OVERSENSE

09 Oversense Inti Marco

Mailer vom 18.09.21
Interviewpartner: Marco "Vau" Volpert (b.)

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OVERSENSE

FFM-Rock:
Moin Marco, meinen Glückwunsch zum neuen Album „Egomania”. Ich kann mir gut vorstellen, dass euch viele als Band vermutlich noch gar nicht so richtig auf dem Schirm haben. Was kannst du uns zur Bio von OVERSENSE zum Einstieg in Interview hier alles erzählen?

Marco:
Unsere Band besteht aus Danny (Gesang & Gitarre), Jassy (Gitarre), Paddl (Drums) und mir am Bass. Danny, Paddl und ich kennen uns schon seit der Schulzeit und wir haben bereits früher in der Schulband zusammengespielt. Angefangen hat alles 2012 als Studioprojekt. Danny hatte eigene Songideen und einen Drummer gesucht, mit der er die Songs zusammen einspielen kann. Wir waren uns ziemlich schnell einig, dass wir die Songs auch gerne live spielen möchten und haben dann nach anderen Musikern gesucht. Wir Jungs kommen alle aus der Nähe von Würzburg. Jassy ist seit 2017 mit an Bord und wohnt in Darmstadt. Ich würde unsere Musik als Modern Melodic Metal bezeichnen. Eine Mischung aus verschiedenen Musikstilen, die wir persönlich cool finden und gerne spielen. Unsere Songs zeichnen sich meiner Meinung nach sehr durch den melodischen Gesang und die eingängigen Riffs aus. Diese versuchen wir dann mit der nötigen Härte kraftvoll zu verbinden.

FFM-Rock:
Aus meinem familiären Umfeld ist mir zumindest der Name eurer Gitarristin Jasmin „Jassy J.“ Pabst bekannt. Sie ist auf YouTube auch keine Unbekannte. Erkläre doch bitte mal unserer Leserschaft was es damit auf sich hat und wie ihr als Band Jassy ins Boot geholt habt.

Marco:
Jassy hat sich über die Plattform YouTube über die letzten 10 Jahre eine Fanbase von ca. 275.000 Abonnenten durch Ihr Gitarrenspiel erarbeitet. Wir haben damals Verstärkung gesucht, um unsere Musik, mit noch einer Gitarre mehr, live besser performen zu können. Nach einem jährlichen Besuch beim Wacken Open Air haben wir dann Jassy über YouTube und Ihren Backstage Pro Account gefunden, sie zu einer Probe eingeladen, und ab da hat dann alles gepasst. ?

FFM-Rock:
Zwischen eurem Debütalbum „Storyteller“ und seinem Nachfolger „Egomania“ liegen vier Jahre. Welchen Umständen ist diese lange Zeitspanne geschuldet und wie hat sich das musikalisch aufs neue Album ausgewirkt?

Marco:
Eigentlich haben die Aufnahmen schon 2018 begonnen, bereits 2019 war der Mix der Platte fast durch. Jedoch hat auch uns die Corona-Pandemie da einen ziemlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Neue Musik zu releasen ohne in der Lage zu sein, diese auch unseren Fans live zu präsentieren, war für uns erstmal keine wirkliche Option. Nachdem Ende 2020 das böse C-Thema jedoch immer noch so präsent war, entschieden wir uns mit einer Crowdfunding-Kampagne doch in die Vollen zu gehen. Letztendlich scheint das aber zeitlich aufzugehen, da die Live-Branche allen Anschein nach ja endlich wieder eine Perspektive bekommt und die Platte nun jetzt gerade am 17. September erschienen ist.

FFM-Rock:
Eins muss man euch lassen, ihr seid keine Band von der Stange. Euch in eine passende Genre-Schublade zu stecken ist schier unmöglich, da ihr sehr breit gefächert mit den Facetten des Metal und sogar des Rock-Bereichs spielt. Ist das bewusst so gestaltet oder ergibt sich das z. B. aus unterschiedlichen musikalischen Vorlieben der Songwriter?

Marco:
Tatsächlich ist das Einsortieren in eine Genre-Schublade für uns schon immer schwierig gewesen. Deshalb traf die Bezeichnung ‘Modern Melodic Metal’ für uns am besten zu. Denn letztlich kommen die Einflüsse für meine Grundideen als Songwriter schon primär aus der klassischen, melodischen Heavy-, Powermetal- und Rock-Richtung. Diese ergänzen wir beim gemeinsamen Arrangieren der Songs jedoch durch diverse modernere Einflüsse. Bands aus alternativen Metal-Genres oder Metalcore-Acts waren für die drei Bandmitglieder Danny, Paddl und mich prägende Einflüsse und auch aktuell stehen wir alle sehr auf neue Metal-Acts, wie bspw. ARCHITECTS, AVENGED SEVENFOLD, ESKIMO CALLBOY und mehr.

FFM-Rock:
Ein kurzes Statement bitte zu den Inhalten eurer Texte. Welche Themen verarbeitet ihr im Allgemeinen in euren Songs aktuell und war das auf dem Debüt auch schon so?

Marco:
Es gab beim Schreiben der Songs zwar zunächst kein übergreifendes Konzept, jedoch hat sich beim Texten herausgestellt, dass das die Songs auf „Egomania“ nahezu allesamt menschliche Gefühle und Eigenheiten, Süchte, Gier, Intoleranz und Narzissmus behandeln und der Gesellschaft damit schon so ein wenig ‘den Spiegel vorhalten’. Da kam die Idee auf, die negativen Eigenschaften der Menschheit ins Zentrum des Albumthemas zu stellen. „Egomania“ steht damit also für eine Welt, die sich die selbstverliebte Menschheit zu Eigen gemacht hat. Ich weiß, das klingt alles schon sehr ernst, aber unsere Texte lassen dabei schon auch einen Hauch Ironie zu. Ich denke Danny würde mir da zustimmen.

FFM-Rock:
Definitiv eine Frage wert ist das Cover Artwork von Björn Goosens. Steht es im direkten Einklang zum Album oder stammt es aus dem Killustration-Fundus?

Marco:
Das Cover verbildlicht im Prinzip auch den Namen des Albums. Der Mensch verhält sich in der heutigen Zeit sehr eigennützig und erkennt nicht die Gefahren dieser Einstellung, wie z. B den Schaden an der Welt, anderen Menschen und sich selbst. Wir haben Björn einfach nur ein paar Vorgaben mit unseren Vorstellungen gemacht und er hat aus dem Ganzen ein prägnantes Eye-Catcher Cover designed, mit dem wir überglücklich sind.

FFM-Rock:
Gerade in der konzertarmen bzw.-losen Zeit ist das Thema audiovisuelle Darstellung ein großes Thema, um sich zu präsentieren. Ihr habt nach „Be“ jetzt mit „Love“ ein zweites und sehr gewagtes Musikvideo an den Start gebracht. Erzähl doch bitte mal was zur Idee, der Story und dessen Umsetzung.

Marco:
Die Idee für „Love“ ist grundsätzlich in einem Skype-Meeting entstanden. Danny hat uns gesagt, dass der Text wieder von Mr. Mackie handelt und da uns allen der Song sehr gut gefiel, haben wir ihn schonmal als Single angepeilt. Als wir uns dann für drei Musik-bzw. Lyric-Videos entscheiden mussten, fiel diese Entscheidung leicht, da Mr. Mackie wie gemacht für ein Eye-Catcher-Video ist. Die Story für das Video ergibt sich komplett aus dem Text, den Danny geschrieben hat und die vielen visuellen Highlights im Video waren dann einzelne Ideen von unterschiedlichen Personen aus der Band. Umgesetzt wurde das Ganze dann durch die großartige Regie und Videoproduktion von Mirko Witzki, mit dem wir ja bereits bei „Be“ tolle Erfahrungen sammeln konnten.

FFM-Rock:
Nicht nur beim eben angesprochenen Stück „Be“, sondern auch bei „Faith“ sind Gastsängerinnen zu hören. Das „wer“ und „warum“ darfst du jetzt gerne mal auflösen.

Marco:
Bei „Faith“ haben wir uns Hilfe in Form unserer befreundeten Sängerin Ulli Perhonen von der Band SNOW WHITE BLOOD dazu geholt. Mit der Band sind wir nun seit längerem in Kontakt und haben auch schon einige Shows zusammen gespielt, u. a. auch in Hamburg.
Das ‘Warum’ kann man ganz simpel damit beantworten, dass sie einfach eine tolle Stimme hat, die perfekt zum Song „Faith“ passt. Dieser ist nämlich die Powermetal-Nummer des Albums und war somit wie gemacht für die Operetten lastige Stimme von Ulli. Auch beim normalen Cleangesang im Refrain hat sie zu 100 % abgeliefert.

FFM-Rock:
Wie all meine Interviewpartnern bekommst auch du die Pleiten, Pech und Pannen-Frage gestellt. Kannst du bitte mal eine Anekdote aus deinem Musikerleben, am besten natürlich unveröffentlicht, von irgendeinem Konzert oder aus einem Proberaum zum Besten geben?

Marco:
Tatsächlich kann ich eine Story von einem Gig, der erst einen Monat her ist erzählen. Wir haben einen relativ lokalen Gig beim Rock Over Wiesthal Open Air gespielt. Dieser fand sehr abgelegen in einem Waldstück statt, und das Backstage war ein Zelt, das mitten darin stand. Als es Zeit wurde sich für den Gig ins Stage-Outfit zu werfen, kratzte die Hose ein bisschen zu viel für meinen Geschmack. 5 Minuten später brannten die Beine und ich wusste irgendwas passt nicht. Also habe ich die Hose nochmal aufgemacht, um festzustellen, dass ich von einem Haufen Feuerameisen an den Beinen zerbissen worden bin. Den Auftritt habe ich dann unter Schmerzen, aber mit einer Story zum weiter erzählen über die Bühne gebracht. ☺.

FFM-Rock:
So, dann sind wir auch schon am Ende der Fragerei. Zum Schluss bitte noch einige persönliche Worte an unsere Leser und eure Fans.

Marco:
Wir bedanken uns auch für das coole Interview! Von OVERSENSE wird es in der nächsten Zeit noch viel zu hören geben und wir haben keine Pläne aufzuhören Musik für euch alle zu machen. Bleibt alle gesund und keep rockin’!

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!

Mike von FFM-Rock                                                                                                     Foto Stephanie Grass

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