich zieht. Um den Familienfrieden wiederherzustellen, fassen Birgit, Eva, Rebekka und Veerle einen „letalen“ Entschluss: Das unliebsame Ekelpaket muss schleunigst aus dem Weg geräumt werden. Doch so viel Einfallsreichtum die Schwestern bei der Planung des Mordes an den Tag legen, so schwierig erweist sich dessen Durchführung. Schließlich gelingt es ihnen nach zahlreichen ungeschickten Mordversuchen, Jean-Claude so zu meucheln, dass es wie ein Selbstmord aussieht. Jedoch tut sich schnell das nächste Problem auf: Die Versicherungsagenten Matthias und Thomas Dewitt, deren Aufgabe die Auszahlung der enormen Lebensversicherung des Dahingeschiedenen wäre – was sie nebenbei auch in den finanziellen Ruin treiben würde -, schöpfen nämlich Verdacht und versuchen hartnäckig, den Schwestern auf die Schliche zu kommen und ihnen den Mord an Jean-Claude nachzuweisen.
Kritik:
Obwohl der Klapptext wirklich völlig auf den Punkt gebracht die Handlung der 10 Folgen umreißt, ist dieser für den leicht sperrigen Einstig in diese Kurzserie leider fast schon zu informativ wie kontraproduktiv. Denn, die Handlung beginnt eigentlich genau in der Mitte der Geschichte und nimmt der Story viele Aha-Effekte weil diese bereits im Klapptext Erwähnung fanden. Unglücklich gelöst wie ich finde. So braucht man gut 2 Folgen um tief und schlüssig in dieser rabenschwarze Serie eizusteigen. Danach aber entfaltet CLAN seinen Reiz und eine originelle Handlung. Ein weiteres Mal beweisen belgischen Filmemacher (wie schon bei Code 37), dass sie sich ganz hervorragend auf stimmige sowie abwechslungsreiche TV Unterhaltung verstehen. Ausnahmslos alle Rollen unterstreichen zudem das Händchen, das die Macher bei der Besetzung hatten. Ich möchte bezweifeln, dass die Anleihen zu den Desperate Housewifes wirklich beabsichtig waren, doch lässt sich eine gewisse Nähe zu den amerikanische Vorbildern nicht verhehlen. Vor allem beim heiter beschwingten Soundtrack rückt man verdammt nah an die Housewifes heran. So stecken die vier der Goehtal Schwestern immer wieder die Köpfe zusammen, um ihr Lieblings Hassobjekt Jean-Claude um die Ecke zu bringen, während sie von den von der Pleite bedrohten Brüder Dewitt Brüdern (und ihrer scheidenden Versicherungsagentur) auf Schritt und Tritt beobachtet werden. Witz, haarsträubende Situationen und eine große Prise schwarzer Humor führen durch die Handlung, der man so die ein oder andere durchaus vorhandene Länge verzeihen kann. Auch kreiert und gestaltet man die Charaktere so gelungen, dass man Paradearschgesicht Jean-Claude nach 5 Folgen am liebsten gleich selbst um die Ecke bringen möchte. Zwar hätte die Handlung durchaus so etwas wie Spannung vertragen können, doch macht man dies durch Szenen wieder wett, die ebenso bescheuert wie banal sind, dass man CLAN einfach mögen muss. Alleine die Türklingel an Jean-Claudes Elternhaus ist schon so etwas wie einen extra Punkt wert. Schön auch, dass man die Serie auf vier DVDs verteilt und so die Bildqualität deutlich anheben kann. Extras sucht man bis auf weitere Edel Serientrailer leider vergeblich.
Fazit: Clever, nett und durchsetzt von bitterbösen Humor. Ein schwarzer Krimi, der gänzlich ohne Polizeiermittler auskommt und dadurch noch zusätzlich seine Andersartigkeit unterstreicht. Eine Kurzserie, die ich durchaus empfehlen darf. Gäbe es auch Spannung innerhalb der Erzählung, hätte es glatt für eine Höchstwertung gereicht. So bleiben wegen kleiner Längen, aber der must have „Türklingel“ 7,8 von 10 Punkten.