PERZONAL WAR

Verfasst von Peter Antons am 07. Dezember 2005.

Mailer
Interviewpartner: Sven Krautkrämer (b.)

Homepage:
www.perzonalwar.de

FFM-Rock:
Hallo und Gratulation zu eurem äußerst gut gelungenem Werk „When Times Turn Red“. Mit dieser CD löst ihr euch nun, meiner Meinung nach, von dem euch nachgesagten METALLICA Image. Wie seht ihr das selbst?

Sven:
Das sehen wir genauso! Uns gingen allmählich ehrlich gesagt die ganzen Metallica Vergleiche ziemlich auf den Senkel! Wir haben diesmal extra auf Phrasierungen und Endungen beim Gesang geachtet, um nicht schon wieder mit James Hetfield verglichen zu werden. Aber andererseits ist das halt nun mal Metties Stimme, und die klingt nun mal so ähnlich. Musikalisch sind wir aber meiner Meinung nach schon lange nicht mehr mit Metallica zu vergleichen.

FFM-Rock:
Warum ist die Farbe Rot so wichtig für dieses Album?

Sven:
Ich finde zum einen ist eindeutig ein roter Faden erkennbar, der sich durch die CD zieht - weil das Album unserer Meinung nach auch mehr wie aus einem „Guss“ wirkt ... aber der eigentliche Grund liegt in den Texten - Rot bedeutet neben Liebe auch Aggressivität und Gewalt, und das findet man heutzutage leider mehr denn je im Alltag – und darum geht es hauptsächlich auch in den Texten.
Außerdem ist Rot natürlich auch eine super Farbe für ein Cover, weil es im CD – Regal wunderbar auffällt, hehe :-)

FFM-Rock:
Welche Aussage wollt ihr mit diesem Output treffen?

Sven:
Wir wollen damit aussagen, dass die Menschen sich einfach mal mehr Gedanken über ihr Miteinander machen sollten – die Menschlichkeit fällt dem Egoismus und der Konsumgeilheit zum Opfer, und besonders die Kinder sind die Leidtragenden. Es wird sich einfach kaum noch gekümmert – und das kann auf die Dauer einfach nicht gut gehen, was ja z.B. die aktuelle Pisastudie wieder einmal mehr beweist ...
Na ja, wie dem auch sei, darüber kann man endlos diskutieren – wir wollten damit mal einen kleinen Denkanstoss geben und Platz für Interpretationen lassen.

FFM-Rock:
Wie verliefen die Arbeiten zum Album? Sprudelte es so aus euch heraus und ließ sich schnell eintüten oder gab es auch Schwierigkeiten?

Sven:
Es lief eigentlich alles wunderbar! Zuerst haben wir Demo – Songs aufgenommen und dabei alle Ideen gesammelt, die uns einfielen. Dem Metti sprudelten die Songs in der Tat nur so raus, die er dann mit dem Martin im Studio noch verfeinerte. Sascha und ich vervollständigten dann das Ganze und gaben den Aufnahmen dann noch das Fundament und die Feinheiten.

FFM-Rock:
Ihr seid ja momentan mit DEATHCHAIN, AFTER ALL, CANDLEMASS und DESTRUCTION auf Tour. Wie läuft das, wie versteht ihr euch untereinander und was kann bei euch live erleben?

Sven:
Es läuft weitgehend super – klar, ein paar Pannen gibt es wohl immer, aber das Verständnis unterhalb der Musiker ist super und alle sind echt super drauf.
Live geben wir IMMER 100 % und versuchen, die Power der CDs auch live gut rüberzubringen.
Wir lieben es live zu spielen und freuen uns ganz besonders, dem Publikum die neuen Songs zu präsentieren! Also ... macht Euch auf was gefasst !!

FFM-Rock:
Wer sind eure musikalischen Vorbilder, mit welcher Musik seid ihr selbst groß geworden?

Sven:
hmmm ...Vorbilder ... nun ich denke mal dass uns alle die Bay-Area Szene in den Neunzigern beeinflusst hat – Bands wie Testament, Forbidden, Sacred Reich ... außerdem sicherlich auch Bands wie Saxon, Van Halen, Iron Maiden usw.
Damit sind wir auch alle „groß geworden“, allerdings hat natürlich mittlerweile jeder von uns andere Vorbilder – ich höre mittlerweile überwiegend Jazz, elektro- und alternativ / emotionale Bands wie Art Tatum, Ben Webster, Aphex Twin, Oceansize, Botch usw., Martin ist eher der Hardcore – Typ und hört von Korn bis Hatebreed alles, Sascha steht auf Bands wie Opeth & Tea Party und Metti zieht es immer wieder zu dem eher klassischen Metal wie Judas Priest, Saxon und Konsorten.
Allerdings finden wir immer wieder Bands, die uns allen gut gefallen.

FFM-Rock:
Was habt ihr noch vor? Gibt es noch irgendwelche Ziele, die ihr unbedingt erreichen wollt?

Sven:
... Auf Festivals spielen, mehr durch die Gegend touren, damit jeder auf der Welt unsere Mucke kennen lernt – na ja, da arbeiten wir jedenfalls gerade dran J

FFM-Rock:
Wie sieht euer Privatleben aus? Könnt ihr von der Musik leben oder müsst ihr nebenbei noch malochen? Wenn ja, wie kriegt man das alles unter einen Hut?

Sven:
Nein, von der Musik leben können wir leider nicht, denn alles muss ja auch erst mal wieder bezahlt werden – die CD–Produktionen, die Touren, Videodrehs usw. – und das müssen wir natürlich alles erst mal mit den CD–Verkäufen wieder reinbekommen. Sicher wäre das ein Traum, eines Tages davon leben zu können – aber wer weiß, vielleicht überholen wir ja sogar Robbie Williams mit unserem neuen Album, höhö...
Also jeder von uns hat einen festen Job, aber wir nutzen fast unsere gesamte Freizeit für die Band – denn von nichts kommt halt nichts, da steckt schon eine Menge Arbeit hinter. Da kommen Freundschaften durchaus mal zu kurz :-(

FFM-Rock:
Eins würde mich noch interessieren. Was waren die rechtlichen Gründe, wegen denen ihr euch umbenannt habt?

Sven:
Wir waren damals mit der CD „New Time Chaos“ bei B-Mind – Records unter Vertrag – aber da wir einfach mit dem Label nicht mehr zufrieden waren, mussten wir uns etwas einfallen lassen, um aus dem Vertrag auszusteigen. Also lösten wir uns kurzerhand auf und formierten uns unter anderem Namen erneut.

FFM-Rock:
Zum Abschluss habt ihr jetzt noch die Möglichkeit, ein kleines Statement an all eure Fans und die, die es noch werden wollen, loszuwerden.

Sven:
Kauft unser neues Album und besucht unsere Konzerte, wenn ihr Bock auf Metal mit Eiern habt ;-)
Auf unserer Seite www.perzonalwar.de findet ihr immer die aktuellen Live – Termine sowie lustige Bilder und Videos – also alles was das Metal – Herz begehrt !

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Peter von FFM-Rock