DEADLOCK


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Interview vom 23.05.07
Interviewpartner: Sebastian Reichl (g.)

Homepage:
www.xdeadlockx.com

Mein Namensvetter Sebastian, Gitarrist und Hauptideengeber bei Deadlock nahm sich etwas Zeit für uns und stand ffm-rock.de gut gelaunt Rede und Antwort als wir beim neuen Album mal etwas genauer nachhakten. Viel Spaß beim Lesen!


F-R:
Servus!
Danke, dass Du Dir etwas Zeit für ein paar Fragen nimmst. "Wolves" ist seit ein paar Wochen auf dem Markt und erlaubt vielleicht schon erste Einschätzungen. Wie sind die Resonanzen von Presse und Fans bisher?

SR:
Hi Sebastian. Die Resonanzen sind eigentlich durchweg positiv. Wenn es negative Kritiken gibt, sind es meist subjektive Meinungen, die uns da unter die Nase gerieben werden. Wir wussten aber vorher, dass wir einen Weg einschlagen, der nicht bei allen Akzeptanz finden wird. Uns ist es einfach wichtig, unseren Weg zu gehen und das zu machen, worauf wir Bock haben. Auch, wenn es den alten Fans manchmal etwas schwer fällt, unserer Entwicklung zu folgen, bzw. zu verstehen. Wir sind stets bedacht, neue Dinge auszuprobieren und immer voran zu gehen - sprich nie stehen zu bleiben. Glücklicherweise sieht das aber dann doch der Großteil unserer Hörerschaft auch so. Somit ist eigentlich alles cool im Moment und könnte nicht besser laufen!

F-R:
Ihr selbst habt "Wolves" dank Proberaum, Studiozeit und Promo in der letzten Zeit ja wahrscheinlich mehr als genug gehört. Seid ihr mit einigem Abstand immer noch zufrieden mit dem Ergebnis oder gibt es jetzt schon Dinge, bei denen Ihr sagt, dass Ihr sie nächstes Mal anders machen wollt?

SR:
Wir sind immer noch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und wollen uns eigentlich auch nach einem Release nicht auf große Fehlersuche begeben. Klar gibt es immer Sachen, die man besser hätte machen können bzw. versäumt hat/noch machen wollte.... aber das Album ist längst eingespielt, veröffentlicht und wir können schlicht und ergreifend nichts mehr daran ändern. Wie gesagt, natürlich können wir noch viel verbessern und werden einzelne Details/Abläufe beim nächsten Album sicherlich optimieren - man lernt auch immer immens viel während einer Aufnahme bzw. danach und kann dann mit vollem Schwung und einer gehörigen Portion mehr Wissen an das nächste Projekt rangehen. Ich für meinen Fall hör' die Platte immer noch und bis jetzt geht sie mir nicht auf den Sack.

F-R.:
Welcher Song steht am meisten für das komplette Album und warum tut er das?

SR:
Ohh.... schwierige Frage. Ich würde gerne zwei nennen. Für den hymnischen und poppigen Teil der Platte auf jeden Fall "Code Of Honor". Vom Bombast Orchester über Pop Chorus bis hin zu Gitarrensoli Overkill alles dabei. Für die härtere Kante des Albums "We Shall All Bleed". Dort gibts von Blasts über Highspeed Thrash Riffs und Soli bis hin zu dem tighten Drumming und fiesen Growlgesang, bzw. engelsgleichen female Vocals auch wieder alles, was uns in meinen Augen ausmacht!

F-R.:
Beschreibe uns "Wolves" in einem Satz.

SR:
Bombast Epic, außergewöhnliche Female Vocals und dämonische Male Vocals, High Speed Gitarren, erwachsen, modern und mit einer Prise Scooter (grinst) garniert! Waren zwar viele Kommas, aber nur ein Punkt - also ein Satz!  ;-)

F-R.:
Wie würdest Du "Wolves" jemandem, der nicht aus Metal-Kreisen kommt, schmackhaft machen?

SR:
Alleine Sabines Performance/Gesang auf dem Album sollte ein Grund für jeden Nicht-Metaller sein, die Platte auszuchecken. Ansonsten würde ich ihm sagen, dass wir soviele Facetten in unserem Sound verarbeiten, die auch viele verschiedene Leute mit verschiedensten Musikgeschmäckern ansprechen können. Im Endeffekt ist es Kunst, die jedem zugänglich werden kann, der sich dafür öffnet.

F-R.:
Die Tatsache, dass Sabine nun offiziell fester Bestandteil der Band ist, hat dem Ergebnis meiner Meinung nach sehr gut getan. Sie hat mehr Einsätze als auf Earth.Revolt und das Gesamtergebnis dürfte trotz aller Härte im Instrumentalbereich für noch mehr Fans sorgen. Wo siehst Du allgemein die Unterschiede zwischen dem letzten Release und dem aktuellen?

SR:
Du hast den Unterschied eigentlich schon sehr gut eingefangen. Sabine tritt einfach öfter in den Vordergrund und beschert uns hier einfach noch mehr ihrer zauberhaften Momente. Zudem klingen wir, unserer Meinung nach, einfach erwachsener und reifer als noch zu ER Zeiten. Ich denke, man kann sagen, dass es sich bei "Wolves" um die große, bessere Schwester der "Earth.Revolt" handelt. Das denke ich trifft es sehr gut!

F-R.:
Wie kam es zu dem Titel der CD? Seht Ihr Euch als eine Art Wolfsherde, gibt es eine Verknüpfung zu den Songs oder wie muss ich mir das vorstellen?

SR:
Den Albumtitel haben wir deshalb gewählt, weil wir uns in Deadlock auf viele Arten mit Wölfen vergleichen können. Wölfe sind unglaublich zäh und mittlerweile seltene Tiere, leben immer im Rudel und verfügen über ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Unser Wolfpack ist auch verdammt loyal und wird von Freundschaft getragen. Wir setzen uns füreinander ein und achten auf das, was um uns herum geschieht. Zudem sind unsere Ideale leider mittlerweile auf dieser Welt auch schon viel zu selten geworden. Deshalb denke ich, haben wir mit "Wolves" den perfekten Namen für unser neuestes Werk gefunden. Verknüpfungen zu einzelenen Songs gibt es direkt eigentlich keine. Wir haben es hier nicht mit einem Konzeptalbum oder ähnlichem zu tun....;-)

F-R.:
Liege ich falsch, wenn ich Euch eine gewisse Einflussnahme Dimmu Borgirs auf Euer Schaffen andichte? Auf "Earth. Revolt" war es '10.000 Generations In Blood' und im aktuellen Fall ist es 'Loser's Ballet', das mich stark an das Schaffen der Norweger auf ihren letzten Alben erinnert.

SR:
Ich würde eher sagen, dass sich Dimmu Borgir und wir von den selben großen Meistern inspirieren lassen. Wir versuchen, wie auch Dimmu wahrscheinlich, diesen großartigen Künstlern/Genies so gerecht wie nur möglich zu werden. Die haben es erfunden (grinst) und wir lieben einfach diese großen, schweren Bombast-Arrangements. Dimmu Borgir als Einfluss sehe ich deshalb eher unpassend....

F-R.:
Wie steht's im Moment mit der Livepräsenz? Wann sieht man Euch im Frankfurter Raum?

SR:
Derzeitig stehen viele Clubshows in unserem Kalender - zudem spielen wir einige Sommerfestivals und werden im Oktober eine größere Europatour fahren. Auch nach Skandinavien und in weit östliche Gefilde verschlägt es uns dieses Jahr noch. Der Frankfurter Raum wird sicherlich während der Tour abgegrast. Davon gehe ich stark aus....

F-R.:
Mit welcher Band würdest Du gerne einmal die Bühne teilen?

SR:
Den alten Zeiten Willen "In Flames". Zur Zeit stehe ich auch total auf "Dragonforce". Dieses Gitarrenrumgewichse würde ich mir gerne mal tourtagtäglich aus nächster Nähe ansehen.

F-R.:
Ein Interview geht immer so schnell zu Ende. Jetzt kommt schon die obligatorische Frage zum Schluss. Erinnerst Du Dich an eine lustige oder kuriose Anekdote im Studio oder aus eurer gemeinsamen Zeit als Band?

SR:
Da gäbe es wieder soviele Dinge zu erzählen was in Richtung homoerotische Erlebnisse geht.... das erspare ich euch hier aber lieber mal (lacht). Ansonsten erinnere ich mich gerne an das Abenteuer Japan/Tokyo im letzten Jahr. Auf dem Festivalgelände wurden wir mehrmals als europäische Sehenswürdigkeit abgelichtet. Das war schon irgendwie crazy!

F-R.:
So, hier hast Du nun noch die Möglichkeit, ein persönliches Statement an eure Hörer und unsere Leser abzugeben.

SR:
Ich bedanke mich für das coole Interview und wünsche euch und der Seite alles Gute. Den Lesern kann ich nur empfehlen, die neue Platte auszuchecken. Wer Bock hat, keinen Einheitsbrei mehr weiter vor sich hin zu löffeln, wird darauf einsteigen J. WOLVANIZE!

Danke für das Interview und viel Erfolg für eure weitere Karriere!
Sebastian von FFM-Rock