BLACK DESTINY
Phoner vom 28.04.05
Interviewpartner: Michael Seifert (voc.)
Homepage:
www.black-destiny.de
F-R:
Hi Micha. Viele werden überrascht sein, dass die Rebellion-Frontröhre auch noch mit ihrer Stimmgewalt bei der Band Black Destiny die Tonträger veredelt. Stelle doch bitte mal deine zweite Band denen vor, die euch noch nicht kennen.
Micha:
Die Band Black Destiny besteht seit 1992 in der Urbesetzung. Ich bin allerdings erst seit 1998 dabei. Man kann sagen, dass die grobe Besetzung seit 1998 so steht. Der Drummer hat gewechselt. Das ist jetzt der Sebastian. Er ist, glaube ich, seit 3 oder 4 Jahren dabei. Jetzt haben wir gerade einen neuen Gitarristen bekommen. Das ist der Oliver Siemens. Sven Sievering, unser Rhytmusgitarrist, der die letzte Platte noch mit eingespielt hat, ist nicht mehr dabei. Wir haben im Jahr 2000 eine CD über Iron Glory released. Das war sozusagen unser Einstieg, was das Ganze labelmäßig angeht. Das hatte sich im Laufe der Jahre aber wieder zerschlagen. Man kennt ja das alte Problem, dass man einiges an CDs verkaufen muss, damit so etwas Fortbestand hat und das war wohl bei uns nicht so gegeben. Deswegen hat man sich dann wieder getrennt. Es war natürlich jetzt auch nicht so ein super Vertrag, sondern ein ganz guter Anfang. Wir würden natürlich jetzt auch gerne sehen, dass wir ein bisschen was Größeres finden, ein bisschen mehr Unterstützung bekommen und auch live die Möglichkeit haben, als Supports mitzugehen oder vielleicht auch selbst mal eine kleine Tour zu machen. Das kommt jetzt halt drauf an, wie’s weitergeht.
F-R:
Aus eurer Bandhistorie geht hervor, dass ihr, wie viele andere „Undergroundler“ auch, mit stetigen Line Up Wechseln zu kämpfen hattet. Du hast gerade den kürzlichen Besetzungswechsel angesprochen. Ist die jetzige Besetzung so gefestigt, um den Angriff nach weiter oben zu starten?
Micha:
Auf jeden Fall. Ich denke, dass wir jetzt eine Besetzung haben mit Leuten, die auf der einen Seite persönlich sehr gut miteinander klarkommen und auf der anderen Seite auch musikalisch sehr gut zusammenspielen. Ich bin guter Dinge, dass das jetzt eine feste Besetzung ist auf lange Sicht.
F-R:
Du selbst bist jetzt seit 1998 bei Black Destiny und hast jetzt dort ein Demo und zwei Alben eingesungen, wovon ich selbst jetzt nur das aktuelle „In Neo Noir“ kenne, was ihr in Eigenproduktion aufgenommen habt und auch selbst vertreibt. Wieso habt ihr nach eurem Zweitwerk „Black is where our hearts belong“ keinen neuen Plattenvertrag ergattern können?
Micha:
Ja, wie das halt so ist ... Wenn man einen Deal verliert, dann ist man natürlich erst mal ein bisschen frustriert und versucht sich erst mal wieder ein bisschen auf das zu besinnen, was man halt machen will. Dann kommen einige Besetzungswechsel wieder dazu, was einen dann zeitlich auch wieder zurückwirft. Ich denke, das ist normal, dass man mit einem Status, wie wir ihn haben, hin und wieder mit solchen Problemen zu kämpfen hat. Das ist immer ein bisschen schade, weil einen das dann immer um 1-2 Jahre zurückwirft. Deswegen hat es jetzt auch ungefähr 4 Jahre gedauert, bis wir dann letztes Jahr wieder eine CD aufgenommen haben. Wir hätten das natürlich gerne mit einem Label gemacht und haben uns auch mit diversen Promos beworben. Aber wie man ja heutzutage weiß, ist das nicht ganz so einfach, da was an den Start zu bekommen. Wie gesagt: wir wollen natürlich auch nicht wieder nur so einen Deal haben, wo wir praktisch etwas Geld bekommen, um eine CD aufzunehmen und dann nichts weiter passiert. Das bringt dann irgendwie keinen weiter. Das Label nicht und auch die Band im Prinzip nicht. Deswegen haben wir uns entschlossen, das Ding, weil es einfach an der Zeit war und weil wir das Material zusammen hatten, erst mal selbst zu veröffentlichen und Rezensionen und Resonanzen abzuwarten und dann natürlich auch wieder an die Labels heranzutreten und zu sehen, ob sich da jetzt was machen lässt.
F-R:
Langfristig gesehen dürften Black Destiny deine Dienste bei Rebellion doch für eine Labelsuche ein festes Fundament bilden oder siehst Du das anders!?
Micha:
Bisher war es so, dass es nicht unbedingt so viel ausgemacht hat. Das ist schwer zu sagen – ich weiß nicht, wie die Labels da vorgehen. Sicher wird es manche geben, die sagen: „O.K., der singt bei Rebellion ...“ Auf der anderen Seite muss man natürlich auch sehen, dass die Musik von Rebellion und Black Destiny jetzt doch schon sehr unterschiedlich ist. Von daher weiß ich nicht, ob man das unbedingt als Referenz sehen kann.
F-R:
Das ist eine gute Überleitung. Kommen wir mal zu eurer Musikrichtung. Stimmst du mir zu, dass ihr gar nicht so leicht zu „schubladisieren“ seid? „Melodischer Power Metal mit starken Thrash Einflüssen“ würde ich es jetzt mal kurz umreißen. Also ein Genre, in dem es viel, aber auch jede Menge zweitklassige Konkurrenz gibt, die ihr gerade mit diesem Album locker an die Wand spielt.
Micha:
Zu der musikalischen Bandbreite würde ich erst mal sagen, dass das durchaus gewollt ist, nicht so wirklich in eine Schublade gesteckt werden zu können. Das sagen wahrscheinlich viele Bands, aber bei uns ist es so, dass auch der musikalische Geschmack der Bandmitglieder durchaus vielfältig ist. D. h. das geht von ganz normalen Hardrock-Sachen über Heavy Metal, über Black Metal, über Thrash Metal, Death Metal ... bei uns ist eigentlich alles vertreten. Und wir haben auch einfach nicht nur diese Vorgabe, dass wir sagen: „So und so ... das muss jetzt ein True Metal Album oder eine True Metal Band sein“ Das kann auch irgendwie etwas ganz anderes werden. Wir lassen da unseren Inspirationen freien Lauf und gucken, wo uns das Ganze hinführt. Natürlich ist es in der Basis schon Power Metal, würde ich sagen. Aber wir versuchen gezielt, auch andere Einflüsse mit einzubringen, um auch moderner zu sein und nicht als „Retro-Band“ durchzugehen, die jetzt nur die 80er-Jahre kopiert oder so. Damals gab es natürlich auch schon sehr viele gute Metal-Scheiben. Es wäre Quatsch, da jetzt diese Schiene weiterzufahren, denn besser kann man’s im Prinzip nicht machen ... Bands wie Maiden oder Iced Earth oder andere Sachen ... Deswegen ist unsere Überlegung, einfach zu sagen: „O.K., wir kombinieren einfach ein paar Sachen und schauen mal, wie das bei den Leuten ankommt und wie das so abgeht.“
F-R:
Du hast jetzt schon mal zwei Bandnamen angesprochen. Eine Aussage, die bei CD-Reviews immer mal wieder auftaucht, sind bekannte Bands, mit denen man verglichen wird. Welche würdest du da am ehesten sehen, die man mit euch vergleichen kann?
Micha:
Es ist ganz schwer, das selbst zu beurteilen. Meiner Erfahrung nach versuchen die Leute natürlich immer, dich in eine Schublade zu stecken, was sie auch meistens machen. Bei uns fällt oft der Name „Iced Earth“, alte „Iced Earth“, alte „Nevermore“ oder „Sanctuary“ oder so was. Ich kann da im Prinzip mit leben, obwohl es natürlich auch Nachteile hat, wenn man so verglichen wird. Wir wollen halt nicht als Kopie von irgendeiner Band gelten. Deswegen ist es mir am liebsten, wenn man sagt: „Das klingt nach etwas Neuem – das ist Black Destiny!“ Früher hat man sich natürlich gefreut. Wenn man anfängt, Musik zu machen, dann freut man sich natürlich, wenn solche Vergleiche kommen: „Mensch, du singst ja wie Matthew Barlow“ oder „Du singst ja ein bisschen wie Bruce Dickinson“ oder so ... da freut man sich natürlich drüber. Aber im Laufe der Jahre haben wir halt gelernt, dass es auch Nachteile mit sich zieht, dass dann auch viele ankommen und sagen: „Das ist ja eine Kopie von der und der Band ...“ Man selbst sieht das dann gar nicht so, aber die Leute wollen dich halt immer irgendwie gerne in irgendeine Schublade reinpacken und dich vergleichen.
F-R:
Bleiben wir doch mal kurz bei dem aktuellen Album „In Neo Noir“. Wer schreibt bei euch die Lyrics und wer die Musik?
Micha:
Die Musik stammt, würde ich sagen, zu 80 % von unserem Leadgitarristen Tim Funke. Die Lyrics schreibe ich zu 95 %. Ich glaube, auf der „In Neo Noir“ ist ein Song drauf, bei dem wir uns die Lyrics geteilt haben. Da habe ich mit Kevin, unserem Basser, etwas kooperiert. Das ist der Song „Red Angel“. Ansonsten schreibe ich eigentlich die Lyrics.
F-R:
Achim Köhler hat das Album gemastert. Wo habt ihr es produziert?
Micha:
Wir haben das hier in Osnabrück produziert – in einem damals noch kleineren Studio mit dem Namen „Docmasound“. Das hat sich ganz gut getroffen, weil derjenige, mit dem wir das gemacht haben, das war der Matthias Lohmüller, sich bestens in unsere Musik integriert hat. Ich will jetzt nicht sagen als Produzent, aber er hat es gut rübergebracht, so wie wir das auch wollten. Das war sozusagen die erste CD, bei der wir wirklich mit dem Endresultat sehr zufrieden waren. Das ist ein gutes Studio hier und wir werden auch in Zukunft, denke ich mal, mit dem Matthias weiterarbeiten, da das sehr gut geklappt hat. Er hat sich mittlerweile ein bisschen vergrößert. Ja, es ist sehr gut geworden, würde ich sagen.
F-R:
Wie war es bei Achim Köhler?
Micha:
Ich selbst war nicht da. Ich weiß gar nicht, ob jemand von uns da war. Wir haben damals schon die „Black is where our hearts belond“ da gemischt und gemastert. Ich glaube, das war noch Sven Sievering, unser alter Rhythmiugitarrist, der da runtergefahren ist ... Ich sage mal: Der Name sagt schon was aus und er macht auch seine Job so, wie man es von jemanden erwartet, der einen gewissen Bekanntheitsstatus hat. Wobei man da wirklich sagen muss, dass der Hauptsound schon beim Mix entstanden ist und beim Mastern in erster Linie das Ganze nur noch angeglichen wurde. Wenn man das jetzt vergleicht, den Mix, den ich vorher gehört habe, und das Gemasterte, dann erkennt man nicht so einen riesengroßen Unterschied. Aber es ist auf jeden Fall das Beste, was wir hätten erreichen können – soundmäßig – mit den Mitteln, die wir hatten und auch mit dem Studio, was wir zur Verfügung hatten. Ich denke, wir haben das Optimale, so gut es geht, herausgeholt.
F-R:
Kommen wir jetzt mal zu euren Live-Aktivitäten. Ihr habt im März diesen Jahres auch an dem „Emergenza“ - Festival teilgenommen. Viele sehen diesen Contest als reine Abzocke an. Wie siehst du das selbst?
Micha:
Ich muss zu unserer Schande gestehen, dass wir nicht dran teilgenommen haben. Wir hätten daran teilgenommen, aber kurz vorher ist unser Leadgitarrist Tim erkrankt, d. h. dass wir einen Tag vorher das Ganze abblasen mussten. Ansonsten man muss einen gewissen Obolus bezahlen, um in diese ganze Sache mit rein zu geraten. Ich war auch am Anfang skeptisch, ob das irgendwie einen Nutzen für uns hat, aber wir haben uns einfach gesagt: „Jetzt probieren wir es mal aus.“ Ich bin aber auch nicht so traurig darüber, dass das jetzt nicht geklappt hat, im Nachhinein.
F-R:
Wie sieht es sonst so im Allgemeinen für Black Destiny mit Live Shows aus? Ihr spielt mit dem „Metal-Bash“ und dem „Swordbrothers“ demnächst kleinere Festivals. Wie viele Shows habt ihr im Allgemeinen im Jahr?
Micha:
Es hält sich bei uns immer relativ in Grenzen. Wir hatten natürlich auch schon eine Zeit, wo wir relativ oft in irgendwelchen kleinen Jugendzentren gespielt haben. Wir haben uns zu der neuen CD einfach mal überlegt: Wir gucken jetzt mal, wo wirklich Interesse ist, wo wir uns nicht bewerben, sondern dann an uns herangetreten wird und gesagt wird: „Hey, wir möchten euch gerne bei uns auf dem Festival haben oder mit euch zusammenspielen!“ Wir haben einfach erst mal abgewartet, wer da auf uns zukommt und bisher war es eigentlich ganz lustig. Wir haben vor zwei Wochen auf dem „Metal Inferno“ in Paderborn gespielt, was auch sehr angenehm war. Ich denke, es ist für uns nicht mehr so wichtig, die Masse an Auftritten zu haben, sondern eher, sich die Rosinen ein bisschen herauszupicken (lacht). Wir würden natürlich öfter spielen, aber es ist oft nicht so einfach, gute Sachen zu finden, wo man auch ein bisschen Geld zumindest bekommt. Wir spielen die meisten Konzerte für Spritgeld und wir wollen natürlich jetzt in Zukunft auch sehen, dass wir eine kleinen Zuverdienst mit hineinbringen können (lacht).
F-R:
Ich gehe mal davon aus, dass deine Priorität bei Rebellion liegt. Denkst du, dass die musikalische Zukunft von Black Destiny dadurch negativ beeinflusst werden könnte?
Micha:
Priorität zu setzen, ist da gar nicht so einfach! Rebellion ist mit Sicherheit eine Band, die sehr professionell ist. Auf der anderen Seite bin ich natürlich schreiberisch bei Rebellion nicht so sehr beansprucht. Deswegen habe ich natürlich auch Interesse an Black Destiny, weil ich mich da auch zu 100 % einbringen kann. Mir sind beide Bands sehr wichtig, muss ich sagen. Ich würde Black Destiny auf keinen Fall aufgeben. Sicher, wenn es da mal Probleme geben würde, aber bisher konnte ich das immer ganz gut miteinander vereinbaren, dann würde es sicherlich immer irgendwelche Möglichkeiten geben, dass man sagt, man lässt die eine Sache für einen Moment ruhen und konzentriert sich dann mehr auf die andere Sache. Ich denke, das ist der beste Weg. Mir sind beide Bands, wie gesagt, sehr wichtig. Ich kann da jetzt nicht sagen, dass ich Black Destiny dann in den Wind schießen würde, wenn es mit Rebellion richtig nach vorne gehen würde. Dafür ist es mir das Ganz einfach zu schade. Ich denke, da ist eine Menge Potential in der Musik und es macht mir einfach sehr viel Spaß, diese Musik zu machen und auch mit den Leuten komme ich sehr gut aus. Deswegen würde ich da nicht so einfach sagen: „So, tschüß Jungs ...!“
F-R:
Mit dieser Frage möchte ich jetzt mal kurz auf deine stimmliche Bandbreite eingehen. Bei Rebellion klingst du wesentlich rauer und tiefer als bei Black Destiny. Nimmst du eigentlich Gesangsunterricht oder wie bekommst du das hin? Kreide wirst du ja bestimmt nicht fressen?!
Micha:
(lacht) Ich würde sagen: Bei Black Destiny klinge ich so, wie ich selbst klingen möchte oder wie ich klinge, ohne dass jetzt andere mir einen Input geben und sagen: „Sing das mal so oder sing das mal so“. Ich singe bei Black Destiny einfach frei von der Leber weg, ohne mir da groß Gedanken drüber zu machen, ob das jetzt eine große Bandbreite ist oder eine kleine Bandbreite. Ich denke sogar, dass ich sogar ein bisschen abwechslungsreicher bei Black Destiny singe. Auf der anderen Seite ist mein Gesang bei Rebellion eben auch schon so eine Art Trademark geworden. Ich finde es interessant, weil ich dadurch natürlich meine musikalischen bzw. meine gesanglichen Fertigkeiten in mehrere Richtungen ausbauen kann, dass ich in beiden Bands nicht unbedingt gleich klinge. Ich denke, das wäre langweilig, auch für die Leute, die es dann hören, wenn ein Sänger in zwei Bands total gleich klingt, dann brauche ich nicht zwei Bands machen. Das ist dann natürlich auch meine Intension, zu sagen: „O.K., bei Black Destiny, da kann ich mich einfach mal richtig schön frei auslassen und einfach mal Dinge machen, die mir selbst gut gefallen.
F-R:
Die Frage muss einfach mal sein. Welche Erwartungen stellst du für dich selbst an das in Kürze erscheinende 3. Album von Rebellion “Sagas Of Iceland“? Näher will ich jetzt auch gar nicht auf das Album eingehen, da ich in Kürze dazu mit Uwe Lulis ja auch noch ein ausführliches Interview habe.
Micha:
Ich denke, dass wir uns diesmal besonders viel Mühe gegeben haben und dass das Ganze sehr kompakt rüberkommt, auch optisch gut rüberkommt. Wir haben uns auch diesmal sehr viel Mühe mit dem Cover gegeben. Ich bin eigentlich guter Dinge, dass das auch Früchte tragen wird. Ich habe jetzt natürlich auch noch keine Rezensionen oder Reviews gelesen. Ich weiß nicht, ob es da schon viel gibt. Aber ich denke schon, dass wir mit dieser Platte einen Schritt nach vorne gehen.
F-R:
Und tourmäßig, da habe ich ja schon was anklingen hören?!
Micha:
Ich denke, wir arbeiten darauf hin, dass wir eine kleine eigene Tour machen können. Wie und in welcher Form, da habe ich noch keine genauen Informationen. Da kann ich noch nicht so sehr viel dazu sagen. Wir sind jetzt zweimal als Supports bei zwei großen deutschen Bands mitgefahren und wir wollen einfach auch keine reine Support-Band sein. Wir wollen irgendwann auch mal den Schritt wagen, auch selbst auf Tour zu gehen und wenn wir dann vor 60, 70, 80 Leuten spielen, das wäre uns dann auch egal. Ich denke, das muss man einfach mal machen, um nicht in diese Support-Lethargie zu verfallen und dann mal aufzuspringen und nicht wirklich vor den Leuten zu spielen, die dann auch wegen dir zum Konzert gehen.
F-R:
Jetzt kommt die obligatorische Frage, die jeder im Interview gestellt bekommt. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde? Da darfst du dir jetzt die Band auch aussuchen.
Micha:
(lacht) Zu Rebellion fällt mir da ein: Spanien 2003, „Metalmania“-Festival, wo ich mich einmal richtig schön auf die Klappe gelegt habe auf der Bühne, weil es sehr rutschig war. Das war bestimmt für’s Publikum sehr amüsant (lacht), für mich auch, bis auf den blauen Fleck, den ich danach hatte,..
Ansonsten: Black Destiny ... das sind so die üblichen Sachen: Dass man wie ein Berserker auf die Bühne kommt und das Mikrophon geht nicht oder der Stecker fliegt ab (lacht) ... alles so die Kleinigkeiten, bei denen man sich im ersten Moment natürlich denkt: „Oh Gott, was machst du hier?!“, aber dann im Nachhinein nicht so schlimm ist.
Sonst fällt mir da jetzt gar nicht so sehr viel ein.
F-R:
Das reicht ja schon.
So, dann machen wir’s unserer Sylvi nicht so lang beim Abschreiben – schönen Gruß Sylvi – (Anm. Sylvi: Sehr nett, aber dieses Interview hätte gerne noch weiter gehen können. War sehr angenehm zu schreiben, vor allem wegen der deutlichen und gewählten Aussprache! Kommt nicht immer vor. So, das musste auch mal gesagt werden!!!)
Kommen wir mal zum Schluss. Mache doch mal mit deinen eigenen Worten unseren Lesern Black Destiny schmackhaft. Mich habt ihr musikalisch ja schon mehr als überzeugt! Und jetzt liegt es an dir, unsere Leserschaft auch zu überzeugen.
Micha:
Ich sage jetzt einfach mal: Wer Lust hat auf guten, harten Power Metal ohne wässrige Melodien, mit verschiedenen anderen Einflüssen wie z. B. Blast Beats oder auch mal eine schöne Schraddel-Passage, wie es in all dem Thrash üblich ist, wer einfach mal Lust hat, den Power Metal wieder einmal ein bisschen in die Richtung zu rücken, wo er eigentlich hingehört, nämlich in die richtig harte Metal-Schiene, dann kann ich ihm also unsere Band nur empfehlen.
F-R:
... und derjenige muss dann in der Region Osnabrück die Augen aufhalten ...
Micha:
Das wäre natürlich schön. Wir freuen uns über jeden Besuch auf unseren Konzerten, das ist ganz klar. Wir sind dann auch immer noch zu persönlichen Gesprächen mit viel Bier bereit, das kriegen wir alles hin (lacht).
F-R:
Dann danke ich dir für das Interview. Alles Gute für die Zukunft – und damit meine ich beide Bands!
Mike von FFM-Rock
© Foto 2005 Mike Langer