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AIRBOURNE - Köln, Roadrunner Records

Gast-Interview von Cindy Bansemer / Eric Schreiner
Geschrieben am 09.03.2010

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Homepage:
www.airbournerock.com

AIRBOURNE oder die Antwort auf die Frage: Wer sind die neuen Rock’n Roller?

Sie kommen von down under, wuchsen mit Platten von Rose Tattoo, Motörhead, Thin Lizzy und AC/DC auf und rocken seit 2003 unter der australischen Flagge. Sie haben bereits mit Ihrem Debut-Album ‚Runnin’ Wild’ wie auch live gezeigt, was sie ausmacht: Leidenschaft zur Hardrock-Musik, substantielle Power und harte Gitarren Riffs. Sie scheuen keine nassen Tresen, keinen Sprung in die Menge, keinen Schweiß und kein Bier.

Das sind AIRBOURNE, die Brüder Joel  (Gesang und Gitarre) und Ryan O’Keeffe (Schlagzeug), sowie David Roads (Gitarre) und Justin Street (Bass). Joel und Ryan treffen wir an diesem Nachmittag im Büro von Roadrunner Records im leicht verschneiten Köln, um mit Ihnen über das neue Album ‚No Guts, No Glory’ zu sprechen.

Die Begrüßung gibt es von Joel auf deutsch und sein „Guten Tag“ klingt gar nicht schlecht. Wie wir erfahren, haben sie neben minimalen Deutschkenntnissen und ihren neuen Songs auch warme Sachen im Gepäck, denn wie Joel es sagt: „...it’s fucking cold here in Germany, but that keeps your brain fresh.“ Er erzählt weiter, dass er während seiner Schulzeit sogar einmal in den australischen Bergen Ski fahren war.

Im Januar starten AIRBOURNE die neue Tournee in Kanada als Support für Motley Crue. „Wir freuen uns darauf, einfach rausgehen und spielen zu können. Als erste Band zu spielen ist immer gut. Du spielst nur eine halbe Stunde, kannst Dich danach Deinem Bier widmen, dir die Hauptband ansehen und einfach nur Spaß haben.“ so Joel.  Ein Phänomen von AIRBOURNE-Konzerten: Es sind Fans aller Altersklassen vertreten, und das bei einer so jungen Truppe. „Das liegt an der guten Mischung aus Old School- und Partyrock“ begründen es die Beiden. Im März wird man AIRBOURE auch auf 6 Konzerten in Deutschland live erleben können. Ihre Verbindung zu Deutschland ist ganz einfach zu erklären. „Wir lieben Deutschland. Wir haben hier ein paar große Show’s in Wacken, auf Rock am Ring und Rock im Park sowie kleine Club-Shows in verschiedenen Städten gespielt. Die Deutschen lieben Rock’n Roll.“ Auf die Frage, ob sie australisches oder deutsches Bier bevorzugen weiß Ryan, sich spontan für deutsches zu entscheiden während Joel sich aufgrund einer sehr guten australischen Biermarke nicht dazu hinreißen lassen kann. Welche Bierdosen mehr schmerzen wenn man sie sich an den Kopf schlägt, soll jeder Leser bitte für sich selbst herausfinden. (Joel hat das zum Markenzeichen seiner Live-Gig’s gemacht.)

Die Brüder zeigen stolz das Cover vom neuen AIRBOURNE-Album: „No Guts, No Glory“. Darauf streckt uns Joel wie bei ‚Runnin’ wild’ seine Gitarre kraftvoll entgegen. Umgeben sind die heroisch wirkenden Jungs von Bildern, welche auf die neuen Songs hindeuten: Da räkelt sich z. B. eine Blondine zu ‚Blond, bad and beautiful’ und auch Hinweise zu Titeln wie ‚Steel Town’ und ‚Raise the flag’ sind zu finden. Soviel zu der äußeren Hülle. Was den Inhalt betrifft so lässt es sich passend nur ungeschminkt ausdrücken: „Es gibt 13mal einen Faustschlag in’s Gesicht“ und nickend mit einem Grinsen unterstreicht Joel diese Kurz-Zusammenfassung. „Die Songs und die Texte sind härter als auf dem letzten Album. Sie bedeuten uns viel. Es ist ein Stück Heimatgeschichte verbunden mit unseren Erfahrungen und Erlebnissen. Das Album rockt und wir sind sehr stolz darauf“. Eine Ballade ist auch auf diesem Album nicht zu hören und die Brüder sind sich einig, dass es so etwas nie von AIRBOURNE geben wird. „Wir haben nicht einmal darüber nachgedacht. Wenn wir uns die ersten Aufnahmen mancher Songs anhören, erscheinen sie langsamer als die Album-Versionen und live spielen wir sie dann noch ein wenig schneller“ erzählt Joel. „Wir lieben es halt schnell und laut.“ Die Aufnahmen zum neuen Album dauerten 6 Wochen und fanden in einem Studio in Chicago statt. Hier nahmen die Jungs nicht nur auf, sondern übernachteten und lebten dort während dieser Zeit. Dazu fällt den Beiden eine kurze Story ein und sie erzählen, dass sie, als sie die fertigen Songs zum ersten Mal komplett gehört haben, ein Geräusch im Hintergrund entdeckten, welches schwer zu definieren war. Bei nochmaligem genauerem hinhören entpuppte es sich als Bohrmaschine, die im Hintergrund lief. Sie hatten bei den Aufnahmen hatten sie stets die Fenster geöffnet. Die Akustik des ‚offenen’ Studios sollte als weiteres Instrument dienen. Man hatte nur nicht an die Bauarbeiten am Nachbargebäude gedacht. Ihr könnt die Bohrmaschine nur mit Kopfhörern entdecken, bei welchem Song wird nicht verraten. Also Lauscher auf und gut hinhören! Ebenso bei den Lyrics zu „Armed & Dangerous“, denn dort steckt die Antwort auf die Frage, ob sie wirklich gefährlich sind und Angry von Rose Tattoo Recht hat mit: „Nice boys don’t play Rock’n Roll“.  Vom Tod des Rose Tattoo Gitarristen Mick Cocks waren die Jungs sehr betroffen, da sie gelegentlich Kontakt zur Band hatten. Wie auch zu Motörhead. Beim ‚Runnin’ Wild“ Video spielt Lemmy einen Truck-Fahrer. „Wir dachten, dass es eine coole Idee wäre und fragten ihn einfach“ erklärt Joel. Da liegt die Frage nah, ob sie sich bei dem Song „White Line Fever“ auch von Lemmy haben inspirieren lassen. „Fast alles ist irgendwie von Lemmy beeinflusst.“ sagt er grinsend und lehnt sich in seinem Motörhead-T-Shirt zurück. Wer AIRBOURNE schon live erlebt hat weiß, dass Joel während der Show mit seiner Gitarre sämtliche Biertresen und Tische erklimmt, die sich ihm in der Nähe bieten. „Hast Du eigentlich noch Höhenangst?“ fragt Ryan seinen Bruder. „Nein, seit dem Wacken-Festival nicht mehr.“ Kein Wunder, denn hier stieg er sogar auf ein Gerüst um sein Soli zum Besten zu geben. „Das war überhaupt ein Festival, was mich umgehauen hat. Wir haben dort vor 70.000Leuten gespielt. Das ist so, als wenn Du mit Cassius Clay (Muhammad Ali) im Ring stehst, dich umdrehst und eine verpasst bekommst.“ so Joel weiter. Die neuen Ringrunden können die Jungs von AIRBOURNE scheinbar kaum erwarten. „Wir freuen uns darauf, zurück nach Deutschland zu kommen. Lasst uns zusammen ’No Guts, No Glory’ feiern!“ Live könnt Ihr das auf folgenden Terminen:

08.03.2010 München – Tonhalle
10.03.2010 Wiesbaden – Schlachthof
11.03.2010 Stuttgart - LKA Longhorn
03.03.2010 Berlin - Huxleys Neue Welt
21.03.2010 Hamburg - Große Freiheit 36
22.03.2010 Köln - E-Werk

Cindy Bansemer / Eric Schreiner

 


airbourne_cover
AIRBOURNE
No Guts, No Glory
VÖ: 08.03.2010
(Roadrunner Records)
www.airbournerock.com

Eine Kritik zur neuen Scheibe gibt's hier bei FFM ROCK bei den CD-Reviews