RED RAVEN



Mailer vom 07.01.15
Interviewpartner: Frank Beck (voc., 2. v. l.) und Patrick Fey (git., 1. v. l.)

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RED RAVEN

FFM-Rock:
Moin ihr beiden, euer im Herbst letzten Jahres veröffentlichtes Debüt hört auf den Namen „Chapter One: The Principles“ und heimste schon einige gute Kritiken ein. Stellt doch zunächst bitte mal RED RAVEN vor und erzählt bitte 2-3 Sätze zur Band.

Patrick:
RED RAVEN haben das Album in der Besetzung Frank Beck (Vocals), Martin Reichhart (Bass, Ex-Superior), Sascha Waack (Drums) und mit mir an der Gitarre aufgenommen. Neu hinzugekommen ist der exzellente Gitarrist Bernd Basmer, den Metal-Fans schon durch seine Arbeit mit SUPERIOR kennen dürften. Für die Livepräsentation sind zwei Gitarren Pflicht und wir wollen für kommende Veröffentlichungen auch Verstärkung beim Songwriting haben. Bernd ist dafür der richtige Mann.

FFM-Rock:
Eure Heimat, das saarländische Bexbach, war bisher musikalisch nur durch die Band MESSENGER und ihr Saarbangers Metal-Festival bekannt. Gibt es von eurer Seite aus dazu einen Bezug?

Frank:
Nein, keinen, lediglich dass das Saarbangers Festival im gleichen Dorf bisher stattfand in dem Patrick zufällig sein Studio und Proberaum hat. Musikalisch gehen wir ja eh komplett andere Wege. Aber wir kennen uns natürlich, sind alles nette Jungs. Ich war letztes Jahr sogar da und habe mich bestens unterhalten. Leider wird es keine weitere Ausgabe des Festivals mehr geben. Die Besucherzahlen waren zu gering obgleich das Billing (u.a. PRIMAL FEAR) doch recht ansprechend war.

Patrick:
Nee, das ist Zufall. Die Kollegen von MESSENGER haben da aber ein tolles Ding am Start und sind mittlerweile eine etablierte Band. Ich finde das schon alleine grundsätzlich gut, dass Bexbach immer mehr zur Rock City wird. Ich habe dort in den 90ern schon Rockkonzerte veranstaltet, zum Teil mit beträchtlichem Erfolg.

FFM-Rock:
Beschäftigt man sich näher mit eurem Album wird man schnell feststellen, dass man sich gerade bei der Presse nicht auf ein bestimmtes Genre oder vergleichbare Bands festlegen kann. Seht ihr das als Vor- oder Nachteil für euch an?

Frank:
Es kann Fluch und Segen zugleich sein. Einerseits sind wir natürlich froh darüber, dass uns die Eigenständigkeit nachgesagt wird und wir nicht in die üblichen Schubladen gesteckt werden, aber andererseits will der geneigte Metal/Hardrock Fan ja auch immer einen Vergleich haben. Ich persönlich amüsiere mich bei den Reviews immer über die genannten Referenzbands und Sänger (und fühle mich geehrt). Ich glaube aber nicht dass Patrick beim Schreiben der Songs an eine bestimmte Band bewusst gedacht hat, bzw. dass der Song so klingen sollte wie Band XY. Sowas passiert einfach im Unterbewusstsein und in den musikalischen Sphären in denen man sich bewegt und selbst wohlfühlt.

Patrick:
Ich mag grundsätzlich keine Schubladendenke und freue mich daher sowohl über die, ähm Schwierigkeiten bei der Einsortierung von RED RAVEN, als auch über die damit einhergehenden Vergleichsversuche. Dass man uns zum Beispiel mit BLACK SABBATH und BCC vergleicht, ist toll. Meistens aber ziehen die Rezensenten das als Vergleich heran, was sie selbst im Plattenschrank stehen haben. Daher kommt die Bandbreite der Vergleiche. Der eine sagt, wir machen Hard Rock, der andere sagt, wir machen Metal. Richtig ist, dass es auf dem Album Songs aus eben diesem Spektrum zu hören gibt. Der gemeinsame Nenner ist, dass die Songs immer melodiös sind. Ich habe selbst gerne Sachen von METALLICA, QUEENSRYCHE, SCORPIONS und EXTREME gehört. Das spiegelt sich meiner Meinung nach in den Songs ganz schön wieder.

FFM-Rock:
Schlagt einem jetzt neugierig gewordenen Musikfan Fan doch bitte mal 2 – 3 Songbeispiele vor, die er zum Antesten von RED RAVEN unbedingt anhören sollte und erkläre dazu auch, warum du genau diese Songauswahl empfiehlst.

Frank:
Also ich würde da spontan "Too late", "Planet Fear" und "Far away" nennen wollen, weil diese Songs für mich einfach die geballte Energie der Band widerspiegeln und atmosphärisch und textlich sehr dicht sind.

Patrick:
Ich würde noch „Walls Around My Chair“ dazunehmen, den härtesten Song auf der Scheibe und die Ballade „Angel Of Your Life“. Dann haben wir die ganze Bandbreite abgedeckt.

FFM-Rock:
Unter dem Namen q-phonic habt ihr von der kompletten Albumproduktion bis hin zur Promotion alles selbst in die Hand genommen und seid nur für die Vermarktung der CD einen Vertriebsdeal mit Sonic Revolution eingegangen. War das von Anfang an eure Direktive?

Patrick:
Nein, das hat sich eher zufällig ergeben. Ein Bekannter hat uns bei Sonic Revolution empfohlen, nachdem er die Rohmischungen der Songs gehört hatte. Dort war man interessiert und so sind wir zusammengekommen. Für uns ist diese Konstellation die richtige Lösung: wir haben den künstlerischen Part komplett in den eigenen Händen, Sonic Revolution übernimmt Vertrieb und Promo. Das Label hat einfach das nötige Spezialwissen, um diese zeitaufwändigen Aufgaben erfolgreich durchführen zu können.

FFM-Rock:
Zu „Too Late“ dem Opener von „Chapter One: The Principles“ habt ihr ein Video gedreht und veröffentlicht. Was gibt es hierzu zu berichten?

Patrick:
Wir haben „Too Late“ genommen, weil der Song gut losgeht und für unsere Trademarks „Energie und Melodie“ steht. Man braucht auch keine Story dazu zu verfilmen, ein Bandfeature genügt völlig. Als Drehort haben wir das Maschinenhaus der historischen Grube Bexbach-Frankenholz ausgewählt, einfach weil es eine geile Location ist. Der Dreh war an einem Tag erledigt, wir hatten dabei hervorragende Unterstützung von unserem Label, speziell in Person von Jungregisseur Ivan Komuzcki und seinem Team, der zum Beispiel auch schon mit JADED HEART und LION TWIN gearbeitet hat. Der Dreh war lehrreich und lustig zugleich. Und er hat uns als Band ein Stück weiter und näher zusammen gebracht.

FFM-Rock:
Frank, 2014 war für dich offensichtlich DAS Jahr. Neben der RED RAVEN VÖ hat dich dein Aushilfssängerjob bei GAMMA RAY in aller Munde gebracht. Wie bist du an diesen Job gekommen und wie geht es bei GAMMA RAY für dich weiter?

Frank:
Nun ja, ich war irgendwann einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Sascha Waack (Anm.: dr., RED RAVEN) kennt sie ja irgendwie alle und so war es im Jahre 2012, als wir uns in Frankfurt mit Uwe Lulis (ex-GRAVE DIGGER) und Dirk Schlächter (GAMMA RAY) trafen, um ein wenig über ein gemeinsames musikalisches Projekt zu quatschen (das bisher leider noch nicht zustande gekommen ist). Und bei ner Pizza hab ich Dirk dann erzählt dass ich riesen Gamma Ray Fan bin. Da hat er sich im April 2014 wohl dran erinnert und da er wusste, dass ich eh nach Aschaffenburg zum Konzi kommen wollte bekam ich mittags von Sascha Waack die Nachricht, dass ich mal bitte Dirk anrufen solle, es ginge um den Abend. Ich dachte eigentlich, dass es mit der Gästeliste nicht klappt, aber nein, es hatte einen anderen Grund, der mich sprichwörtlich umgehauen hat. Ich versuche mal das Telefongespräch zu rekonstruieren:  Frank: Hallo Dirk, ich soll dich anrufen?  Dirk: Ja, hi du alles klar? Du kommst doch heute Abend nach Aschaffenburg? Frank: Jaja, ich bin da. Dirk: Klasse, kannst du dir vorstellen heute Abend 2-3 Songs zu singen? Frank? Hallo? bist noch dran?  Frank: Ääääh, ich? singen? heut abend? mit Kai?  Dirk: Jup! Kai hat ne fette Bronchitis und kann nicht alles singen. Frank: Nein :-) Dirk: komm du kannst das, ich weiß es, brauchst keine Angst zu haben, bekommst noch Unterstützung. Frank: Von wem?  Dirk: der Tobi kommt auch noch... Frank: Sammet?  Dirk: Jup Frank: Ok, ich machs.  ...der Rest ist bekannt :-) Ich war sicherlich nicht der einzige der angerufen wurde, aber ich war wohl einer der wenigen, der die Zeit hatte, was für ein unglaubliches Glück.

Zu deiner Frage wie es mit mir bei Gamma Ray weitergeht.... Nun, wie und ob weiß ich selber nicht. Es gibt da ein paar Szenarien die wir durchgesprochen haben, die aber alle eben noch nicht spruchreif sind und nicht von mir entschieden werden. Da hab ich keinen Einfluss drauf, aber man wird mich sicherlich 2015 auf dem ein oder anderen GAMMA RAY Konzert antreffen, ob als Gast oder als Gastsänger ;-)....we will see, abwarten und Jacky/Cola trinken. Die Chemie zwischen der Band und mir stimmt jedenfalls…

FFM-Rock:
Diese Frage bekommen all meine Interviewpartner gestellt. Könnt du mal eine lustige Anekdote von einer Show oder aus dem proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Frank:
Frag mich das bitte nochmal nach unserem Releasekonzert, da gibts bestimmt was zu erzählen hahaha....

Patrick:
Ich fand es höchst bemerkenswert, dass Frank mehr als einmal zu Aufnahmen erschienen ist und behauptet hat, den Song noch gar nicht richtig zu kennen. Danach hat er die Dinger dann aber immer in maximal 2-3 Takes aufs Band gezimmert. Nach der Releaseshow gibt’s sicher noch ein paar Anekdoten mehr.

FFM-Rock:
So, dann sind wir auch schon am Ende der Fragerei. Zum Schluss bitte noch einige persönliche Worte an unsere Leser und eure Fans.

Frank:
Danke fürs Lesen und danke FFM-Rock für euren Support, es wäre toll wenn wir durch das Interview hier ein paar neue Zuhörer gewinnen  und für unsere Musik begeistern könnten. Genug Möglichkeiten in unser Album reinzuhören gibt es ja mittlerweile

Patrick:
Ich wünsche allen Lesern von FFM-Rock eine gute Zeit mit unserer Musik. Wir haben das Album für Leute wie euch gemacht, die „open minded“ sind und gerne harten und noch härteren Rock hören. Wir legen beim nächsten Album noch ne Schippe drauf und freuen uns darauf, euch live zu sehen!

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!

Mike von FFM-Rock                                                              Foto by Red Raven