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DRAGONSFIRE – Rüsselsheim, A Chance For Metal Festival


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Interview vom 02.10.10
Interviewpartner:  Thassilo Herbert (voc., b.)


Homepage:
www.dragonsfire.de

F-R:
Moin Thassilo, zunächst erst mal meinen Glückwunsch zu eurem neuen Album „Metal Service“. Lass uns gleich darüber ein wenig plaudern bevor wir zu eurem Festival kommen. DRAGONSFIRE sind aus dem Underground nicht mehr wegzudenken und live ständig präsent. Kann man davon auch den Titel des neuen Albums ableiten?

Thassilo:
Hi Mike. Na ja, in gewisser Weise muss ich die Frage verneinen, denn wir können das selbst ja kaum bestimmen, wie wir im Underground angenommen werden. Wir bleiben uns selbst treu und tun das was wir für richtig halten. Dazu gehört auch, als Band dem Zuhörer das anzubieten, was wir gerne selbst bei einer geilen Band sehen wollen. Insofern lässt sich der Albumtitel eher daraus ableiten.

F-R.:
Tracks wie „My Mashed Insane Brain“ oder „Raging Fire“ habt ihr bereits über das Jahr hinweg live vorgestellt und gerade für diese beiden Songs jede Menge Zuspruch geerntet. Wenn du DRAGONSFIRE einem Unwissenden beschreiben müsstest, würdest du diese beiden Songs da als Referenz andienen?


Thassilo:
In der Kombination durchaus, denn beide Songs zusammen geben doch sehr gut verschiedene Facetten der Band wieder. Da haben wir mit „Raging Fire“ eine Nummer, die sofort mitsingbar und sehr Metal daher kommt. Mit „My Mashed Insane Brain...“ kommt dann noch eine Prise Rock n' Roll, Verrücktheit und Fun mit rein. Das alles finden wir total knorke und das macht doch in der Tat einen guten Teil des „Dragonsfire-Spirit“ aus.

F-R.:
An den 11 Tracks auf „Metal Service“ bist du am Songwriting überall beteiligt. O k, bei den Lyrics als Sänger ja fast schon verständlich, aber als hauptamtlicher Basser eher ungewöhnlich. Gitarre spielst du ja auch, ist das vielleicht ein Grund, warum auch musikalisch einiges von dir stammt?

Thassilo:
(Überlegt)… Na ja, ich denke es liegt vor allem daran, dass ich da sehr viel Zeit ins Songwriting investiert habe. An meinen Gitarrenkünsten liegt es jedenfalls bestimmt nicht, denn die sind nur Mittel zum Zweck. Also das soll heißen, dass ich mir die Gitarre eigentlich nur fürs Songwriting zugelegt habe, denn auf dem Bass ist manches kompositorisch einfach nur schwer umzusetzen. Jedenfalls wenn man Songs schreiben will, die sich auch jemand anhören will (lacht).

F-R.:
Musikalisch bewegt ihr euch fast ausschließlich auf traditionellen Heavy Metal Pfaden, was euch z. B. auch Shows mit Rebellion und Cage eingebracht hat. Sehr weit bewegt ihr euch musikalisch gerade von Rebellion in deren Anfangstagen auch nicht weg, was ich z. B. bei „The Devil“ festgestellt habe. Stören dich solche Vergleiche im Allgemeinen oder ehrt das eher?

Thassilo:
Ach, eigentlich (Überlegt wieder)... weder noch. Das liegt zum einen daran, dass man 100 Leute fragen kann und dann ähnlich viele Vergleiche hören wird, zum anderen weiß ich ja auch, dass solche Vergleiche wichtig und schlichtweg notwendig sind. Das ist nun mal die denkbar praktikabelste Art eine Band zu beschreiben. Das ist doch fast immer so und das ist völlig legitim. Ich selbst wende diese Technik in virtuoser Weise selbst gerne an.

F-R.:
DRAGONSFIRE kann man getrost als eine Selfmade Band bezeichnen, da ihr von Anfang an fast alles aus eigener Hand erreicht habt. Siehst du das als euer Erfolgsrezept?

Thassilo:
Erfolgsrezept ist jetzt schon viel gesagt. Ich sehe es auf jeden Fall als unser Rezept an (lacht). Ja, wir machen selbst, was wir nur können. Das liegt aber nicht daran, dass wir so geil drauf sind die ganze Arbeit selbst am Bein zu haben, das liegt vor allem daran, dass wir uns auf uns selbst verlassen können. Wir werden aber keine Hilfe ablehnen, wenn wir sie angeboten bekommen. Da wären wir ja doof. Aber unser Plan war von Beginn an, dass wir uns den Arsch abspielen und möglichst viele Leute live davon überzeugen wollen, dass DRAGONSFIRE dir eine gute Zeit bereiten können. Und DAS können nur wir selbst tun, das kann uns keiner abnehmen.

F-R.:
Gehört dazu auch eure überdimensionale Pommersgabel? Erzähl doch mal, was es damit eigentlich auf sich hat.

Thassilo:
Ja, natürlich gehört die da auch dazu. Wer uns kennt, der dürfte auch die Pommesgabel kennen. Das ganze begab sich im Jahre Anno 2009 als wir auf verschiedenen Open Air Konzerten unterwegs waren und dort mit einer – damals gelben – Pommesgabel ne Menge Fotos mit Fans aufgenommen haben. Die Fotos gibt es als Video auf Youtube zum Song „Burning For Metal“ zu sehen. Die Gabel wurde danach für nen guten Zweck versteigert. Allerdings haben wir dann schon bald festgestellt, dass es total blöd ist, keine Pommesgabel mehr zu haben, da man mit dem Teil schon ne Menge Blödsinn machen kann. Da haben wir uns also entschlossen, das Gerät als festen Teil und quasi fünftes Bandmitglied aufzunehmen. ...wir haben sie nur noch nicht getauft. Keine Ahnung hm... vielleicht Clark Gable oder so (lacht).

F-R.:
Euer Produzent Rolf Munkes ist mit seinen EMPIRE Studios seit „Visions Of Fire“ für eure Alben soundtechnisch zuständig. Wie man hört soll er auf „Metal Service“ nicht nur seine Regler gedreht haben. Was kann man(n) darunter verstehen?

Thassilo:
Darunter kann man verstehen, dass wir zu Rolf einen guten Draht haben. Da liegen wir auf einer Welle und können sehr gut zusammen arbeiten. Rolf regt und immer mal wieder an, über verschiedene Dinge nachzudenken. Das ganze hilft sehr, die Songs im Studio nochmal reifen zu lassen, egal für wie fertig man das ganze im Vorfeld hält. Aber er drängt sich natürlich auch nicht auf, sondern weist Alternativen auf und das ist schön. Und dann geht’s nach Feierabend noch n Schnitzel essen und dann ist die Welt sowieso in Ordnung.

F-R.:
Mit einer jetzt schon fast stetigen Regelmäßigkeit veranstaltet ihr das kleine aber feine Underground-Festival „A Chance For Metal“, wo wir uns heute Abend ja zum Plausch getroffen haben. Was hat es damit auf sich und wie kommt man als Band dort ins Billing?

Thassilo:
Beste Chancen dort ins Billing zu kommen hat man, wenn man uns nen Austauschgig anbietet. Das muss man ganz einfach mal so sagen. Dann hilft es noch, wenn uns die Musik gefällt (lacht). Was es insgesamt damit auf sich hat ist schnell gesagt. Wir wollen hier bei uns in der Kante (Anmerkung: Rüsselsheim) auch mal dem Metal Underground eine Plattform zu bieten. Da ist nämlich bei uns im Umkreis nicht allzu viel los, vor allem wenn man dann noch Bands sehen will, die von weiter weg herkommen, da wird’s nun ganz, ganz dünn. Deshalb hat man hier die „Chance“ und das für einen unfassbar günstigen Preis (Anmerkung: 5 €). So lag der Name dann auch sehr nah. Und da das mit der Kooperation im Freizeithaus Dicker Busch auch immer gut klappt werden wir das auch weiter führen.

F-R.:
Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Thassilo:
Bei uns wird so viel Unsinn geredet, da ist es manchmal echt schwer, ein Highlight raus zu picken. Es ist auf jeden Fall tödlich, wenn man sich Versprecher leistet, denn auf denen wird stundenlang herum geritten. Ein schöner Fall der bis heute immer wieder hervorgeholt wird und über den sich Timo bestimmt total freut, dass ich das erzähle ist eine Geschichte über unser Backdrop – auch Banner genannt. Wir haben Matthias' Bus gerade beladen um zum Gig zu fahren als Timo mit dem Banner in der Hand da stand und die – eigentlich überflüssige – Frage stellte: „Nehmen wir das Banner mit?“ Als Antwort bekam er die deutlich ironische Antwort: „Nein, das Banner bleibt heut' natürlich da.“ Worauf Timo das Banner wieder weg packte. Glücklicherweise hat das aber noch einer von uns beim letzten Check vorm wegfahren gesehen. Auf die Frage warum denn das Banner da liegt meinte Timo dann auch nur: „Du hast doch gesagt es bleibt da“. Seitdem wird bei jedem Packen vorm Gig gesagt: „Das Banner lassen wir heut' aber mal da“.

F-R.:
So, dann mal zum Abschluss des Interviews einen Gruß an eure Fans und unsere Leser.

Thassilo:
Wie immer erstmal Danke an alle Leser, Supporter, Hörer und auch Schreiber. Der Appell sich auf unsere Homepage zu verirren darf auch nicht fehlen, also checkt dann auch www.dragonsfire.de. Wir hoffen viele von euch auf den nächsten Konzerten zu sehen. Die Gigs für 2011 sind in der Mache. Ein paar schöne Open Airs werden dabei sein,... stay tuned, sag' ich mal. Rock n Roll.





 

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!

Mike von FFM-Rock                                                                   Foto by Dragonsfire