MIDNITE CLUB


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Interviewpartner:  Steffen „Seegi“ Seeger (g.)
Mailer

Homepage:
www.midnite-club.de

F-R:
Moin, Seegi. Die Seilschaften innerhalb Midnite Club reichen nun schon viele Jahre zurück. Mit Carsten „Lizard“ Schulz (voc. Evidence One) hast du z. B. schon bei Mr. Hate zusammen gezockt, Bernd Herrmann (dr., Söhne Mannheims) ist dein Geschäftspartner im Seegewerk Tonstudio und mit Holger (key.) hast du deinen Bruder mit im Boot. Wann und wie entstand der eigentliche Gedanke den Midnite Club ins Leben zu rufen und was steckt hinter dem Bandnamen?

Seegi:
Moin auch! Midnite Club entstand 2002. Ich nahm damals einige Songs auf und wollte eigentlich ein Instrumental Album aufnehmen. Mit der Zeit merkte ich, diese Songs als Instrumentale zu „vergeuden“ viel zu schade wäre. So fragte ich Carsten ob er nicht Lust hätte sie einzusingen und so entstand Midnite Club. Genau so auch die anderen Musiker in der Band. Mit Andy spiele ich schon seit Jahren in Coverbands, und Holgi als Keyboarder war auch von Anfang an klar. Das erste Album hat er komplett an einem Tag eingespielt! Bernd kenne ich auch schon sehr lange, auch da war klar, er ist für die Musik genau der richtige. Hinter dem Bandnamen steckt keine Besonderheit, es war lediglich ein Songtitel, der sich unserer Meinung nach als Name gut verwenden ließ!

F-R:
2003 wurde euer  Debüt „Running Out OF Lies“ veröffentlicht, das damals schon sehr gut von der Presse angenommen wurde, aber offensichtlich etwas unter der Vermarktung durch das englische Label Escape Music litt. Jetzt, genau fünf Jahre später, erscheint euer Zweitwerk „Circus Of Life“ bei einem anderen Label. Hat der lange Zeitabstand zwischen den beiden Releases einen speziellen Grund?

Seegi:
Oja, mehrere Gründe. Die Aufnahmen zu „Circus of Life“ begannen direkt nach dem VÖ des Debütalbums. Dann gab’s Terz mit der Plattenfirma, von der wir uns kurze Zeit später auch trennten. Danach habe ich erstmal eine Pause gemacht und mein Studio aufgebaut. Im Rahmen der Söhne, Mond und Sterne Produktion hab ich mich den Songs noch mal angenommen, viele Parts noch mal aufgenommen und auch selber gemischt und produziert. „Circus of Life“ ist auch schon seit einem Jahr fertig, nur wollte kein Label das Album haben. Ich hab erstmal 20 Absagen bekommen!!!
 
F-R:
Da ich als Schreiber nichts von dem „das klang damals aber anders“-Qutasch halte, mich aber trotzdem deine Meinung nach so einer langen Veröffentlichungspause dazu interessiert, hier jetzt meine Frage dahingehend. Welche Unterschiede siehst du für dich innerhalb der beiden Midnite Club-Alben?

Seegi:
Ja, das erste Album klang ganz anders und „Circus of Life“ ist das Beste, was wir je gemacht haben, haha:) Im Ernst, nach so langer Zeit entwickelt sich ein ganz anderer Bezug zu einer Produktion. „Circus of Life“ klingt sehr kompakt, es zieht sich ein roter Faden durchs komplette Album. Ich bin sehr zufrieden damit!

F-R.:
Im Bereich des Hard Rock`s ist es derzeit schwer genügend Alben an den Mann/die Frau zu bringen. Im Vergleich zu den damals eher mauen Verkaufszahlen des Debüts geht ihr jetzt mit gleich zwei Labeln neue Wege. Artist Service/MusicBuyMail ist für Europa mit neuer Verkaufsstrategie auf dem Markt und mit Metal Mayhem werden beide Alben sogar im Paket in Amerika verdealt. Was erhofft ihr euch dadurch im Einzelnen?

Seegi:
Mehr Verkäufe, ein Haus am Forum und Gold soviel wir nur Essen können?? Wie ich bereits erwähnte bekam ich im letzten Jahr 20 Absagen von den uns bekannten relevanten Plattenfirmen, umso erstaunlicher war es für mich, als die Zusagen dieser beiden Labels unabhängig voneinander innerhalb von drei Tagen kamen!! Was kann man sich davon erhoffen?? Ich denke, jedes Label kann für seine Region akribischer agieren.

F-R.:
Nicht nur allein durch Carstens Vocals, sondern auch durch den Evidence One Songschreiber Robby Boebel, der mit „Behind My Eyes“ und Closer To The Distance“ zwei Songs zu „Circus Of Life“ beigesteuert hat, lassen sich leicht Brücken zu vorgenannter Band schlagen, obwohl diese musikalisch doch einen etwas anderen Weg einschlägt. Siehst du darin ein Problem für Midnite Club?

Seegi:
Nö! Auf dem Debüt waren auch zwei Songs von Robby drauf. Er schreibt großartige Songs, ich habe mit Fremdproduktionen überhaupt kein Problem.

F-R.:
Auffallend für mich sind die Keyboards auf „Circle Of Life“, die oft an den Hammond Sound alter Deep Purple Tage erinnern, aber sehr gut zu euren Songs passen. Bewusst gewollt?

Seegi:
Ja klar. Holgi und die Orgel sind Eins. Das passt und klingt immer!  Er sieht aus wie Don Airey und spielt wie Jon Lord :-), seine Lieblingsbands sind Deep Purple, Rainbow und Whitesnake.

F-R.:
Auf beiden Alben findet der Musikfan eine Coverversion. War es auf „Running Out OF Lies“ Duran Duran’s „Wild Boys“, verewigt ihr auf „Circle Of Life“ jetzt den Kenny Loggins Hit „Danger Zone“ aus dem Film Top Gun, auf dem Ferdy Doernberg (Axel Rudi Pell u. v. a. m.) das Keyboard spielt. Der Hang zu den alten Sachen besteht also auch hier, oder?

Seegi:
Auf jeden Fall. Wir sind alle in den 80ern aufgewachsen, da liegen unsere Wurzeln. Wir lieben die Musik aus dieser Zeit.

F-R.:
Euer Cover-Artwork stammt von Thomas Ewerhard (u. a. ( Masterplan, Edguy) und steht in welchem Zusammenhang zu Album?

Seegi:
Ich wollte unbedingt ein Cover das irgendwie künstlerisch den Titel unterstreicht! Als Thomas dann die ersten Entwürfe sendete, mit diesem Clown, der den völlig wirren Zeppelin bastelt, waren wir völlig begeistert. Ist nicht in uns allen ein wirrer Clown :-)? Haha! Es ist ganz großartig!!

F-R.:
Eine persönliche Frage an dich. Du bist im Moment am recorden eines Solo-Instrumental Albums. Was steckt da im Einzelnen alles dahinter?

Seegi:
Das kam rein zufällig zustande. Ich nahm einige Backings auf, um auf der Musikmesse für Zerberusgitarren zu spielen die ich endorse. Die Songs wurden dann so gut, dass ich mich dazu entschloss sie richtig aufzunehmen und eben ein Album zu machen. Das war alles. Für mich ist es eine Herausforderung, da ich die völlige Freiheit habe spielen zu können, wie ich möchte. Bei Midnite Club versuche ich mehr songdienlicher zu spielen.
 
F-R.:
So, kommen wir zum Schluss. Deine Worte an eure Fangemeinde und unsere Leser, die euch vielleicht auch noch nicht kennen, sind jetzt gefragt.
 
Seegi:
Rock on, kauft unser Album und genießt den „Circus of Life“!

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock
   

Danke auch!     


                                                                                                                              Foto by Midnite Club