DAS SCHEIT


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Interviewpartner: Sascha (Guitar, Bass, Keyboards)
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Homepage:
www.dasscheit.de

FFM-Rock:
Hallo Leute, erst mal muss ich sorry sagen, denn mit "So Far From God...:" habt ihr nun schon euer viertes Album auf dem Markt und ich lerne ich jetzt erst richtig kennen.

Sagt mir doch mal bitte kurz euren Werdegang und wo die anderen Scheiben herausgekommen sind.

Sascha:
Hi Jochen. Anscheinend haben da Andere ihren Job nicht gut genug gemacht, wenn Du uns noch nicht kanntest haha. Die Band wurde bereits 1996 gegründet. Die ersten beiden Alben "DAS SCHEIT" (1998) und "…and ice is forming" (2001) erschienen als Eigenproduktionen. Die erste offizielle Langrille kam dann 2005 in Form von "SUPERBITCH" über das griechische Label Black Lotus, welches aber 2006 pleite ging. Wir fühlten uns dort auch nicht wirklich wohl, weshalb wir kurz vor Insolvenz der Firma den Vertrag unsererseits aufgrund zahlreicher Vertragsbrüche wegen ausstehender Zahlungen kündigten. Die Gegenwart kennst Du nun in Form von "So far from god…so close to you"!

FFM-Rock:
Ihr werdet als Gothic / Industrial angekündigt, meiner Meinung nach finde ich aber eher vom Industrial wenig bei euch, liege ich da richtig oder könnt ihr mich eines besseren belehren ?


Sascha:
Ich gebe Dir Recht! Bei "Superbitch" und den ersten beiden Alben waren die Industrialeinflüsse deutlicher zu hören. Heute am ehesten noch beim Song "Snow white hell", der aber wiederum als letztes für die neue Scheibe geschrieben wurde. Deshalb kann ich Dir auch noch gar nicht beantworten, wohin die Reise in Zukunft gehen wird. Aber darüber mach ich mir auch jetzt keine Gedanken. Die Songs kommen sowieso aus dem Bauch heraus, der Grund warum das neue Album so klingt wie es ist.

FFM-Rock:
"So Far From God..." ist laut Info ein Konzeptalbum über die fünf Phasen der Trauer, ist dies ein fiktives Thema oder hat es jemand von euch so persönlich erlebt ?


Sascha:
Das Album entstand tatsächlich in einer persönlichen, schlechten Phase. Vielleicht habe ich da etwas Pate gestanden. Die meisten Songgerüste mit der düsteren Grundstimmung bekam Clint von mir und er fungierte da wohl etwas als Betrachter, was er letztlich niederschrieb. Schnell wurde klar, dass sich alle Songs um ein Thema drehen und so fügte sich die Geschichte Song für Song zusammen.

FFM-Rock:
Ihr seid auf dem Album sehr emotional, auch was den Sound betrifft, war das beim Songwritng schon alles in trockenen Tüchern oder habt ihr im Studio noch ein bißchen nachgefeilt, um den finalen Kick, sprich Gefühlsleben zu erzeugen, denn diese beklemmenden Parts gepaart mit so viel Emotion und Wut sind einfach geil interpretiert.


Sascha:
Die Grundstimmung war schon auf die ersten Demos zu Hause vorhanden. Die Songs waren von Arrangement sowie Instrumentierung zu 90% fertig. Markus Teske , unser Produzent, kennt uns nun schon 4 Alben lang. Er weiß wo wir hin wollen und zudem ist er nicht nur ein begnadeter Musiker, sonder auch Arrangeur, Programmierer und hat ein Gespür für ergänzende Hooks. Er gibt den Songs manchmal Etwas, da steht man im Aufnahmeraum, schlägt die Hände überm Kopp zusammen und fragt sich: "Verdammt, warum kam ich da nicht selbst drauf!" (lacht)…

Die Beklemmungen hatten wir aber schon selbst beim Schreiben (lacht), sonst käme das auch nicht so rüber, wie Du es beschrieben hast.

FFM-Rock:
Ihr lasst es irgendwie auch offen, ob bei dem "Verlassen werden" nun von einer menschlichen Beziehung oder von einem Trauerfall die Rede ist, war das so beabsichtigt oder wie kann man dies verstehen ?

Sascha:
Das war beabsichtigt. Auch wenn in unserem Fall schon die menschliche Beziehung als Beispiel diente, so wollten wir das Thema doch allgemein behandeln. So kann sich glaube ich Jeder, der schon mal Trauer in irgendeiner Form empfand in die Lyrics hineinversetzen. Ich glaube es ist auch egal um was man trauert, vielleicht kann das Album für so eine Phase als Soundtrack dienen.

FFM-Rock:
Was dazu paßt ist die Tatsache, dass man sich bei euren Songs nie so richtig auskennt, ist das so gewollt, dass sich jeder seinen eigenen Reim machen soll, dass das Ende offen ist oder wie stellt ihr euer Konzept dar ?


Sascha:
Genau das. Clint wird sich nie mit dem erhobenen Zeigefinger lyrisch ausdrücken. Ich könnte fast jeden Song – auch schon frühere Stücke – auf mich beziehen. Ich stand aber glücklicherweise wenigstens nicht immer Spalier im Steilvorlage geben (lacht).

Im Fall von "So far…" sollte sich jeder seinen Reim machen. Jeder wird ja auch mit so einer Lebenssituation anders fertig. Manche leben ihr Leben weiter, ein Anderer jagt sich ne Kugel in den Kopf. In unserer Geschichte könnten Intro und Outro jeweils auch als Abschiedsbrief gewertet werden, das liegt also ganz in der Phantasie des Hörers oder Lesers, je nachdem von welcher Seite er das Ganze anpackt.

FFM-Rock:
"No One" und "Because The Night" sind Coverversionen, die ihr aber in euer Konzept perfekt eingeflochten habt, wie kam es eigentlich dazu, dass ein Hip Hop Song und ein Chartsong so in euer Schema passen und wie kam die Auswahl der Songs zustande ?


Sascha:
Die Auswahl war eher zufällig. Meist hört man einen Song irgendwo, meinetwegen beim Zähneputzen im Bad oder beim Duschen und summt mit. Eigentlich kann man sich dann sofort vorstellen, wie der Song klingen würde, man hätte ihn selbst geschrieben. Und gerade diese genrefremden Songs sind es, die furchtbar reizen umgesetzt werden zu wollen. "Because the night" schwebte uns schon lange im Kopf rum und der Song bot sich von den Melodien einfach an. Bei "Keine ist" war ich erst skeptisch als Clint mit der Idee um die Ecke kam.

Nachdem ich die Keys und Instrumente aber erstmal ausgearbeitet hatte und wir das Ganze im Proberaum spielten, waren alle begeistert. In diesem Fall feilen wir weiter rum, bis wir wirklich überzeugt sind von so einer Nummer.

Nebenbei bekommen wir natürlich genauso viel Schelte für gerade diesen Song, von Unfähigkeit wird da gesprochen. Allerdings war uns das auch von Anfang an bewusst und deshalb nahmen wir ihn aus Überzeugung erst recht auf s Album. Thematisch kann man beide Tracks in die gleiche Richtung interpretieren, in dessen Metier wir fischten.

FFM-Rock:
Ihr kommt ja bekanntlich aus Frankfurt, wie seht ihr in der Mainmetropole euren Status als Band, wo im Umkreis doch eher Death und Thrash Bands angesagt sind ?

Sascha:
Wir kommen nicht direkt aus Frankfurt, eher vom Lande drum herum. Von der Metropolenszene bekommen wir deshalb weniger mit. Außerdem bewegen wir uns privat auch nicht sonderlich oft in den verdächtigen Läden. Im unmittelbaren Umfeld befinden sich eher Punkrockbands, so daß wir wirklich einen Ausnahmestatus erlangt haben. Ich kenne zumindest keine andere Band in der Nähe, die mit ähnlichen Mitteln arbeitet. Frankfurt selbst hat in Sachen Gothrock ja schon mehr zu bieten, ASP, Samsas Traum um nur 2 zu nennen, die glaube ich hier ansässig sind.

FFM-Rock:
Abgesehen davon, dass eure Scheibe einen völlig geilen Sound hat, der total zur Musik paßt, wie seid ihr auf eure Gäste Jape von To/Die/For und Michelle Darkness von End Of Green gekommen, alte Kontakte oder die passenden Leute für die Grundstimmung eurer Musik ?

Sascha:
Beides! Als Musiker schätzten wir die beiden schon bevor wir sie persönlich kannten. Als wir nach der letzten Scheibe tourten, lernten wir sie dann kennen. Auf der persönlichen Ebene kamen wir auch bestens klar und mit TO/DIE/FOR pflegen wir mittlerweile ein sehr enges, freundschaftliches Verhältnis. Wir besuchen uns öfter mal in den jeweiligen heimischen Hallen und feiern haha.

Ich finde die beiden haben eine verdammt geilen Job gemacht, mal abgesehen von ihren eigenen Bands!

FFM-Rock:
Wie sieht es in naher Zukunft mit Touren bei euch aus, was geplant oder schon was fest gezurrt, um den Fans das neue Material zu präsentieren ?

Sascha:
Derzeit sind einige Einzelshows bis zum Jahresende geplant. U. a. mit Lacrimas Profundere oder mit End of Green. Wir schauen uns momentan auch um, welche Tour für uns in Frage kommt, denn eine längere Reise ist definitiv angepeilt. Und an den Festivals für die nächste Saison feilen wir natürlich auch. Mal schauen was klappt. Es lohnt sich diesbezüglich jedenfalls immer, mal auf unserer Website vorbeizuschauen.

FFM-Rock:
Ich bin ein Freund von DVD’s, mit nun vier Scheibe könnte man doch darüber auch schon ein paar Gedanken verschwenden, wie sieht es da bei euch aus ?

Sascha:
Da wär ich auch ein Freund von haha. Ehrlich gesagt stand das bis jetzt noch nicht zur Debatte. Wir haben zwar Tonnen an Livematerial und Backstagesequenzen, doch das würde sich wohl eher für Bonusaktionen eignen. Wenn wir so was realisieren, dann muss es auch etwas Besonderes sein. Ideen haben wir zur Genüge, z. B. das Konzeptalbum auch visuell live umzusetzen, doch so was kostet natürlich ne Stange Geld.

FFM-Rock:
Mit Twilight habt ihr zudem einen starken Partner im Rücken, wie wird es nach "So Far From God..." weitergehen, ich hoffe doch mal steil bergauf, denn diese CD hat mich erst so richtig heiß auf euch gemacht.


Sascha:
An uns soll es nicht liegen. Wir sind auch sehr glücklich was Twilight betrifft. Die Leute dort machen einen fantastischen Job und man stärkt uns in allen Belangen den Rücken. Das war in der Vergangenheit mit anderen Partnern nicht immer so. Deshalb sehen wir das aktuelle Album auch als Neuanfang, Du bist ja nicht der Einzige der mit der Band zum ersten Mal in Kontakt kam, das sollten wir im Allgemeinen ändern, deshalb sind uns die Festivals auch wichtig, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

FFM-Rock:
Ich möchte mich nun auch schon wieder verabschieden und euch danken, dass ihr uns Zeit für uns genommen habt, laßt doch aber zum Schluß noch ein paar persönliche Worte euren Fans zukommen.


Sascha:
Wir können nur immer wieder betonen wie dankbar wir für die Unterstützung all unserer Supporter sind. Wer uns live irgendwo nach ner Show trifft, sollte was mit uns trinken hehe.

FFM-Rock:
Dann danke ich euch für das Interview und hoffe, euch mal bald zu sehen, da ich wirklich glaube, drei Alben von euch einfach verschlafen zu haben.


Sascha:
Wir danken Dir für das Interview. Die Möglichkeit sollte im November im Frankfurter Nachtleben gegeben sein. CU THERE!!!!

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