SYMPHORCE


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Interviewpartner:  Cedric “Cede“ Dupont (git.)
  
Homepage:
www.myspace.com/symphorcepower

 

F-R:
Moin Cede, in den drei Jahren nach dem letzten Release „Become Death“ wurde es sehr ruhig um SYMPHORCE und ein Labelwechsel kam zusätzlich hinzu. Du selbst hast die Zeit gut mit deiner neuen Band DOWNSPIRIT und einem Soloalbum überbrückt und genutzt. Was waren die Gründe für die lange SYMPHORCE-Pause und was haben deine Mitstreiter in der Zeit so getrieben?

Cede:
Es ist einfach so, dass wir in den letzten beinahe 10 Jahren ganze 6 Alben veröffentlicht haben, viel getourt sind und wir uns nach „Become Death“ total ausgebrannt fühlten. Der anstehende Labelwechsel kam uns eigentlich gerade recht, um unsere Batterien aufzuladen, neue Energie zu gewinnen und um uns einfach die Zeit zu lassen, die wir benötigen, um ein cooles neues Album zu schreiben. Es ist ja nicht so, dass wir nun 3 Jahre lang gar nix gemacht hätten, ganz und gar nicht, wir haben stetig an den Songs, so wie sie jetzt auf „Unrestricted“ zu hören sind, gefeilt und rumgebastelt. Die Pause hat uns sichtlich gut getan, gerade auch weil jeder in der Band sich auf andere Bands und Projekte konzentrieren konnte in der Zeit.

 

F-R.:
Hört man sich als alter SYMPHORCE-Fan eure neue Scheibe „
Unrestricted“ an, ist man zunächst überrascht ob der „neuen“ musikalischen Auslegung. SYMPHORCE klingen aktuell rockiger und moderner denn je, ohne jedoch den melodisch eingängigen Aspekt verloren zu haben. Wie kam es zu dem kleinen aber feinen Stilwandel?

Cede:
Auch das ist einerseits zwar auf natürlichem Wege so entstanden, dennoch wussten wir natürlich auch, dass wir mal ein bisschen was anderes ausprobieren wollten. Ich glaube „Unrestricted“ besticht zwar durch simplere Songstrukturen, aber dennoch glaube ich haben wir hier songschreiberisch einige Briketts draufpacken können. Du weißt ja gar nicht wie schwer es ist, gerade als Gitarrist, einen „einfachen“ Song zu schreiben. Gerade ich und Markus (
Pohl; Watch Me Bleed, Mystic Prophecy) haben uns gitarrentechnisch bewusst zurückgehalten, um Andy (B. Franck; voc., Brainstorm) den nötigen Freilauf zu gewähren, hier richtig geile Melodien abzuliefern. Und ich denke diese Rechnung steht uns wirklich sehr, sehr gut, auch wenn sich einige Leute vielleicht etwas wundern im ersten Augenblick....

F-R.:

Vergleicht man das Songmaterial von „Become Death“ mit dem von „
Unrestricted“ konnte man auf dem Vorgänger recht gut zuordnen von welchem Gitarristen der jeweilige Song kam. Jetzt gestaltet sich das etwas schwieriger. Markus und du habt beide neue Bands am Start, die man so musikalisch nicht auf dem Schirm bzw. vermutet hatte. Wie verhält sich auf dem aktuellen Album die Aufteilung jetzt beim Songwriting?

Cede:
Du hast absolut Recht. Auf „Become Death“ waren die Unterschiede für meinen Geschmack viel zu offensichtlich. Gerade auf „Unrestricted“ mag ich die Tatsache, dass nun alles viel mehr aus einem Guss klingt. Wir haben auch zum allerersten mal gemeinsam die komplette Platte eingespielt, was die Rhythmusgitarren angeht, und das hat wesentlich dazu beigetragen, dass wir nun auf dem aktuellen Album einen soundtechnisch roten Faden haben, der sich von Beginn bis Ende durchzieht.

F-R.:

Mit euren Albumtiteln habt ihr bisher immer gespielt und Spielraum für freie Übersetzungen gelassen. Mit „
Unrestricted“ legt ihr euch jedoch fast schon fest und deutet an, was ihr fühlt und was ihr mit dem neuen Material ausdrücken wollt. Wie kommt auch dieser Wandel zustande?

Cede:
Ich denke auch hier liegt es in der Natur der Sache, dass wir ganz straight zu Werke gingen. Bei den Songs an sich, bei den Songtiteln und auch beim Albumtitel. Wir fühlten uns die letzten Jahre etwas eingeengt und das neue Album steht definitiv für einen Befreiungsschlag. Wir haben uns zwar noch nie großartig reinreden lassen, aber dieses Mal melden wir uns einfach mit einem großen unbeschwerten Knall zurück bei dem wir uns einfach pudelwohl in unserer Haut fühlen!

F-R.:

Ebenso deutet das Cover mit den gesprengten Ketten auf eine Art (musikalische) Befreiung hin. Kann man das so stehen lassen?


Cede: Absolut, das würde ich so glatt unterschreiben, haha

F-R.:

„Visions“ kann man fast als musikalischen Nachfolger von „Nowhere“ bezeichnen, obwohl die beiden Songs sich doch schon deutlich voneinander unterscheiden. Welche Unterschiede siehst du selbst zwischen den beiden Smashern?

Cede:
Von der Melodieführung ja, von Charakter des Songs an sich nur was die Instrumentierung im Chorus betrifft. Der Song stammt von Dennis (Wohlbold, b.) und ich bin fast der Meinung dass er mit diesem Song einen seiner besten in der Symphorce Zeit abgeliefert hat. Wir haben auch live immer festgestellt, dass Songs wie „Nowhere“ einfach besser im Publikum ankommen, da leichter zugänglich. Und ich denke auch „Visions“ wird live ein Burner werden, ganz klar.

F-R.:

Auffallend bei „
Unrestricted“ sind auch die technischen Spielereien bei Andy’s Vocals sowie die oftmals eingesetzten elektronischen Samples innerhalb des neuen Songmaterials. Passt gut, wie ich finde. Wird das ein zukünftiger Bestandteil bei SYMPHORCE Produktionen werden?

Cede:
Wir hatten das ja schon immer in einigen unserer Songs drin. Es war schon immer Bestandteil von SYMPHORCE neue Grenzen auszuloten auf musikalischer Ebene und ich denke auch, dass es ein wichtiges Gewürz in unserer musikalischen Suppe darstellt. Hab ich jetzt schön gesagt oder? Hahaha

F-R.:

Auch bei der Produktion beschreitet ihr diesmal neue Wege und habt den alten Produzenten (Dennis Ward) gegen Axel Heckert (Studio 22 Ludwigsburg) ausgewechselt. Ward-Produktionen klingen für mich mittlerweile fast alle gleich, könnte das ein Grund dafür gewesen sein?

Cede:
Ich persönlich stehe sehr auf Dennis Ward’s Sound, aber es war auch so, dass wir uns nach der längeren Pause einfach komplett neu ausrichten wollten und da war auch ein Wechsel des Produzenten sehr wichtig für uns. Zwar war es bei „Unrestricted“ wie auch schon früher so, dass wir eine sehr genaue eigene Vorstellung haben wie wir klingen wollen, bei der Wahl eines Produzenten geht es bei SYMPHORCE eher darum, uns ein passendes Soundgewand zu verpassen und Inputs einzubringen, was wir noch verbessern können hier und da. Im Großen und Ganzen sind wir aber eine Band die sich selbst unter den Mitgliedern „produziert“......Klingt pervers, ist es aber nicht, haha

F-R.:

Da du meine Sensationsgier mit der üblichen Frage nach den unveröffentlichten Band-Peinlichkeiten ja nicht beantwortest willst, will ich dich diesmal mit deiner persönlichen Highlight-Setlist auf „
Unrestricted“ festnageln. Zähl doch bitte mal deine „Anspieltipps zum neuen Album auf.

Cede:
Ich finde „The Eternal“ eine sehr, sehr geile Nummer auf die ich richtig stolz bin. „Until it’s Over“ ist mein „Markus-Song“ Fave, und „Visions“ von Dennis gehört sicherlich auch zu meinen Faves. Es ist sauschwer einen Lieblingssong rauszupicken, weil jeder auf seine Weise eine eigene Klasse besitzt. Auch finde ich den Bonustrack (erhältlich auf der Limited Edition Version) richtig geil, weil es die erste Accoustic-Ballade ist, die bei Symphorce je auf einem Album gelandet ist...

F-R.:
So, dann mal zum Abschluss des Interviews einen Gruß an eure Fans und unsere Leser und DEIN Kaufargument für SYMPHORCE’ „
Unrestricted“.

Cede:
Erstmal möchte ich mich natürlich bei allen Phorceheads für die jahrelange Treue bedanken, „Unrestricted“ haben wir vor allem auch für Euch geschrieben. Ich denke oder hoffe auch, dass wir mit dieser neuen Scheibe auch ne Menge Leute für unseren Clan gewinnen können. Hört’s euch einfach mal an und wenn’s euch gefällt dann kauft das Teil aber bitte, damit wir in Zukunft noch ganz viele, viele schöne neue Platten machen können.
So long, wir sehen uns hoffentlich bald live! Cheers!
-Cede-

 

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock                                                                   Foto by Symphorce