CALIBAN


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Interviewpartner: Marc Görtz (g.)
Interview vom 25.10.07 Köln, Live Music Hall

Homepage:
www.calibanmetal.com

FFM-Rock:
Der Name Caliban ist mittlerweile ja eine feste Größe im Metal Core Bereich. Wenn du nun zurück blickst, was denkst du hatte den größten Einfluss auf eure Karriere?


Marc:
Musikalisch oder meinst du das auf den Erfolg bezogen?

FFM-Rock:
Auf den Erfolg.


Marc:
Oh, das ist schwierig, das kann ich halt nicht so genau sagen. Das ist ist eine recht schwierige Frage, weil ich selber ja nicht so beurteilen kann, warum wir Erfolg haben bzw. wodurch dieser gekommen ist. Ich meine, die Musik, die wir machen, die machen wir schon sehr lange. Deswegen waren wir auch eine der ersten Bands, die da war, als diese Art der Musik populär wurde. Und da war es halt nicht so, dass wir gesagt haben, „Oh diese Musik ist gerade aktuell, machen wir sie mal eben“, sondern wir waren schon die ganze Zeit über da und die Szene ist halt immer größer geworden, da sind wir halt mitgewachsen. Dann haben wir das Label gewechselt und das gab uns noch einmal einen Schub nach vorne. Vor allem, was ich vielleicht sagen kann ist, dass wir unglaublich viele Shows gespielt haben innerhalb der letzten 10 Jahre. Allein in den ersten 5 Jahren haben wir jedes Jugend-Zentrum in ganz Europa mitgenommen. Sind halt für 2-3 Shows nach Spanien gefahren und dann wieder nach Hause.

FFM-Rock:
Ja stimmt hatte diese Frage auch im Interview. Ihr seid quasi getourt, bis der Arzt kommt bis jetzt.


Marc:
Ja stimmt, bis wir dahin gekommen sind, das wir eine richtig volle Tour machen konnten, also einen Monat am Stück, und dann mal 2 Monate nichts, das ging noch bis vor 2-3 Jahren so. Davor waren wir wirklich überall und immer nur an den Wochenenden. Einfach überall hin und den Arsch abgespielt. Das ist aber überall so bei Bands. Ich finde es auch gut, wenn das stetig wächst und nicht so ein Hype ist, der dann schnell wieder abfällt.

FFM-Rock:
Ihr habt in den letzten Jahren mit allem, was Rang und Namen hat, die Bühnenbretter geteilt. Hat euch das in vielerlei Hinsicht beeinflusst? Von welcher der vielen Bands konntet ihr das meiste auf euch selber übertragen ?


Marc:
Ja auf jeden Fall, vor allem die erste richtig lange Tour, die wir gemacht haben, war die mit Machine Head. Ich meine, natürlich haben wir vorher auch eine In Flames Tour gemacht, die war aber nur 2 Wochen. Aber danach haben wir mir Machine Head eine 10 wöchige Tour gemacht und dann kriegt man natürlich diesen professionellen Tourablauf auch noch besser hin, sprich man erkennt noch einige Sachen und lernt vieles hinzu wie und wo man noch irgendwas besser gemacht werden kann. Das ist halt was anderes wo man noch so etwas wie Routine rein bekommt. Gut so etwas mal zu sehen, bevor es zur eigenen Headliner Tour geht.

FFM-Rock:
Und auf welche Art und Weise?


Marc:
Da gibt es vieles. Aber was uns am meisten gebracht hat war - wie schon gesagt, vor allem beim Bekanntheitsgrad - auf jeden Fall die 10-wöchige Machine Head Tour. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir gerade unser erstes Roadrunner Album auf dem Markt. Wir hatten jeden Abend eine richtig gute Show. Also jeden Abend richtig professionell und geil, das hat uns auf jeden Fall sehr beeinflusst. In Flames auch recht viel. Diese beiden sind also die Bands die uns am meisten beeinflusst haben.

FFM-Rock:
2006 / 2007 blickt ihr bereits auf eine beachtliche Zahl an Gigs auf aller Welt zurück. Stellt sich so langsam so etwas wie Müdigkeit ein oder sind die Akkus noch immer auf Maximum?


Marc:
Ja das läuft halt noch, vor allem weil wir dieses Jahr nicht so viele Festivals hatten, das heißt, wir hatten relativ viele Pausen zwischen den Touren. Wir hatten bis zum Anfang des Jahres sehr viel zu tun. Da hatten wir halt die Tour gemacht (2006), dann ging es auf Weihnachtstour und schließlich im Januar ins Studio gegangen und haben die neue Platte aufgenommen. Sind dann, als die CD fertig aufgenommen war, nur 5 Tage später auf die „Bleeding Through“ Tour gegangen, also diese „Darkness over Europe“, und haben dann ein bisschen ruhiger gemacht und danach nur einige wenige Festivals gespielt. Die machen wir dann nächstes Jahr wieder verstärkt und waren bis jetzt eben ein wenig langsamer. Deshalb sind wir auf dieser Tour (Eastpak Antidote Tour) eben wieder voll da, weil wir vorher einige Pausen hatten.

FFM-Rock:
Welche Länder beackert ihr denn als nächstes?


Marc:
Also auf dieser Tour geht ja noch für 5 Termine nach Skandinavien. Danach geht es für 4-5 Gigs nach Russland. Allerdings erst Mitte Dezember, so dass wir wieder ca. 6 Wochen Pause haben. Dann machen wir noch eine Christmas Tour, sozusagen die letzte dieser Art, weil wir das nun schon das dritte Jahr hintereinander machen. Dieses Jahr machen wir sie, weil wir zum Beispiel in Hamburg nur in den Grünspan gehen konnten, weil die Markthalle ausgebucht war. Weil der Grünspan aber sofort ausverkauft war, machen wir später noch mal einen Zusatz-Gig in der Markthalle im Laufe der Christmas Tour. Ebenso noch in Städten, die wir dieses Jahr noch nicht geschafft haben, wie Aschaffenburg oder Münster. Dann ist aber erst einmal Feierabend. Das reicht dann auch und die Leute haben uns dann erst einmal genug gesehen. Bis zur Festival Saison machen wir hier dann erstmal gar nichts mehr hier. Wenn, dann vielleicht Amerika, auf jeden Fall nur außerhalb Europas. Australien und Japan wollen wir auch noch machen. Sind so also erst einmal weiter weg, bevor wir Ende 2008 wieder hier etwas machen werden.

FFM-Rock:
In welchem Land habt ihr eigentlich mit eurer Mucke die größten Erfolge eingefahren. Ist das schon Deutschland?


Marc:
Ja in der Tat Deutschland. Wir haben einige Länder, wo es schon sehr gut läuft aber am besten halt in Deutschland.

FFM-Rock:
Ich denke mal, eine Tour steht in erster Linie einmal für harte Arbeit und Disziplin, aber auch für eine Menge Spaß. Wie meistert ihr denn so euren Tour Alltag? Gibt es da auch schon einmal Stress?

Marc:
Ja natürlich hat man da schon einmal kleinere Streitereien. Das Übliche halt, aber diese Tour verläuft verhältnismäßig sehr ruhig, weil wir dieses Mal einen eigenen Bus haben, den wir mit niemandem teilen müssen. Auch weil wir vorher halt viele Pausen hatten und wenig miteinander gemacht haben. Da geht man sich halt nicht so schnell gegenseitig auf den Geist. Außerdem hat jeder seine eigene Art, das Tourleben jeden Tag zu händeln. Ich zum Beispiel gehe immer sehr spät ins Bett nach der Show und bleibe so bis 5-6 Uhr wach. Schau TV oder DVD im Bus, damit ich möglichst lang schlafen kann und nicht den ganzen Tag in der Halle sitzen muss. Außer, wenn wir in eine Stadt fahren, in der ich noch nicht so oft war und von der ich gerne etwas mehr sehen möchte, gehe ich etwas früher schlafen. Ansonsten versuche ich wirklich so bis 14-15 Uhr zu schlafen. Dann stehe ich auf, esse was, dann Soundcheck und das war´s dann. So vertreibe ich mir halt die Zeit, denn der Hauptteil der Tour ist ganz klar warten auf die Show.

FFM-Rock:
Kleine Anekdoten vom Tourleben an dieser Stelle? Gibt's die?


Marc:
*Grinst* Ja, da gibt es momentan einige, vor allem unser Guitar Tech, der dieses Mal sehr tollpatschig ist. Der trug zu einigen Sachen bei. So zum Beispiel gestern auf der Show, das war so ziemlich seine beste Aktion. Wir haben doch neben dem Drumkit zwei Sidedrops stehen mit unserem Banner. Wir hatten gerade die Leute zur „Wall of Death“ teilen lassen, als er in dem Moment geduckt hinter mir lang läuft. Ich ging rückwärts und habe ihn nicht gesehen und somit voll erwischt. Er ist dann mit seinem Fuß am Sidedrop hängen geblieben und blieb beim Balancieren noch an zwei Lichtern hängen und verlor dann vollkommen den Halt und riss im Fallen das nur mit Klettband befestigte Banner ab und deckte sich damit zu. Schnell riss er vollkommen erschrocken den Arm mit dem Banner hoch, um es hochzuhalten  und dachte, niemand hätte etwas gemerkt. Das Ganze haben wir dann auf der Bühne ziemlich ausgeweitet und die Leute haben alle sehr gelacht. Das war halt alles sehr lustig.

FFM-Rock:
Nun mal zu euren Alben. Mit "The Opposite From Within" kam eine gehörige Portion Melodie in eure Songs und somit eine leichte Abkehr vom eher geradlinigem Gebolze. Lag das hauptsächlich am Zutun von Anders Friden, der auch produzierte, oder kam der Wandel beim Schreiben in euch selbst?


Marc:
Das kam von uns selbst; ich meine, wenn man sich einmal alle Alben der Reihe nach anhört, merkt man, dass wir immer strukturierter wurden. Das war für uns in dieser Sicht der logische Schritt. Das Ganze kommt vielleicht auch ein wenig melodischer rüber, weil die Produktion einfach klarer ist als die davor, die waren halt ein wenig bolziger aufgenommen. Wenn man der „The Opposite from Within“ vielleicht einen wenig rotzigereren Sound gegeben hätte, klänge sie vielleicht total anders.

FFM-Rock:
Mit "The Undying Darkness" habt ihr ja sogar noch einen drauf gelegt, vor allem was eher cleane Refrains anging. Ihr Kopiert euch definitiv nicht selbst und mit "The Awakening" habt ihr nun sogar das abwechslungsreichste Album der Kariere eingebolzt. Vor allem gerade der Song „The Awakening“ selbst. Wie nimmt man so etwas auf?


Marc:
Der Song ist im Studio entstanden. Eigentlich war der Song als instrumentales Zwischenstück mit akustischen Gitarren gedacht. Als wir da so saßen, haben wir gesagt: Was passiert eigentlich, wenn wir da jetzt mal nen Drumloop drunter setzten? Was passiert, wenn wir da jetzt noch ne Gitarre drunter packen? Sing doch mal was dazu. So ist das halt alles entstanden, obwohl das alles gar nicht so beabsichtigt war. Das Ganze fanden wir dann halt so außergewöhnlich, dass wir das Album danach benannt haben. Obwohl der Rest der Scheibe ja eher heftiger geworden ist. Wir haben halt versucht, einen Rundumschlag zu machen mit einem bisschen aus jedem Album, um so das Beste, was wir über die Jahre zustande gebracht haben, auf das Neue zu übertagen.

FFM-Rock:
Was sagen eigentlich die Verkaufszahlen? Sind die stetig gestiegen oder gibt es da auch ältere Sachen, die bisher am meisten abverkauft wurden?


Marc:
Das Neue läuft am besten.

FFM-Rock:
Immer das Neueste?


Marc:
Es steigt eigentlich immer relativ stetig an. Einen großen Schritt gab es von der „Vent“ zur „Shadow Heart“, da wurde es merklich mehr. Nochmals einen recht großen Sprung gab es von der „Shadow Hearts“ zur „The Opposite from Within“. Die „Undying Darkness“ verkaufte sich dann recht gleich und dann stieg es mit der „Awakening“ wieder stark an. Vielleicht, weil das auch wieder mal ein bisschen was Neues ist.

FFM-Rock:
Gerade in letzter Zeit veröffentlicht ihr eure Alben recht zügig. Befindet ihr euch gerade im absoluten kreativen Hoch oder geht euch das Songschreiben im Allgemeinen recht leicht von der Hand?

Du selber schreibst ja die meisten Songs, right? Wie gehst du vor? Gefühl, Gespür oder einfach aus dem Bauch heraus?

Marc:
Ja, das fällt mir relativ leicht. Ich schreibe ein komplettes Album innerhalb von 2 Monaten.

FFM-Rock:
Machst du das auf Tour, im Bus, oder eher zu Hause?


Marc:
Zu Hause. Manchmal mache ich etwas auf Tour, aber meist zu Hause. Andere Bands machen das meist so, dass sie auf Tour 1-2 Jahre lang Ideen sammeln und dann die Songs schreiben. Bei mir ist das halt nicht so - wir touren halt, da habe ich den Kopf frei, habe zwar manchmal Ideen, das ist zu dem Zeitpunkt allerdings erst einmal mehr oder weniger egal. Wenn wir irgendwann an den Punkt kommen, wo wir sagen, wir wollen ein neues Album aufnehmen, setze ich mich erst einmal zu Hause hin, bin da auch sehr diszipliniert und mache dann auch wirklich 1-2 Monate nichts anderes. Habe da so ein kleines Studio und setze mich da jeden Tag ein paar Stunden hin oder auch immer, wenn mir irgendwelche Ideen kommen, mache ich was. Der Rechner, auf dem ich das mache und dort die Drums programmiere, läuft dann halt Tag und Nacht und sollte ich Nachts um 3 Uhr mal ne Idee haben, stehe ich auf und setz mich wieder dran. Dadurch geht alles am Ende immer relativ schnell und ich finde dadurch, dass man alles so schnell hintereinander schreibt, ist so etwas wie ein roter Faden mit in der Musik.

FFM-Rock:
Eigentlich hatten wir es gerade schon gehabt. "The Awakening" sprüht vor Abwechslung. War das beabsichtigt oder gar Kalkül? "The Awakening steht für einen sehr gelungenen Mix aus alt und neu. Wolltet ihr genau so klingen?


Marc:
Ja, das war geplant, dass es so einen Rundumschlag von allem werden sollte. Wir wollten halt wieder härter werden, ein wenig schneller, aber teilweise auch sehr melodisch. Aber wir haben gleich gesagt: Lieber ein bisschen weniger Melodie, dafür aber ausgereifter; mehr drüber nachgedacht, was wir da machen. Ob wir noch einiges ändern, Keyboard Samples hier und da, extra Gitarre , wir haben halt viel dran gearbeitet.

FFM-Rock:
Andy hatte seinen Singstyle wieder etwas geändert. War das, um seine Stimme zu schonen? Hat er da Gesangsunterricht genommen? Nun auf "The Awakening" kreischt er auf jeden Fall wieder ohne Rücksicht auf Verluste, als ob der Teufel heute Nacht holen würde. Nimmt er da Rücksicht auf seine Stimme oder singt er wie es ihm gerade in den Sinn kommt?


Marc:
Also Andy hat mal für 2-3 Jahre Unterricht genommen, ist damit aber jetzt durch. Er hat es in erster Linie wegen der Atmung gemacht. Damit er auf Tour kontinuierlich 3-4 Wochen lang - selbst wenn er mal krank ist - seine Stimme behält. Denis hingegen, der ja für den cleanen Gesang verantwortlich ist, nimmt durchgehend Unterricht.

FFM-Rock:
Ist es bei all dem ein großer Vorteil, bei einem Label wie Roadrunner zu sein? Seid ihr dort glücklich? Oder gibt es dort wo Licht ist auch Schatten und ein Indie Label wäre euch lieber?


Marc:
Halbwegs, also ein richtiges Major Label ist es ja auch nicht, halb Indie, halb Major, also irgendwas dazwischen und wir fühlen uns da wirklich richtig wohl. Wir werden immer super behandelt. Haben halt eigene ANA´s für uns zuständig, eine davon nennen wir sogar die „MAMA“ die immer wenn sie kann auch da ist. Wir können die immer anrufen, wenn mal irgendwas ist und kriegen nichts vorgeschrieben. Zum Beispiel haben sie beim letzten Album gefragt: Wie wird das denn? Und wir sagten: Das wird härter. Da würden viele Labels ja sagen: Oh Gott nein. Die sagten aber: Härter!? Finden wir gut. Die schreiben uns also gar nichts vor und ich glaube, besser betreut werden kann man gar nicht.

FFM-Rock:
Mal was ganz anderes. Habt ihr eigentlich Einfluss oder Mitbestimmungsrecht bei den Bonus Tracks? Gerade "I See The Falling Sky" vom Japan Release ist für mich der geilste der Scheibe, so dass ich es sehr schade finde, als deutscher Fan nicht in den Genuss dieses Killers zu kommen.


Marc:
*Lacht* Fanden wir genau nicht, deshalb haben wir den als Bonus rausgehauen. Es ist halt so: Japan will immer einen Bonus haben und dann haben wir halt alle Songs aufgenommen und wir mussten entscheiden, welchen wir nehmen. 3 Stimmen fielen dann halt auf diesen Song.

FFM-Rock:
Da singt Anders Friden mit richtig?


Marc:
Eigentlich ist dieser Song ja bereits vom letzten Album, es war normalerweise so geplant, von der „Undying Darkness“ noch eine Special Edition zu machen, aber nicht, um die Leute abzuzocken, sondern da sogar noch ne DVD beizulegen, aber dann ging einiges durcheinander und das ein oder andere hat soundtechnisch nicht so geklappt, wie wir es wollten und haben uns dann entschieden: Ss gibt es halt KEINEN Bonus, bevor wir den Leuten nur etwas Halbgares servieren und die nur abgezogen werden. Lassen wir es besser und halten den Song in der Hinterhand. Deshalb haben wir den jetzt mit drauf gepackt, ihn aber vor allem als Bonus gewählt, weil er halt soundmäßig so anders ist. Aber halt auch ein guter Bonus Track.

FFM-Rock:
Wer hat denn diesmal produziert und gemixt?


Marc:
Gemixt hat Adam D., der Gitarrist von Killswitch Engage. Wir wollten halt auch da andere Wege gehen. Produziert habe ich es mit dem Benny Richter zusammen, der ist ein Kumpel von mir und war eigentlich dazu verdonnert, die Keyboards zu machen. Das hat er bei der „Undying Darkness“ auch schon so ein bisschen gemacht und deshalb haben wir gesagt: Wir fangen diesmal ein bisschen früher damit an, weil bei den Aufnahmen zur „Undying Darkness“ standen die Songs bereits komplett und wir sagten „Mach mal“; das war halt sehr schwierig, deshalb haben wir zusammen angefangen, um es leichter zu machen. Dieses Hin und Her hat halt so gut zwischen uns funktioniert, dass er nun halt den Produzenten macht, Ideen und Melodien mit einbringt und wir übereinkamen: Wir brauchen keinen anderen Produzenten, weil die anderen Jungs der Meinung waren, dass es perfekt klappt, wenn wir beide zusammen arbeiten würden. Er ist halt nicht nur im Studio bei den Aufnahmen  da, sondern während des gesamten Schreibprozesses. So haben wir es halt mit ihm gemacht und ich habe Co-produziert.

FFM-Rock:
Wie lange wart ihr im Studio?


Marc:
Im Studio waren wir 4 Wochen.

FFM-Rock:
Gibt's schon wieder neue Songideen?

Marc:
Hmmm, momentan schweben mir zwar einige Riffs im Kopf rum, aber so direkte Sachen eigentlich nicht. Da werde ich dann so im Januar / Februar mal gucken, nach den Touren ... wenn mal ein wenig Pause ist.

FFM-Rock:
Ist es das eigentlich alles so wert in Bezug auf Privat-Leben auf Freunde?


Marc:
Ja, ich würde sagen schon. Also manche Jahre waren hart. Vor allem das Jahr, als das erste Roadrunner Release heraus kam, war verdammt hart: Da haben wir, glaube ich, 240 Shows gespielt, da war man nie zu Hause und das war auch zuviel, da hat das Privatleben sehr drunter gelitten und Freundschaften sind kaputt gegangen. Das haben wir auch alles zurückgeschraubt und haben alle gesagt: Eine 10-Wochen-Tour machen wie nie wieder. Die war zwar gut und die wichtigste unserer Kariere damals, aber so etwas nie mehr. 4 Wochen, 2 Wochen Pause und noch mal 4 - kein Problem, aber nie mehr so viel am Stück. Denn dann geht man sich wirklich auf den Sack, wenn man so lange im Bus aufeinander hängt.

FFM-Rock:
Habe grad mit einem Ohr gehört, ihr habt momentan Probleme mit den Bussen und den Nightlinern ?

Marc:
Oh ja *stöhnt* jetzt haben wir endlich den Bus wieder, wir sind in der Slowakai von Tschechien nach Ungarn liegen geblieben, mit nem Reisebus weiter gekarrt wurden, damit wir wenigstens schon mal die Show spielen konnten. Der Nightliner ist zurück gelassen worden. Dort in Ungarn, wurden wir dann aber nicht abgeholt und hingen fest. Zum Glück war dazwischen ein Day Off. Dann sollte uns ein Reisebus abholen, zum kaputten Nightliner fahren und den Rest Equipment mit an Board nehmen und uns zum neuen Nightliner bringen, der dann kommen sollte; doch der Busfahrer des Reisbusses sagte, als wir am kaputten Bus ankamen, Equipment nimmt er nicht mit. Das Fax mit Auftrag Equipment und Gepäck hat ihn nicht interessiert und er zeigte lediglich auf unsere Reisetaschen, die er mitnehmen wollte. Dann wollte er auch noch unsere Pässe behalten. So standen wir mit 10 Mann vor dem Reisebus und haben sofort unsere Pässe zurückgefordert. Du kannst doch nicht einen Ungarn mitten in der Slowakai deine 10 Reisepässe mit nehmen lassen, die siehst du ja nie wieder. Als wir sie wieder hatten, musste dann doch der andere Nightliner zu uns kommen statt wir zu ihm. Der kam natürlich zu spät, deshalb sind wir mit dem neuen Bus nach Wien gefahren, von dort aus nach Stuttgart geflogen, um dort wieder mit nem Reisebus abgeholt zu werden, um nach Karlsruhe gebracht zu werden, um die Show zu spielen. Dort holte er uns der nachgefahrene Ersatzbus wieder ab, brachte uns von dort nach Berlin, heute nach Köln und hier ist der Eratz gegen den kaputten reparierten alten Bus getauscht worden.

FFM-Rock:
Kannst du bei so etwas überhaupt noch locker bleiben? Ich schätze mal, ich wäre bereits nach der Hälfte schon total augetickert. Oder bringt das einfach das Tourleben mit sich, dass du da lockerer wirst?

Marc:
Ja, das kommt mit der Zeit. Vor 2 Jahren noch, glaube ich, wäre ich dem Besitzer von der Bus Company an die Gurgel gesprungen. Ich hab dem Burschen halt nur ein paar Sprüche gedrückt, dass es seine Schuld war, dass unser Equipment nicht mitgenommen wurde usw. Mit den Worten „Das Leben ist halt kein Wunschkonzert“ wurde einfach aufgelegt und das geht so halt einfach nicht.

FFM-Rock:
Gut, kommen wir langsam zum Ende, damit du dich vor eurem Gig noch etwas ablenken kannst. Berühmte letzte Worte?

In jedem Fall besten Dank für deine Zeit und einen feinen Auftritt wünsche ich euch gleich.

Marc:
Danke an alle, die uns vor allem auf der Tour wieder unterstützt haben.

Vielen Dank für das Interview.
Martin von FFM-Rock


                                                                                                                   Foto: Martin Bothmann

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Viel Spaß!