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SENCIROW - Schwalmstadt-Ziegenhain, AFM-Festival


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Interview vom 07.01.06
Interviewpartner: Thorsten Ernst (g./v.), Timo Schneider (dr.)

Homepage:
www.sencirow.de

F-R:
Hi ihr beiden, Sencirow feiern in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen und dürften einigen aus der Underground-Szene her schon bekannt sein. Stellt doch bitte den noch Unwissenden Sencirow mal näher vor.

Thorsten:
Sencirow ist eine Metalband aus dem Siegerland, die jetzt seit knapp 10 Jahren besteht. Die Ursprünge reichen natürlich noch ein bisschen weiter zurück, aber der eigentliche Kern, wie er jetzt zusammen ist, mit Holger Fischer am Bass, Timo Schneider am Schlagzeug, Daniel Seifert am Gesang und Gitarre und meiner Wenigkeit, Thorsten Ernst an der Gitarre und Backgroundgesang, besteht jetzt seit 2000.

F-R.:
Jetzt nach euren beiden eigen produzierten Erstwerken „Dreamspace“ und „Crown of Creation“ habt ihr für euer gestern erschienenes Drittwerk „Perception of Fear“ erstmals bei AFM-Records einen Deal ergattern können. Wie kam dieser zustande und welche Ziele verbindet ihr damit?

Timo:
Der Kontakt kam damals durch den „Henner“ (Andy Allendörfer, AFM-Records - R.I.P.) zustande. Der Gitarrist von Squealer (Michael Schiel, AFM-Records) hatte uns mal live gesehen und mich angesprochen. Seit 1999 besteht seitdem der Kontakt zu AFM. Henner war von unseren Alben sehr angetan und meinte, es müsste da mal was passieren und wir sollten mal eine gescheite Produktion  machen. Er gab uns ein paar Informationen, die wir auch brav befolgt haben. Wie man sieht, es geht voran (lacht).

F-R.:
Zielstrebigkeit ist eines eure Attribute über alle die Jahre gewesen, was man auch an euren Aktionen sehen kann, in dem ihr eure Promos auf die Bühne von Topacts habt fliegen lassen. Wer ist da bei euch die treibende Kraft und vor allem wer kommt auf solche abgedrehte Ideen?

Timo:
Die Idee ist von mir (lacht) uns ist durch den tragischen Unfall von Henner entstanden. Danach liefen einige Sachen nicht mehr so, wie sie eigentlich geplant waren, da keiner außer Henner bescheid wusste. Ich hatte ja auch nur mit ihm telefonischen und E-Mail Kontakt und von daher wollte ich schon die Flinte ins Korn werfen. Ich dachte mir, wie geht es jetzt weiter? Jetzt hast du alles so gemacht, wie es sein sollte und hast ein gutes Produkt. AFM wusste auch erstmal gar nicht darüber bescheid. Irgendwann kam dann die Stunde X, wo der Einfall kam und wir der Maiden-Tour hinterher gereist sind und eben CDs von uns auf die Bühne geschmissen haben. Aber nicht nur auf die Bühne, sondern auch auf den Konzerten an Fans verteilt haben. Ich denke mal, wer Maiden mag kann auch mit uns was anfangen. So ist das entstanden und hat ja auch Wirkung gezeigt. Gerade in Athen (grinst).

F-R.:
Das dritte Album wird bekanntlich als Wegweisend für die Zukunft bezeichnet. Bei euch ist mir aufgefallen, dass ihr schneller geworden seid und euch musikalisch im Gesamten auch weiterentwickelt habt. Wie siehst du das selbst?

Thorsten:
Sagen wir mal so, ich denke mal, dass wir es jetzt ein bisschen geschafft haben, dass was wir auf der Bühne bringen, jetzt auch auf’s Album zu projektieren. Uns wurde eigentlich schon immer nachgesagt, dass wir live um einiges härter sind, als auf den Alben. Wir haben es jetzt mit der Produktion von Andy Classen (Stage One Studio) auch geschafft, so ein bisschen die Rohheit, aber auch die Perfektion auf die Scheibe zu bringen.  

F-R.:
Kompositorisch gefallen mir auf „Perception of Fear“ gerade die gesangliche Weiterentwicklung von Daniel Seifert, das einfallsreiche Riffing und die abwechslungsreichen Arrangements. Welchen Song findest du selbst am Besten gelungen?

Thorsten:
Das ist stimmungsabhängig. Wir haben die Songs aufgenommen, die allen am besten gefallen haben. Wir wollen keine Lückenfüller packen, nur damit eine längere Spielzeit zustande kommt. 

Timo:
Es ist sehr schwer sich für ein Stück zu entscheiden. Sie sind abwechslungsreich und machen alle Spaß. Aber um es mal auf den Punkt zu bringen, machen mir als Schlagzeuger natürlich Stücke, die strack nach vorn Sack hauen am meisten Spaß. Dazu zähle ich „Burn it down“, „Connection of Evil“,  „Fear“ und „The Storm“.

F-R.:
Stilistisch seid ihr irgendwo zwischen US-Powermetal und skandinavischem Heavy Metal angesiedelt. Wie stehst du selbst dazu und welche Bands sind eure Inspirationsquellen?

Thorsten:
Also ich kann nicht verstehen, wenn wir mit Bands wie Iron Maiden oder Grave Digger verglichen werden, uns als Powermetal Band zu bezeichnen.

Timo:
Ist Iron Maiden Powermetal? Nee... Hammerfall ist z. B. eine Powermetal Band für mich, von denen wir uns aber stark unterscheiden. Ich bezeichne unseren Stil als Heavy Metal, der weltweit klingt. Ob nun US, German oder Skandinavisch davor steht, drauf geschissen. Wir haben Spaß an der Mucke und jeder von uns hört verschiedene Musik. Ja gut, Iron Maiden, Priest oder Rage hört jeder von uns. Aber dann fächert es sich von Annihilator bis Nevermore oder Metallica. Von Accept bis Savatage, über Dream Theater bis Watchtower und von Anthrax bis Testament und über Slayer wieder zurück. Das ist schon ein ziemliches Chaos (lacht). 

F-R.:
Produktionstechnisch habt ihr auch einen riesigen Sprung nach vorne gemacht. Hörten sich die beiden ersten Scheiben eher noch nach Demos an, kracht es jetzt anständig im Gebälk. Mir liegen keine Informationen über die aktuelle Produktion vor, kannst du da bitte mal etwas Licht ins Dunkel bringen?

Thorsten:
Richtig, die ersten beiden Scheiben wurden in einem Studio in unserer Nähe aufgenommen, welches aber nicht so viel Erfahrung auf dem Metalsektor hatte. Mit „Perception of Fear“ waren wir 14 Tage im „Stage One Studio“ bei Andy Claasen, der einigen von euch ein Begriff sein dürfte. Dort änderte sich unser Sound schlagartig und wir trauten unseren Ohren nicht mehr. Er ist seit Jahren im Geschäft und seine Arbeit ist einfach nur geil! Wie man auf der Scheibe deutlich hören kann.

F-R.:
Timo, mal eine persönliche Frage. Dein Stil am Schlagzeug erinnert mich an Jörg Michael (Stratovarius). Kannst du mein Empfinden teilen?

Timo:
Tja, ich bin schon ein Kind der 80er Jahre-Drummer, aber Jörg Michael war es eigentlich nicht. Angefangen hat es mit meinem Cousin (Guido Schneider, Complex 7), da war ich mit dem Schlagzeugvirus infiziert. Als es dann richtig los ging waren es Chris Efthimiadis, Nicko Mc’Brain, Dave Lombardo und Mike Portnoy. 

F-R.:
Live habt ihr schon einiges zählbares an Support-Shows auf eurer Habenseite und konntet mich u. a. auch schon überzeugen. Steht in naher Zukunft mal wieder was Großes bei euch an?

Thorsten:
Zurzeit ist noch nichts festes bekannt, aber wir arbeiten daran.

Timo:
Wir konnten im letzten Jahr einige Kontakte ins Ausland knüpfen und versuchen dieses jetzt auf die Beine zu stellen. Näheres dazu darf ich aber noch nicht sagen.

F-R.:
Kannst Du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Timo:
Ohhh… fast jede Probe oder bei einem Gig passiert was. Spontan fällt mir jetzt natürlich nichts gutes ein. Aber es gibt noch Filmmaterial, welches mit der Doppel DVD „20 Years in Sencirow“ veröffentlicht wird. Ist ja nicht mehr so lange (lacht).

F-R.:
Zum Abschluss jetzt noch ein paar Worte an eure Fans, unsere Leser und alle jetzt neugierig gewordenen ?


Timo:
Wir möchten uns bei den Leuten bedanken, die uns bisher geholfen und unterstützt haben. Unsere Fans: Bleibt wie ihr seid! Uns hat es sehr viel Spaß gemacht. Die Neugierigen: Unter www.sencirow.de gibt es weitere Infos und Musiklinks. Sencirow sind immer an Auftrittsmöglichkeiten interessiert und dankbar. Eine kurze Mail genügt. Vielen dank und alles Gute für FFM-Rock.

Danke für das Interview und alles Gute auch für eure Zukunft!
Mike von FFM-Rock


© Foto 2006 by Mike Langer

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