DOPPELBOCK
Mailer vom 18.05.21
Interviewpartner: Bruno (voc., git.; 2. v. re.)
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DOPPELBOCK
FFM-Rock:
Moin Bruno, da agiert eine talentierte Band seit einigen Jahren in meiner unmittelbaren Nachbarschaft, und ich bekomme das nur zufällig durch die Veröffentlichung eures Debütalbums „So Schön“ mit. Egal, besser spät als nie. Bevor wir hier näher auf eure Musik eingehen, stelle doch bitte DOPPELBOCK und eure Historie zunächst einmal vor.
Bruno:
Wir (Klaus, Marco, Tom und ich) sind DOPPELBOCK. Gegründet haben wir uns im Jahre 2014 in Gelnhausen. Nach einer längeren musikalischen Findungsphase haben wir uns schließlich Anfang 2019 dazu entschlossen, die Sache etwas „ernster anzugehen“. Ende Mai wird dann das angesprochene Debütalbum erscheinen und sobald es die Situation wieder zulässt, geht’s wieder rauf auf die Bühne.
FFM-Rock:
Beschäftigt man sich näher mit eurer Musik stellt man schnell fest, dass ihr mehrere Stilrichtungen vereint, in Deutsch singt und das Akkordeon ein Hauptbestandteil eurer Instrumentierung ist. Beschreibe doch bitte mal eure musikalische Ausrichtung und in welches Musikgenre ihr euch überhaupt einordnet.
Bruno:
Tja, das ist die Frage aller Fragen. Die wurde uns jetzt mittlerweile so oft gestellt und dennoch haben wir keine passende Antwort darauf. Es fällt uns einfach schwer, unsere Musik in ein bestehendes Genre einzuordnen, weil wir uns nirgends zu 100% sehen. Aus diesem Grund vermeiden wir es mittlerweile, das Ganze „in eine Schublade“ zu stecken und empfehlen jedem, einfach mal reinzuhören und sich sein eigenes Bild zu machen.
FFM-Rock:
Rein optisch betrachtet schaut ihr alle noch recht jung aus, wodurch sich die Frage förmlich aufdrängt, wie zum Geier seid ihr darauf gekommen, ein eher altertümliches Instrument wie das Akkordeon in eure Musik mit einzubauen und dieses sodann neben der Gitarre auch noch als bestimmenden Bestandteil in euren Songs einzusetzen?
Bruno:
Das nehme ich jetzt mal als Kompliment auf. Ja, die Frage ist berechtigt. Wir haben, wie bereits erwähnt, viel experimentiert zu Beginn unserer musikalischen Laufbahn. So hat unser Akkordeonspieler (Anm. Red.: Marco) zu Beginn auch Gitarre gespielt. Das war uns aber alles „zu langweilig“. Wir wollten etwas machen, was es in dieser Form noch nicht gab. Als wir dann ein Akkordeon in die Hände bekommen und zum Spaß es mal mit zur Probe genommen haben war klar: Wir haben gefunden, was wir gesucht haben.
FFM-Rock:
Sprechen wir nun über das Debüt „So Schön“. Was erwartet den Musikfan auf und mit diesem Album?
Bruno:
Abwechslungsreiche Songs. Von der ruhigen Ballade bis zum Hard-Rock-Brecher und von deprimierend bis motivierend enthält diese Platte so ziemlich alles. Gleichzeitig haben wir darauf geachtet, dass alle Lieder einen gewissen Wiedererkennungswert haben und nach DOPPELBOCK klingen, damit sich ein geschlossenes Bild ergibt.
FFM-Rock:
Ich persönlich finde eure lyrische Umsetzung sehr gelungen. Erzähle doch bitte mal, um was es sich inhaltlich in euren Texten dreht und wie ihr beim Songwriting die Umsetzung dazu von der Idee bis hin zum finalen Punkt angeht?
Bruno:
Danke dafür. Vorneweg muss ich offen gestehen, dass ich äußerst ungern über die Motivationen und Inhalte unserer Lieder spreche. Ich für meinen Teil finde es am interessantesten, wenn der Hörer selbst noch etwas Interpretationsspielraum hat, worum es eigentlich geht. So kann dasselbe Lied für zwei Personen eine völlig unterschiedliche Bedeutung haben. Vom Ablauf ist es eigentlich so, dass ich alle Lieder schreibe und den anderen Jungs vorstelle. Die Nummern, die dann nicht kaputt geredet wurden, arbeiten wir so lange aus, bis wir der Meinung sind, dass sie funktionieren.
Das kann wie bei unserer aktuellen Single „Auf die Knie“ auch mal über zwei Jahre dauern.
FFM-Rock:
Das Thema Film oder Video ist aktuell wieder ein gern gewähltes Medium, um ein neues Album vorzustellen. Ihr nutzt dieses Werkzeug aktuell eindrucksvoll aus. Erzähl doch bitte mal etwas über die Storyboards und die Umsetzungen zu den Videos „Fürst der Welt“ und „Schatten“.
Bruno:
Wir haben auch hier probiert wieder etwas zu machen, was es vorher noch nicht gab. Umgesetzt haben wir das Ganze mit einer befreundeten Filmfirma aus Gelnhausen. Die Jungs von Peal. die wissen, wie man eine Kamera bedient. Das kann man nicht leugnen. Im „Schatten“-Video räumen wir mit den vergangenen Tagen und Erinnerungen auf, egal welcher Art. Beim „Fürst der Welt“-Video geht es tatsächlich kaum um uns. Eher um eine tragische Liebesgeschichte, die in diesem Video ziemlich ungefiltert von ihren hellen und dunklen Seiten gezeigt wird.
FFM-Rock:
Einen weiteren Song möchte ich an dieser Stelle als Lokalpatriot explizit mal ansprechen. Mit „Wandersmann“, seit über zwei Dekaden eigentlich eines der Songhighlights der Band PROTZ, die ganz in eurer Nähe ansässig ist, vertont ihr dieses Volkslied ebenfalls für euch und kommuniziert es gleich mit einem recht coolen Video. Was war der für euch ausschlaggebende Grund, diesen Song mit auf das Album zu nehmen?
Bruno:
Das hat Tradition bei uns. Schon im Jahre 2018 haben wir einem alten Klassiker „Wir lagen vor Madagaskar“ neues Leben eingehaucht. Dies ist immer noch ein Dauerbrenner auf jedem Konzert. Aus dieser Motivation heraus entstand der „Wandersmann“.
FFM-Rock:
Müsste ich jetzt einen Song aus eurem Debüt „So schön“ als Anspieltipp nennen, wäre das ohne Umschweife „Fürst der Welt“. Welche, sagen wir mal, zwei Stücke würdest du hierzu empfehlen und erkläre bitte auch gleich mal warum?
Bruno:
„Fürst der Welt“ und „Auf die Knie“. Diese Lieder zeigen kurz gesagt, worum es sich bei DOPPELBOCK dreht.
FFM-Rock:
Auch wenn seit Monaten keine Konzerte mehr stattfanden, aber irgendetwas in dieser Richtung gibt es immer. Wie all meine Interviewpartner bekommst auch du die Pleiten, Pech und Pannen-Frage gestellt. Kannst du bitte mal eine Anekdote, am besten natürlich unveröffentlicht, von einem Konzert oder aus dem Proberaum zum Besten geben?
Bruno:
Oh Gott… Die meisten Erlebnisse haben schon Gründe, warum sie unveröffentlicht sind. Aber von: -Erster Ton vor tobender Menge und der Bass geht nicht und es gibt keinen Ersatzbass-über -rückwärts von der Bühne fallen- bis hinzu -unser Banner vor 2000 Mann falschrum hochziehen und keiner merkt es- ist schon so einiges passiert. Das Gute ist, meistens kann man sagen: „Das war alles so geplant“ oder „das gehört zur Show“. Man muss nur überzeugend sein.
FFM-Rock:
So, dann sind wir auch schon am Ende der Fragerei. Zum Schluss bitte noch einige persönliche Worte an unsere Leser und eure Fans.
Bruno:
Erst einmal Danke fürs Interview von unserer Seite und danke an alle, die es bis hier gelesen haben.
Wir freuen uns über jeden Support und hoffen, dass wir uns bald alle wieder in Präsenz auf dem nächsten Konzert sehen können.
Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock Foto by DOPPELBOCK