EMPIRE


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Mailer
Interviewpartner: Rolf Munkes (g.)

Homepage:
www.empire-rock.com

F-R:
Hi Rolf, liest man sich so die Reviews der Kollegen durch müsste man dir von vornherein unterstellen, dass du mit den Reaktionen zu deinem Drittwerk „Raven Ride“ mit Empire voll zufrieden sein müsstest, oder?

Rolf:
Ja, das sieht alles ganz gut aus. Ich habe keinen Grund zur Trauer. Die Reviews sind sehr gut und ich bin froh, dass die Scheibe so klasse ankommt.
 
F-R.:
Musikalisch hat sich „Raven Ride“ doch ein wenig im Gegensatz zu seinem Vorgänger „Trading Souls“ oder aber auch dem Debüt „Hypnotica“ verändert. Das ganze Songmaterial klingt z. B. ohne Keyboard jetzt etwas mystischer und erinnert teilweise an Tony Martin’s „Headless Cross“ Zeiten bei Black Sabbath. Kannst du das so stehen lassen?

Rolf:
Yep, das kann und will ich stehen lassen. Freut mich. Das ist genau was ich wollte. Wenn du mit einem so fantastischen Sänger zusammenarbeitest musst du dir was einfallen lassen. Ich hab mit Tony ne Menge an dem Material getüftelt. Riffs wie ein Irrer geschrieben und dann mit ihm arrangiert. Und genau da wollten wir hin. Er singt nun mal dieses mystische Material wie kein anderer. Es wurde Zeit für etwas in der Art wie Headless Cross (Halleluja). 

F-R.:
Wie auch schon bei der letzten Razorback Scheibe „Criminal Justice“ setzt du dein Gitarrenspiel auch auf „Raven Ride“ wieder nur songdienlich ein und verzichtest auf ausladende Soli. Ein Ergebnis des Songwritings oder legt ein Rolf Munkes mehr Wert auf kompakt arrangierte Songs? 

Rolf:
Ich denke, eine Erfahrung die man bekommt im Laufe der vielen Produktionen. Ich weiß was ich will und das ist bestimmt kein zweiter Malmsteen zu werden. Der ist viel zu gut am Instrument, um kopiert zu werden. Ich kenne nicht eine gute Kopie!! Na, nun ernsthaft, ich lege wert auf Songs, Arrangement und Produktion. Ich finde es viel reizvoller und auch eher normal die Gitarrensoli als auch die ganze Gitarrenarbeit dem Song unterzuordnen und es nicht ausufern zu lassen. Es muss halt passen.  Es stimmt schon, früher hab ich mich da mehr ausgetobt, aber heute steht der Song im Vordergrund.

F-R.:
Auf „Raven Ride“ wurde das Line Up reduziert. Wie schon angesprochen ohne Don Airey (Ex Deep Purple) am Keyboard und z. B. auch ohne Gastmusiker wie Anders Johansson (dr., Hammerfall). Deutet das darauf hin, dass Empire jetzt endlich als feste Band anerkannt werden soll?

Rolf:
Feste Band ist ein bisschen viel, aber ich will weg von dem Status des "Nur Projekts" mit hunderten von Gastmusikern. Das ist nett, aber ich suche für Empire was anderes. Klar hätte ich gerne wieder mit Don gearbeitet, aber irgendwie hätte es auch diesmal nicht so gut reingepasst, denn wir wollten einfach nur ein paar Atmosphären. Da war gar nicht so viel Platz für richtiges großes Keyboardspiel.

F-R.:
Ich gehe mal davon aus, dass ein Großteil der Produktion wieder in deinen Empire Studios stattgefunden hat. Werden da Tony und Neil Murray (b., Ex-Whitesnake, Ex-Black Sabbath) rangekarrt oder bei und mit wem habt ihr noch produziert?

Rolf:
Bis auf Tonys Vox ist alles hier passiert. Wir haben uns diesmal entschieden seine Vocals bei ihm in Headless Cross zu machen (Kein Scherz, er wohnt da), da wir alle Zeit der Welt haben wollten. Das letzte Mal hatten wir nur zwei Wochen Zeit alles fertig zu singen und das war einfach zu wenig. Wenn du dann auch noch abends ab und zu etwas versackst, oder mit ihm bis morgens um acht im Studio jamst. Wir hatten nen Mörder Spaß. Diesmal bin ich vor der Produktion zu ihm geflogen und wir haben alles vorher besprochen. (O k, auch da wurde es oftmals früh morgens). Ich hab mittlerweile ne ganz ordentliche Ausstattung im Studio und die Reviews zeigen, dass es eine gute Entscheidung war. Alle sind schwer angetan vom Sound. Zumal mich fremde Studios auch immer ne Menge Geld gekostet haben, hab ich das einfach mal investiert und mir was eigenes zugelegt. Und Spaß macht es mir zudem noch.
 
F-R.:
Nicht nur der Schlagzeuger hat gewechselt, sondern auch der Drumsound. Wie kam es zum Wechsel von Gerald Kloos, der ja die beiden ersten Alben eingetrommelt hat und zur Verpflichtung von Andre Hilgers (u. a. Axxis, Silent Force). Hast du ihn gleich nach den Razorback Aufnahmen da behalten?

Rolf:
Das war leider Nötig mit Gerald, denn ich wollte in eine andere Richtung als er und hatte mir auch das arbeiten als auch den Schlagzeugsound komplett anders vorgestellt. Es war auch keine persönliche Entscheidung, er ist ein klasse Typ, aber es war im Sinne der Sache und meines persönlichen Geschmacks. Mit Andre war ich von Anfang an bei Razorback auf der gleichen Welle und das war natürlich schnell klar, das ich mit ihm die neue Empire machen würde. Er hat sich da auch voll reingehängt.

F-R.:
Wie siehst du im Allgemeinen und realistisch in der heutigen Zeit die Chancen für Hardrock Bands wie Empire in Deutschland und Europa?

Rolf:
Gute Frage. Wenn ich mir so den Geschmack der meisten Leute ansehe und die Features in den gängigen Mags, dann seh ich eher düsterer. Aber ich bin eine Art Stehaufmännchen. Ich mach die Mucke die mir gefällt und gut ist’s. Für ca. 99,9% der Bands war es immer eine Nische. Das einzige was sich geändert hat ist, das diese etwas kleiner geworden ist bzw. der Andrang gestiegen ist.

F-R.:
Wie schon bei Debüt „Hypnotica“ hast du dir aktuell für „Raven Ride“ einen Japan-Deal ergattern können. Wie hoch sind deine Erwartungen auch in Nippon was zu reißen?

Rolf:
Da sagte schon die Firma, dass es auch dort mit Rockmusik der nicht so harten Gangart nicht so doll aussieht. Die hören auch schon seit Jahren viel Powermetal und Hardcore und was weiß ich nicht alles.  Aber es ist natürlich auch aus Imagegründen nach wie vor sehr reizvoll dort nen Release zu haben. Ich bin aber dennoch sehr gespannt.

F-R.:
Tony Martin hat für den kommenden Herbst eine Solo-Tour angekündigt. Wie sieht es in Sachen Auftritten/Tour da mit Empire aus? Lassen sich Live-Events überhaupt mit deinen derzeitigen Mitstreitern terminlich auf die Reihe bringen?

Rolf:
Klar, ist das mit ges(b)uchten und gefragten Leuten nicht so einfach und das ist auch natürlich schade aber ich arbeite dran und mir wird da auch was einfallen zu.
 
F-R.:
Auch wenn du es vielleicht schon nicht mehr hören kannst, abschließend bitte noch ein ehrliches Statement zu deinem Abgang bei Majesty. Ich möchte hier nicht schmutzige Wäsche gewaschen haben, aber da steckte doch mehr dahinter als nur die üblichen „musikalischen Differenzen“, oder?

Rolf:
Ein bisschen mehr als musikalische Differenzen schon, klar. Es waren drei klasse Jahre und es hat über weite Strecken sehr viel Spaß gemacht, aber die Zeit war reif etwas andres zu tun. Ich bin nun mal kein waschechter Truemetaller. Allein daraus ergaben sich immer mal wieder Reibungspunkte die irgendwann die Zusammenarbeit störten. Und so ist halt passiert. Das bedeutet für mich, dass ich mich voll auf meine anderen Sachen wie Empire, Razorback und zunehmend Produzenten/Studioarbeit für andere konzentrieren kann. 

F-R.:
So, das Ende des Intis ist da. Du bist erlöst und darfst jetzt noch ein wenig Eigenwerbung zu „Raven Ride“ machen, wenn du magst…

Rolf:
Ich hoffe, die Scheibe kommt gut an und würde mich freuen, wenn jeder der uns noch nicht gehört hat mal ein Ohr riskiert. Danke für das Interview.

Ich habe zu danken und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock

                                                                                                    Foto 2006 Rolf Munkes

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