CIRCLE OF PAIN
Mailer
Interviewpartner: Sandro Lo Giudice (b.)
Homepage:
www.circle-of-pain.de
F-R:
Moin, zunächst einmal meinen Glückwunsch zu „Our Darkest Hour“. Ich bin von eurem neuen Werk echt beeindruckt. Zunächst aber mal eine Aussage zu Circle of Pain selbst. Ihr könnt jetzt auf eine 10-jährige Historie verweisen, welche über die Jahre neben Shows mit bekannten Acts auch ein Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde beinhaltet. Und doch sind CoP noch mehr der Geheimtipp in der Szene. Jetzt wird es Zeit mal aus dem Schattendasein herauszutreten und die Band näher vorzustellen.
Sandro:
Danke für das Eingangslob zum neuen Album. Wie Du angesprochen hast, arbeitet die Band bereits seit 1994 zusammen. Gegründet wurde sie damals von unserem Rhythmus – Gitarristen Gee Kay unter dem Namen Tipsy Slut. Bis zum Jahre 2000 haben wir auch unter diesem Namen getourt und unsere ersten Alben „ Life is on TV“(1995), „Borrowed Time“(1996) und gemeinsam mit den United Artist for Bosnia „Back to Bosnia“(1998) veröffentlicht. In 1998 haben wir dann auch diesen Guiness Buch Record aufgestellt, der einem guten Zweck zu Gute gemacht wurde. Als Tipsy Slut haben wir ca. 400 Gigs, vorwiegend in kleinen und mittleren Clubs oder im Vorprogramm von „alten“ Heroes wie Sweet, Uriah Heep oder Saxon gespielt und uns, wie Du bereits erwähnt hast einen „Geheimtipp“-Status erspielt. Als wir dann in 2000 die Aufnahmen zu dem Konzeptalbum „Paradox of Destitution „ machten, die ein sehr ernstes und nachdenklich machendes Thema zum Inhalt hat, haben wir uns auf meine Initiative hin entschieden den Bandnamen in Circle of Pain umzutaufen. Der Name kam uns sehr passend vor für die Themen, mit denen wir uns beschäftigen wollten und auf die wir uns seitdem konzentrieren. Als „Circle of Pain“ und mit dem Paradox Album im Gepäck haben wir dann wieder viel getourt und u. a. mit Skyclad, Pink Cream 69, Axxis, den Scorpions und Doro gespielt. Hinzu kamen seit 2001 auch einige Shows mit den Südhessen Symphonikern, einem Synphonie-Orchester, mit dem wir dann auch erstmals als Headliner in größeren Venues auftraten. 2005 veröffentlichte dann unsere jetzige Plattenfirma eine DVD / Doppel Life CD mit dem Material aus diesen Shows. Nach der Trennung von unserem damaligen Sänger Uwe Johann und der sich anschließenden Kompositionsphase von „Our Darkest Hour“ haben wir uns dann auch musikalisch in etwas härtere Gefilde begeben und in Connie Andreszka nach langer Suche auch den Shouter gefunden, der das aktuelle Material intensiv und energetisch interpretieren kann. Ich persönlich halte ihn für einen der talentiertesten Sänger und Musiker, die wir zurzeit in Deutschland haben. Ich hoffe sehr, dass wir gemeinsam mit ihm und dem neuen Album das von Dir angesprochenen Schattendasein verlassen und einen ganzen Schritt weiter nach vorne machen können.
F-R.:
In 2005 habt ihr die Live-CD/DVD „Classic Live Tunes“ veröffentlicht, welche eine Show mit einem Orchester und einem Chor zeigt. An solche Geschichten wagen sich sonst nur Profi-Bands mit starkem finanziellen Background. Wie seid ihr auf diese Thematik gekommen und wie erfolgte die Umsetzung incl. der Aufnahmen und Vermarktung?
Sandro:
Anlass für diese Orchester Geschichte war ein Gala Gig, für den uns eine gemeinnützige Organisation im Rhein Main Theater in Niedernhausen gebucht hat. Ursprünglich sollten wir im Vorprogramm der Scorpions eine Unplugged - Show spielen. Die Planung des Veranstalters änderte sich allerdings dadurch, dass die Scorps aus welchen Gründen auch immer bereits am frühen Abend unplugged auftreten wollten, so dass wir plötzlich 2 Stunden lang das Haupt-Programm gestallten sollten. Gee Kay und ich dachten uns damals, das bei allem Gala Tamm Tamm auch noch etwas Besonderes in Punkto Musik passieren muss und da wir noch etwa 4 Wochen Zeit hatten bis zu diesem besagten Gig hatten, haben wir uns dann entschieden uns auf die Suche nach einem kleinen Streichorchester zu machen, das unsere Songs begleitet. Über Umwege haben wir dann Manfred Kilthau, den jetzigen Chef und Dirigenten der Südhessen – Symphoniker kennen gelernt, der als stellvertretender Leiter einer Musikschule in unserer Gegend hervorragende Kontakte zu Profimusikern aus Orchestern in Hessen, Baden-Württemberg und der Pfalz hatte. Der Mann war sofort begeistert von der Idee unser Material für ein Orchester umzuschreiben und hat dies dann in Tag und Nachtarbeit auch umgesetzt. Ich glaube, das Engagement und die Hingabe zur Musik und dem Umgang mit seinen Musikern kann man nur als gigantisch bezeichnen. Manfred war es auch, der zusammen mit seinen Kollegen von der Musikschule die Besetzung des Orchesters aufstellte und zwar in einem Mix aus Top – Profis mit zum Teil jahrzehntelanger Erfahrung in klassischen A – Orchestern und jungen Talenten, die natürlich unglaublich viel Enthusiasmus mitbrachten. Claudia Nauth leitete hinzu noch einen 25 köpfigen Chor, der ganze a capella-Passagen in das Programm einbrachte. Für uns als Rockmusiker war es unglaublich spannend zu erleben, wie sich diese Symbiose in diesen 4 Wochen entwickelte. Die Show selbst war dann auch eins der größten Ereignisse in unserer Karriere und hat dann dazu geführt, dass sich das Orchester fest formierte und wir fast 2 Jahre lang zusammen Gigs gespielt haben. Das Ganze mündete dann in der Veröffentlichung der DVD und Doppel Live CD „Classic Live Tunes“, die 2005 bei ZYX Music erschienen ist.
F-R.:
Beleuchten wir noch schnell den restlichen Backkatalog in Form der CoP-Alben „Classic Rock Ballads“ und „Paradox of Destitution“, das seinerzeit bei MTM erschien. Haben sich CoP seit damals musikalisch stark verändert?
Sandro:
Ich denke mit „Our Darkest Hour“ haben wir die größte musikalische Veränderung in der Bandgeschichte eingeläutet. Das Material ist härter und sicherlich kompositorisch reifer geworden. Wir haben aus den vielen Gigs und auch aus den musikalischen Einflüssen die Connie in die Band mit einbrachte einige neue Inspirationen mit einfließen lassen. Außerdem haben wir uns diesmal beim Songwriting und der Produktion viel Zeit gelassen, immer wieder an den Arrangements gefeilt und auch mit gegenseitiger Kritik nicht gespart. Unser Producer Axel Ritt (g., Domain) ist zudem ein gnadenloser Perfektionist, der einfach wenig Raum für Halbgares läst. Im Vergleich zu „Paradox of Destitution“, das unser Verleger immer auch gerne als „Art-Rock“-Album bezeichnet, ist „Our Darkest Hour“ einfach vielmehr vom Metal geprägt. Ich denke musikalisch verbindet die beiden Studioalben hauptsächlich der nach wie vor ungebrochene Hang zu Melodien, die den Stil der Band auch weiterhin bestimmen werden. Auch textlich wird Circle of Pain nie zu einer Leichtkost – Band verkommen. Der Wunsch denjenigen Rockfans, die auch gerne tiefer in Themen unserer Zeit eintauchen möchten und sich, wie wir, ständig selbst und andere reflektieren, ohne permanent den Zeigefinger zu heben, etwas zu bieten ist uns ein wirkliches Anliegen. Ich freue mich über jede persönliche Reaktion auf Inhaltliches. Dazu haben wir übrigens auf unserer Homepage extra eine Art Forum eingerichtet und beantworten Fragen selbstverständlich auch selber und nicht über den Webmaster.
F-R.:
„Our Darkest Hour“ wurde, wie ich finde, ein opulentes Mahl. Dies betrifft sowohl die musikalische als auch die Umsetzung der beiliegenden DVD. Dies alles wirft Fragen auf, zu denen es auch ein wenig Aufklärungsbedarf gibt. Allem voran ein fast schon Tabu- und euer lyrisches Leitthema - der 2. Weltkrieg. Erzähle doch bitte mal etwas zur Story der CD und warum gerade dieses Thema?
Sandro:
Wie auch schon bei „Paradox of Destitution“ kam die Idee zu dem Thema aus einem persönlichen Erlebnis. Mein Großvater hat früher nie über den Krieg gesprochen. Seit etwa 5 Jahren hat er nun die Alzheimersche Krankheit, die unter anderem dazu führt, dass sein Kurzzeitgedächtnis nachlässt und er immer öfter in der Vergangenheit lebt. Immer wieder kehrt er zurück in die Jahre in denen er als junger Mann im 2. Weltkrieg war. Ich glaube es ist für uns Musiker ganz wichtig, neben allen technischen und musikalischen Fähigkeiten, die wir unseren Fans gerne präsentieren möchten auch persönliche Elemente ehrlich aufzumachen, weil genau dies die Dinge sind, die uns als Menschen hauptsächlich berühren. In „Trilogy of War, Hate and Forgiveness“ die auf der Bonus - DVD von „Our Darkest Hour“ als zusammenhängende Story gespielt wird, geht es nicht vorrangig um den 2.Weltkrieg, sondern um das Einzelschicksal eines damals blutjungen Mannes, der die klassische Karriere in der deutsche Wehrmacht durchläuft. Aus einer Arbeiterfamilie stammend wird er im Anschluss an den Arbeitsdienst einberufen und nach kurzer Ausbildung an die Front geschickt. Er erlebt in den Jahren seiner Jugend alles was man sich an Extremen in einem Menschenleben überhaupt vorstellen kann. Hunger, Durst, Kälte, Brutalität, Tod, Verrohung, Angst, um nur einige zu nennen. Keine Seele kann diese Dinge verarbeiten, ohne erheblich Schaden zu nehmen, Schaden, der sich auf die unterschiedlichste Art und Weise äußern kann. Auf jeden Fall aber ist es ein Schaden, der durch das gesamte Leben nach einem solchen Erlebnis andauert. Ich habe das „Our Darkest Hour“ - Album meinem Großvater gewidmet, der wie Millionen anderer junger Männer in der ganzen Welt diese Erlebnisse machen musste. Heute, im Alter von 85 führen ihn seine Gedanken immer wieder zurück in seine Jugend, spürt er den Hunger wieder, hat er wieder Angst vor den Granaten des Feindes. Wir, als seine Kinder und Enkel können nichts tun, als zu hoffen und zu beten, das er dann schnell wieder ins hier und heute zurückkehrt, was leider bei zunehmender Krankheit immer länger dauern kann. „Krieg ist halt so......“ ist der abgestumpfte und nüchterne Kommentar eines Politikers im Fernsehen, der analytisch auf die nur noch geringe Zahl der lebenden Veteranen des 2. Weltkriegs schaut. Das mag sein, aber ich zumindest und ich hoffe mit mir viele andere Menschen wollen sich nicht damit abfinden. Ich hoffe das die DVD dazu beiträgt, dass junge Menschen von heute sich vergegenwärtigen, das die alten Opas und Omas, die so häufig gerne in Alterheime abgeschoben werden, alleine und zum Teil auch recht dürftig mit finanziellen Mitteln ausgestattet sind, alle ähnliche Schicksale hinter sich haben. Vielleicht ändert das auch manchmal die Sichtweise auf das eine oder andere sonderbare Verhalten, was diese Menschen an den Tag legen.
F-R.:
Musikalisch überwiegt in vielen Songs ein schleppender, ja fast schon doomiger Rhythmus, wie man ihn bei Black Sabbath und teilweise auch bei OZZY findet. Beispielhaft möchte ich hier „Lies“ oder Judgement Day“ anführen. Ist das der von CoP bevorzugte Sound oder erfolgte diese musikalische Ausrichtung als passende Untermalung der Lyrics?
Sandro:
Beides trifft zu. Wir haben alle einen Hang zum eher düsteren, mystischen Sound. Der größte Teil der Songs wird schon bei der Wahl der Tonart ständig in Moll gehalten. Auch auf früheren Alben war die musikalische Basis so angelegt, aber speziell bei „Our Darkest Hour“ war es uns sehr wichtig die Einheit zwischen Interpretation der Texte und musikalischer Geschlossenheit zu erreichen.
F-R.:
Was mir persönlich sehr an euren Songs gefällt, ist die Vielfältigkeit der Arrangements innerhalb der Songs, bei der die Instrumentierung gleichberechtigt gestaltet wird, auf den Punkt die Solis sitzen und Leadvocals ausgezeichnet durch Chöre im Refrain untermalt werden. Wer ist bei euch für das Komponieren der Songs verantwortlich?
Sandro:
Der größte Teil der Songs entsteht nach wie vor im Proberaum oder im Studio. Die Ideen oder einzelne Kompositionen, die zu Hause vorbereitet wurden bekommen dann in der Probe ein Gesicht und werden bis in die Details ausgearbeitet. Manchmal braucht ein Song von der ersten Idee bis in die produktionsreife Version mehrere Wochen. Das endgültige Arrangement entsteht dann in Zusammenhang mit unserem Produzenten. Ab einem gewissen Punkt und besonders, wenn Du das Material so oft gespielt hast, verlierst Du die Objektivität und dann ist es ratsam sich frischer Ohren zu bedienen. In letzter Zeit haben wir allerdings auch begonnen Songs von einzelnen Bandmitgliedern direkt und komplett arrangiert in die Band zu bringen. In diesem Fall übernimmt dann der jeweilige Songwriter die komplette Führung, weil er schon genau weiß, wo er hin will. Das ist übrigens meine bevorzugte Arbeitsweise.
F-R.:
Mir ist bekannt, dass ihr euren Proberaum mit Domain teilt. „Our Darkest Hour“ wurde dann auch von Axel Ritt produziert. Eine Folge dessen und logische Zusammenarbeit oder gab es dafür auch andere Gründe?
Sandro:
Die Zusammenarbeit mit Axel kam hauptsächlich über mich zustande. Ich habe 2003 und 2004 als Bassist bei Domain gespielt und unter anderem die Produktion des Domain Albums „The Sixth Dimension“ unter Axels Leitung eingespielt. Axel ist sehr straight und extrem anspruchsvoll, was die Leistungen des einzelnen Musikers angeht. Er fordert immer mehr als man gerade zu leisten vermag und bringt Dich an die Grenzen Deines Könnens und nicht selten auch an die Grenzen Deiner psychischen Toleranz. Das kommt dem Endprodukt natürlich zu Gute, wenn man sich auf diese Arbeitsweise einlässt. Ich schlug der Band vor ihn als Producer zu wählen und alle waren einverstanden, ohne wirklich zu wissen, worauf man sich einlässt. Während der Produktion haben wir dann sicherlich ähnliches erlebt wie Metallica während der Produktion ihres schwarzen Albums. Axel hat uns bis zum geht nicht mehr in den Arsch getreten und nicht eher Ruhe gegeben, bis das Maximum für den Song rausgeholt war. Letztlich war das für uns menschlich zwar extrem hart, hat sich aber im Hinblick auf das Ergebnis, so denke ich, sehr gelohnt. Domain und Circle of Pain sind übrigens auch sehr freundschaftlich miteinander verbunden.
F-R.:
Werfen wir auch mal einen Blick auf die DVD „Trilogy Of War, Hate And Forgiveness“, die gleich drei Tracks („Code Of Honour”, “Soldier’s Diary” und “Veterans Nightmare“) des Albums als Videoclips enthält. Warum habt ihr gerade diese drei Tracks als Video gewählt?
Sandro:
Wie bereits kurz angerissen gibt es eine inhaltliche Verbindung dieser drei Songs, die sich auf einen heute über achtzig jährigen Mann bezieht, der kurz vor seinem Lebensende wieder zurückgerissen wird in die Zeit des Krieges. „Code of Honour“ beschreibt das Aufhetzen und geil machen von jungen unerfahrenen Männern auf Krieg. Feindbilder werden geschaffen, Parolen gedroschen und Reden über Helden, Vaterland und Ehre geschwungen, die wie eine Gehirnwäsche wirken und ihren Zweck nämlich das ausschalten des Hirns und den bedingungslosen Gehorsam nicht verfehlen. Soldier`s Diary“ beschreibt die Situation des gleichen Mannes in den letzten Tagen des zu Ende gehenden Krieges. Verletzt, ziellos und völlig entglorifiziert irrt er durch das zerstörte Berlin im Frühjahr 1945. Er verbrennt seine Uniform und hofft auf Gnade in der bevorstehenden Gefangenschaft. Mit „Veteran`s Nightmare“ folgt dann der Zeitsprung ins Heute, wo er immer wieder in die Vergangenheit zurückgeholt wird, die sein ganzes Leben beeinflusst und geprägt hat. Wir haben diese Titel dann für die Videotrilogie mit besonderen Filmsequenzen drehen lassen. Unter der Leitung von Franziska Hennig und Sebastian Stumpe wurde dann zum Teil an Originalschauplätzen einzelne Szenen aus der Story nachgedreht. Die Schauspieler und Komparsen haben übrigens alle ehrenamtlich mitgewirkt. Ich möchte diese Möglichkeit wahrnehmen mich bei allen zu bedanken, die dieses Projekt überhaupt möglich gemacht haben. Brigitte Bährenz hat dann auch die Backround Story geschrieben und liest sie auf dem ebenfalls auf der DVD veröffentlichten Hörbuch selber vor. Ich glaube so ist auch gewährleistet, dass jeder, der sich für die Story interessiert voll auf seine Kosten kommt.
F-R.:
Für das CoP Debüt und auch jetzt wieder für „Our Darkest Hour“ habt ihr euch der Dienste von Simon Marsden für das Coveartwork bedient. Mir persönlich gefällt sein Stil, was war für euch der ausschlaggebende Aspekt?
Sandro:
Derselbe! Wir haben bei der Suche nach dem passenden Cover für „Paradox“ zufällig einen Bildband von ihm in die Hand bekommen und waren sofort begeistert. Nachdem wir ihn dann über seinen Verleger persönlich erreichen konnten, haben wir uns entschlossen alle unsere Veröffentlichungen mit seinen Fotos zu verbinden. So haben wir dann das „Our Darkest Hour“ Foto von ihm gewählt und werden auch zukünftig mit ihm zusammen arbeiten. Er ist übrigens auch ein sehr netter Mensch.
F-R.:
Immer wieder gern gelesen ist die Frage: Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?
Sandro:
Auf Anhieb fällt mir da eine Story von einem Gig im Z 7 in Pratteln auf einer Tour mit Skyclad ein. Es war die Abschlussshow und wir hatten uns als Band so richtig auf dieses Venue gefreut, weil wir das Z 7 sehr lieben und natürlich wollten wir zum Ende der Tour noch mal so richtig aufdrehen. Es lief auch alles wie geschmiert. Unsere Crew war routiniert und zuverlässig, wie sie übrigens seit über zehn Jahren immer arbeitet, locker eine Stunde vor dem Zeitplan und nach dem Soundcheck haben wir uns dann auch nicht mehr in Richtung der Bühne bewegt, bis das Intro ablief und wir uns dann, wie üblich auf die Bühne begeben wollten. Leider war an diesem Abend alles etwas anders, weil sich die Crew einen riesigen Scherz mit uns erlaubt hatte. Der damalige Opener „Try“ beginnt normalerweise mit 4 stimmigen Satzgesang, was leider an diesem Abend das Publikum nicht mitbekam, da alle Mikrofone von der Crew durch Bananen ausgetauscht worden waren. Haben wir leider erst erkannt, als wir davor standen. Damit nicht genug hatten die Jungs Holdys Drumsticks mit Vaseline eingeschmiert, was nicht unbedingt dazu beigetragen hat, dass er seine übliche Stickshow abziehen konnte. Dafür hat er dann ein Pfund Reiskörner auf seiner Snare Drum gehabt, die ein etwas ungewöhnliches Nebengeräusch erzeugt haben. Während der Show sind dann plötzlich irgendwelche überdimensionierte Beate Uhse Figuren auf die Bühne geflogen und die Pyros explodierten zum Finale doppelt so oft, wie geplant, so dass wir gar nicht wussten, wann wir den letzten Abschlag spielen konnten. Heute können wir drüber lachen, aber wehe, dass machen die Jungs noch einmal.........!
F-R.:
Zum Ende des Interviews dann noch deine Botschaft an die Musikwelt, eure Fans und unsere Leser…
Sandro:
Die Botschaft ist einfach: Allen unseren Fans und denjenigen die uns schon so lange unterstützen ein herzliches Dankeschön, denen die uns noch nicht kennen eine Einladung das bitte umgehend nachzuholen und an alle Leser dieser Zeilen die simple Bitte nie aufzuhören die Dinge auch von der Seite derjenigen zu betrachten, die wir alle manchmal leichtfertig übersehen. Nämlich von der anderen Seite..
Danke für Deine Zeit.
Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock
Foto by Circle of Pain