NARZISS
Interviewpartner: Alexander Bartsch (v.)
Mailer
Homepage:
www.narziss-hc.com
F-R:
Servus!
Danke, dass du dir etwas Zeit für uns nimmst . ”Solang das Herz schlägt” ist ein ziemlich geiles Scheibchen geworden, das sich international nicht verstecken braucht. Wie sind die Resonanzen darauf momentan generell? Und seid ihr, mit etwas Abstand zum Aufnahmeprozess, selbst immer noch zufrieden mit dem Album?
Alexander:
Danke erstmal, das hört man doch sehr gern. In dem Scheibchen steckt auch eine Menge Herzblut. Die Resonanz ist in den allermeisten Fällen sehr gut. Es gibt aber auch immer Leute, die alles zerreden oder versuchen, irgendwas schlechtes daran zu finden. Davon lassen wir uns aber nicht beirren oder beeindrucken, denn Musik ist Geschmackssache. Wir sind immer noch sehr zufrieden mit der Platte und unserer Arbeit. Es gibt eigentlich keinen Song, wo ich sagen müsste, dass ich ihn nicht mehr hören kann. Es macht vor allem Spaß, die Songs live präsentieren zu können.
F-R.:
Was ist dein persönliches Highlight auf ”Solang das Herz schlägt”?
A:
Mir persönlich gefällt der Song ”Erlösung” am besten, dicht gefolgt von ”Meine kleine Seele”. Diese Songs haben Härte, Wut und Gefühl im genau richtigen Moment. Bei ”Meine kleine Seele” bekomme ich an einer Stelle sogar immer noch eine Gänsehaut. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich den Text dazu verfasst habe und der Song mir persönlich viel bedeutet (grinst).
F-R.:
Wie verlief in eurer Band die musikalische Entwicklung und wie seid ihr zu dem Stil gekommen, den ihr nun spielt?
A:
Wir waren anfangs etwas punkiger, aber eindeutig NewSchool-Hardcore. Wir arbeiteten, zumindestens in der Zeit, in der ich bei Narziss am Mikro stand, immer schon mit cleanem Gesang. In den knapp drei Jahren, in denen andere Sänger wie Micha und Rayk meinen Job übernahmen, war dann vom cleanen Gesang nicht mehr viel übrig. Der Metalanteil wurde einfach höher. Auf der ”Neue Welt” kam ich als Verstärkung zum Gesang und wieder arbeiteten wir mit Cleangesang und einige Songs hatten auch wieder eine punkigere oder rockigere Attitüde. Das haben wir auf der neuen Platte dann einfach weitergeführt. Wir sind auch schon gespannt, wie sich das nächste Material entwickeln wird.
F-R.:
Wie gestaltet sich bei euch der Songwritingprozess? Seid ihr eher die Band, die am Computer schon einiges an Vorarbeit leistet oder legt ihr viel Wert auf Jamsessions und deren Ergebnisse?
A:
Wir machen eigentlich nur Jamsessions, wenn man das so nennen will. Jemand kommt mit einem Riff und man probiert einiges aus, verwirft wieder oder versucht was neues. Das Schlagzeug kommt dazu, dann der Bass und zum Schluss der Gesang. Zwischendurch wird das dann immer im Proberaum aufgenommen. Das hört man sich dann an und ändert hier und da eben noch was.
F-R.:
Narziss in einem Satz.
A:
Da kann ich nur Green Hell im Review zu unserem Album ”Neue Welt” zitieren, das spricht uns aus der Seele: Geniale Mixtur aus Melodie und Härte, Melancholie und Apocalypse, Emotionalität und Kampf!
F-R.:
Wie steht's im Moment mit der Livepräsenz? Wann sieht man euch in Frankfurt?
A:
Kennst du einen Veranstalter in Frankfurt? Wenn uns jemand bucht, dann kommen wir sehr gern nach Frankfurt. Das letzte Mal haben wir dort im O25 gespielt. Das hat damals sehr viel Spaß gemacht. Auf der Hell-on-Earth-Tour haben wir Frankfurt leider um zwei Tage verpasst, denn unsere geschätzten Kollegen von Heaven Shall Burn haben uns vorher abgelöst und liegen jetzt in unseren stinkenden Kojen im Bus (lacht). Ansonsten spielen wir immer und überall, vorwiegend an Wochenenden, da viele von uns arbeiten und Familien haben. Den Spagat macht man aber gern. Live sind wir gerade ziemlich aktiv. Wir haben wie gesagt gerade 8 Tage Hell-on-Earth-Tour hinter uns. Im Oktober sind wir auch mal wieder in Österreich. Von der Menge der Shows können wir uns gerade nicht beschweren. Wir sind gespannt, was nächstes Jahr so kommt.
F-R.:
Was hat dich dazu gebracht, Musik zu machen? Wo siehst du deine persönlichen Vorbilder?
A:
Bands wie Unbroken, Refused, Snapcase, 108 und Gorilla Biscuits waren mein Einstieg in die Hardcore-Szene. Das ist schon über 10 Jahre her. Ich habe beim Autofahren immer mitgeschrien und irgendwann wurde ich eben gefragt, ob ich nicht Lust hätte bei Narziss einzusteigen. Da sagte ich nicht nein und so kam ich selber zur Musik. Meine größten Vorbilder sind immer noch Refused und Boysetsfire. Schade, dass es beide Bands nicht mehr gibt. Ich werde sie aber nie vergessen und sie sind in meinem Herzen verwurzelt. Als wir 2001 mit Boysetsfire spielen durften, ging für mich ein Riesenwunsch in Erfüllung.
F-R.:
Was war dein schönstes Liveerlebnis?
A:
Ui, da gibt es eine Menge davon. Ich war sehr aufgeregt als wir wir letztes Jahr beim WFF mitspielten. Ich stand hinter der Bühne mit einer Flasche Wasser in der Hand. Die Halle wurde immer voller und plötzlich fingen meine Hände und Knie unkontrolliert zu schlackern an. Ich konnte nichts dagegen tun. Der Auftritt war einfach der Hammer, ein wirklich sehr berauschendes Gefühl, ich wollte von Lied zu Lied mehr.
F-R.:
Und mit welcher Band würdest du gerne einmal die Bühne teilen?
A:
Diesen Wunsch habe ich mir ja eigentlich schon mit Boysetsfire erfüllt. Mittlerweile haben wir schon mit vielen Bands eine Bühne geteilt. Das hätten wir uns nie erhofft. Allein auf einem Festival spielt man mit vielen großen Vorbildern. Man hat aber meist nicht persönlich mit ihnen zu tun und das macht ja den Reiz aus (lacht). Ich würde gern mal mit Darkest Hour auf Tour gehen, für mich eine herausragende Band. Die Typen würde ich einfach gern mal kennenlernen.
F-R.:
Erinnerst du dich an eine lustige oder kuriose Anekdote aus eurer gemeinsamen Zeit als Band?
A:
Auf der Spirit Xmas-Tour 2005 ist es mir passiert, dass mein Hosenstall noch offen war, da ich mich kurz vorher noch umgezogen hatte. Die Jungs und Mädels aus der ersten Reihe schauten immer auf meinen Schritt und kicherten. Irgendwann drehte ich mich um und sah die Bescherung. Da schaute doch ganz frech ein Zipfel aus der Boxershorts heraus. Das war peinlich, aber es war ja Weihnachten und das ist ja bekanntlich das Fest der Zipfelmützen (lacht).
F-R.:
So, zum Schluss hast du noch Platz für ein persönliches Statement an eure Hörer und unsere Leser.
A:
Macht mehr Kinder und sichert damit unsere Rente. Und wenn Ihr dann schon welche habt, kauft ihnen unser Album, damit sie gleich von Anfang an Bescheid wissen, wo es im Leben so lang geht.
Danke für das Interview und viel Erfolg für eure weitere Karriere!
Sebastian von FFM-Rock
Servus!
Danke, dass du dir etwas Zeit für uns nimmst . ”Solang das Herz schlägt” ist ein ziemlich geiles Scheibchen geworden, das sich international nicht verstecken braucht. Wie sind die Resonanzen darauf momentan generell? Und seid ihr, mit etwas Abstand zum Aufnahmeprozess, selbst immer noch zufrieden mit dem Album?
Alexander:
Danke erstmal, das hört man doch sehr gern. In dem Scheibchen steckt auch eine Menge Herzblut. Die Resonanz ist in den allermeisten Fällen sehr gut. Es gibt aber auch immer Leute, die alles zerreden oder versuchen, irgendwas schlechtes daran zu finden. Davon lassen wir uns aber nicht beirren oder beeindrucken, denn Musik ist Geschmackssache. Wir sind immer noch sehr zufrieden mit der Platte und unserer Arbeit. Es gibt eigentlich keinen Song, wo ich sagen müsste, dass ich ihn nicht mehr hören kann. Es macht vor allem Spaß, die Songs live präsentieren zu können.
F-R.:
Was ist dein persönliches Highlight auf ”Solang das Herz schlägt”?
A:
Mir persönlich gefällt der Song ”Erlösung” am besten, dicht gefolgt von ”Meine kleine Seele”. Diese Songs haben Härte, Wut und Gefühl im genau richtigen Moment. Bei ”Meine kleine Seele” bekomme ich an einer Stelle sogar immer noch eine Gänsehaut. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich den Text dazu verfasst habe und der Song mir persönlich viel bedeutet (grinst).
F-R.:
Wie verlief in eurer Band die musikalische Entwicklung und wie seid ihr zu dem Stil gekommen, den ihr nun spielt?
A:
Wir waren anfangs etwas punkiger, aber eindeutig NewSchool-Hardcore. Wir arbeiteten, zumindestens in der Zeit, in der ich bei Narziss am Mikro stand, immer schon mit cleanem Gesang. In den knapp drei Jahren, in denen andere Sänger wie Micha und Rayk meinen Job übernahmen, war dann vom cleanen Gesang nicht mehr viel übrig. Der Metalanteil wurde einfach höher. Auf der ”Neue Welt” kam ich als Verstärkung zum Gesang und wieder arbeiteten wir mit Cleangesang und einige Songs hatten auch wieder eine punkigere oder rockigere Attitüde. Das haben wir auf der neuen Platte dann einfach weitergeführt. Wir sind auch schon gespannt, wie sich das nächste Material entwickeln wird.
F-R.:
Wie gestaltet sich bei euch der Songwritingprozess? Seid ihr eher die Band, die am Computer schon einiges an Vorarbeit leistet oder legt ihr viel Wert auf Jamsessions und deren Ergebnisse?
A:
Wir machen eigentlich nur Jamsessions, wenn man das so nennen will. Jemand kommt mit einem Riff und man probiert einiges aus, verwirft wieder oder versucht was neues. Das Schlagzeug kommt dazu, dann der Bass und zum Schluss der Gesang. Zwischendurch wird das dann immer im Proberaum aufgenommen. Das hört man sich dann an und ändert hier und da eben noch was.
F-R.:
Narziss in einem Satz.
A:
Da kann ich nur Green Hell im Review zu unserem Album ”Neue Welt” zitieren, das spricht uns aus der Seele: Geniale Mixtur aus Melodie und Härte, Melancholie und Apocalypse, Emotionalität und Kampf!
F-R.:
Wie steht's im Moment mit der Livepräsenz? Wann sieht man euch in Frankfurt?
A:
Kennst du einen Veranstalter in Frankfurt? Wenn uns jemand bucht, dann kommen wir sehr gern nach Frankfurt. Das letzte Mal haben wir dort im O25 gespielt. Das hat damals sehr viel Spaß gemacht. Auf der Hell-on-Earth-Tour haben wir Frankfurt leider um zwei Tage verpasst, denn unsere geschätzten Kollegen von Heaven Shall Burn haben uns vorher abgelöst und liegen jetzt in unseren stinkenden Kojen im Bus (lacht). Ansonsten spielen wir immer und überall, vorwiegend an Wochenenden, da viele von uns arbeiten und Familien haben. Den Spagat macht man aber gern. Live sind wir gerade ziemlich aktiv. Wir haben wie gesagt gerade 8 Tage Hell-on-Earth-Tour hinter uns. Im Oktober sind wir auch mal wieder in Österreich. Von der Menge der Shows können wir uns gerade nicht beschweren. Wir sind gespannt, was nächstes Jahr so kommt.
F-R.:
Was hat dich dazu gebracht, Musik zu machen? Wo siehst du deine persönlichen Vorbilder?
A:
Bands wie Unbroken, Refused, Snapcase, 108 und Gorilla Biscuits waren mein Einstieg in die Hardcore-Szene. Das ist schon über 10 Jahre her. Ich habe beim Autofahren immer mitgeschrien und irgendwann wurde ich eben gefragt, ob ich nicht Lust hätte bei Narziss einzusteigen. Da sagte ich nicht nein und so kam ich selber zur Musik. Meine größten Vorbilder sind immer noch Refused und Boysetsfire. Schade, dass es beide Bands nicht mehr gibt. Ich werde sie aber nie vergessen und sie sind in meinem Herzen verwurzelt. Als wir 2001 mit Boysetsfire spielen durften, ging für mich ein Riesenwunsch in Erfüllung.
F-R.:
Was war dein schönstes Liveerlebnis?
A:
Ui, da gibt es eine Menge davon. Ich war sehr aufgeregt als wir wir letztes Jahr beim WFF mitspielten. Ich stand hinter der Bühne mit einer Flasche Wasser in der Hand. Die Halle wurde immer voller und plötzlich fingen meine Hände und Knie unkontrolliert zu schlackern an. Ich konnte nichts dagegen tun. Der Auftritt war einfach der Hammer, ein wirklich sehr berauschendes Gefühl, ich wollte von Lied zu Lied mehr.
F-R.:
Und mit welcher Band würdest du gerne einmal die Bühne teilen?
A:
Diesen Wunsch habe ich mir ja eigentlich schon mit Boysetsfire erfüllt. Mittlerweile haben wir schon mit vielen Bands eine Bühne geteilt. Das hätten wir uns nie erhofft. Allein auf einem Festival spielt man mit vielen großen Vorbildern. Man hat aber meist nicht persönlich mit ihnen zu tun und das macht ja den Reiz aus (lacht). Ich würde gern mal mit Darkest Hour auf Tour gehen, für mich eine herausragende Band. Die Typen würde ich einfach gern mal kennenlernen.
F-R.:
Erinnerst du dich an eine lustige oder kuriose Anekdote aus eurer gemeinsamen Zeit als Band?
A:
Auf der Spirit Xmas-Tour 2005 ist es mir passiert, dass mein Hosenstall noch offen war, da ich mich kurz vorher noch umgezogen hatte. Die Jungs und Mädels aus der ersten Reihe schauten immer auf meinen Schritt und kicherten. Irgendwann drehte ich mich um und sah die Bescherung. Da schaute doch ganz frech ein Zipfel aus der Boxershorts heraus. Das war peinlich, aber es war ja Weihnachten und das ist ja bekanntlich das Fest der Zipfelmützen (lacht).
F-R.:
So, zum Schluss hast du noch Platz für ein persönliches Statement an eure Hörer und unsere Leser.
A:
Macht mehr Kinder und sichert damit unsere Rente. Und wenn Ihr dann schon welche habt, kauft ihnen unser Album, damit sie gleich von Anfang an Bescheid wissen, wo es im Leben so lang geht.
Danke für das Interview und viel Erfolg für eure weitere Karriere!
Sebastian von FFM-Rock